Anatas | Quarz | Rancieit |
Brookit | Magnetit | Rutil |
Cuprit | Manganogel | Todorokit |
Hämatit | Quarz | Uraninit |
Goethit | Lepidokrokit | Betafit |
Cuprit Cu2O
Cuprit bildet bis zu 2 mm lange, unregelmäßige Butzen neben
Malachit und Calcit im Baryt der Baryt-Gänge mit Calcit. Er bildet
hier rotbraune bis rote, durchscheinende, metallisch glänzende
Krusten oder derbe Aggregate. Sie sind randlich in Malachit
umgewandelt und häufig von Chrysokoll umgürtet.
Cuprit findet sich auch in der Umgebung der Cu-Mineralisation mit
ged. Kupfer und den Cu-Arseniden, meist in Plagioklas und
Kalifeldspat als dünne Schichten eingewachsen oder in deren
Rissen. Dabei handelt es sich um ehemaliges Gediegen Kupfer. Auch
bis zu 0,5 mm große, oktaedrische Kristalle wurden gefunden.
Metallisch glänzender Cuprit als dünner Belag auf Quarz aus einem
Pegmatit, umgeben von Chrysokoll;
Bildbreite 10 mm.
Magnetit Fe2+Fe3+3O4
Stahlgrauer Magnetit ist in den Pegmatiten selten in Form von
metallisch glänzenden Körnern eingewachsen. Sie werden bis zu 0,5
cm groß und sind teilweise in Hämatit umgewandelt.
In den Quarzgängen wie auch in den Zerrklüften, die meist Epidot,
Aktinolith und Chlorit führen ist Magnetit ein gelegentlich zu
findendes Mineral als bis zu 1 mm große Oktaeder. Selten findet
sich feinkörniger Magnetit direkt im Kontakt zum Nebengestein aus
Linsen von 5 cm Länge bei 3 mm Dicke.
Hämatit Fe2O3
Derbe, schlecht spaltbare Erzkörner in den Pegmatiten bestehen
fast immer aus Hämatit. Sie erreichen Größen von bis zu 5 cm.
Besonders die großen, stark rissigen Einschlüsse im oft nur
geringmächtigen Pegmatit lassen sich infolge der innigen
Verwachsung mit den Pegmatitmineralien meist kaum als ganzes Stück
bergen. Es ist das häufigste Erzmineral in den Pegmatiten des
Vorkommens.
Hämatit als Einschluss im Pegmatit,
Bildbreite 3 cm
Der Hämatit ist teilweise innig mit braunem Titanit verwachsen. Der Hämatit ist jünger als der Titanit ist, da er in Rissen bzw. zwischen den idiomorphen Titanit-Kristallen eingewachsen auftritt. Im Anschliff unter dem Mikroskop ist an kleinen, linsenförmigen Lamellen erkennbar, dass der Hämatit teils in Hämatit nach Magnetit (deshalb der geringe Magnetismus?) entmischt ist.
Blättriger Hämatit mit Chlorit,
Bildbreite 3 cm
Glänzender Hämatit als Bestandteil der Epidot-Klüfte im Diorit fällt durch Quadratzentimeter (in Ausnahmefällen auch 1 dm2) große, dünnblättrige, gebogene bis wellige Aggregate auf. Sie treten gemeinsam mit Aktinolith, Chlorit und/oder Calcit auf den jungen Kluftflächen auf.
In dem Baryt-Gang tritt feinschuppiger, glänzender Hämatit in den zahlreichen Hohlräumen und im Salband, mit Ton vermischt, als stark gestriemter Harnisch auf. Der Hämatit ist hier wie an anderen Stellen das alles färbende Agens, welches die roten Farben der Klüftbestege erzeugt. Idiomorphe Kristalle, die als dünne, stark glänzende Blättchen größer als 1 mm werden, sind bereits als sehr selten zu bezeichnen.
Aus den 5 röntgendiffraktometrischen Untersuchungen errechneten
sich die Gitterkonstanten zu a=5,021(3) und c=13,718(9) bis
a=5,0331(9) und c=13,761(7) Å. Bemerkenswerterweise ergibt der
Hämatit ein braunes, leicht magnetisches Pulver obwohl kein
Magnetit nachgewiesen werden konnte!
Quarz SiO2
Quarz kommt häufig als selbständige Gangfüllung innerhalb des
Diorits vor. Die Gänge erreichen Mächtigkeiten bis zu 40 cm.
Hohlräume - manchmal sichtbar durch Zerrung entstanden - enthalten
cm große, graue, stark korrodierte und undeutliche Kristalle, die
immer von Fe-Oxiden und Saponit überzogen sind. Sie können mit
Titanit und Biotit vergesellschaftet sein.
Im Baryt-Gang bilden bis 3 mm lange, farblose Quarz-Kristalle die
Erstausscheidung. Sie sind teilweise als Zwickelfüllung anzusehen
und enthalten 4- bis 6kantige Negativformen eines nicht bekannten,
herausgelösten Minerals, welches durch Manganomelan ersetzt wurde.
Seltener sind sie in den zahlreichen Hohlräumen des Barytes
aufgewachsen oder als solche ausfüllend, zu finden. Ein Teil der
farblosen Quarzkristalle ist als Zepterquarze mit einem
dunkelbraunen Zepter ausgebildet.
Graue, erdig erscheinende Füllungen zwischen den Zwickeln der
Baryt- und Calcit-Kristalle des Baryt-Ganges wurden
röntgendiffraktometrisch als überwiegend als Quarz mit geringen
Anteilen Saponit bestimmt.
Rutil TiO2
2 mm lange Nädelchen aus Rutil konnten in einer Kluft neben
Chlorit, Hämatit und zersetzten bzw. angelösten Titanit-Kristallen
beobachtet werden. Die strohfarbenen, wirren Nadelfilze sind nur
schwer erkennbar, da sie größtenteils von braunem, feinem Chlorit
überzogen sind.
Tiefroter Rutil fand sich auch neben angelöstem Titanit - aus dem
er entstanden ist - in einer Zerrkluft im Diorit. Die bis zu 1 mm
langen, teils flachen und längsgestreiften Nadeln sind transparent
und bis zu 0,3 mm breit. Als Begleitmineralien finden sich Quarz
und Chlorit.
Goethit Fe3+O(OH)
Erdiger, blättriger oder strahliger, brauner Goethit füllt die
meisten der vielen Hohlräume im weißen Baryt aus. In Hohlräumen
des Calcits konnte 0,5 cm2 großer, glaskopfartiger Goethit, der
die Calcite überzieht, gefunden werden. Selten sind
Pseudomorphosen von hellbraunem, erdigem Goethit nach max. 1 mm
großen Siderit-Kristallen in Hohlräumen des Baryts. In seltenen
Fällen ist der gelb gefärbte Calcit durch kleinste
Goethit-Partikel, insbesondere im Zentrum, durchsetzt.
Lepidokrokit
FeOOH
Wurde ebenfalls neu nachgewiesen (LORENZ 2001).
Ranciéit
(Ca,Mn2+)Mn4+4O9·3H2O
Erdiger, fast schwarzer Mn-Mulm findet sich in großen Mengen als
bis zu cm-dicke Drusen- und Kluftfüllung im dem Baryt-Gang,
besonders zum Salband hin oder wenn der Baryt auskeilt. Die stark
färbenden Massen schrumpfen nach dem Trocknen und fallen als sehr
leichte, bröselige Masse ab. Eine Bestimmung mittels
Röntgendiffraktometrie erbrachte mit großer Wahrscheinlichkeit
einen sehr schlecht kristallisierten Ranciéit.
Manganogel
Nicht näher bestimmbare Mn-Mineralien, weil röntgenamorph, bilden
bis zu 20 cm-große, girlandenfömige, in eine Richtung moosförmig
ausgebreitete, mm-dicke Dendriten auf den Kluftflächen des
Diorits. Der Manganomelan ist von glaskopfartigem bis porösem
Aufbau und fast schwarz. Die Dendriten lassen sich aufgrund der
Festigkeit des Diorites nur schwer bergen.
Todorokit
(Mn2+,Ca,Mg)Mn4+3O7·H2O
Samtige, silbrig glänzende Todorokit-Aggregate mit blättrigem
Aufbau konnten in Drusen des Calcits insbesondere nahe am Salband
gefunden werden. Sie erreichen bis zu 3 mm Größe und lassen sich
deutlich von den übrigen Manganogelen unterscheiden.
Uraninit
(U,Th)O2 - U3O8
Besonders in den auffallend grobkörnigen, quarzreichen Pegmatiten
wurden braune, in Splittern gelblich durchscheinende, rissige
Körner von bis zu 1 cm Größe und idiomorphe, würfelige, bis zu 5
mm große Kristalle aus Uraninit gefunden. Beim flüchtigen
Hinsehen können sie mit Allanit verwechselt werden. Der
Uraninit ist im Kern dunkelbraun bis schwarz, jedoch bei gleicher
Größe viel stärker radioaktiv als der Allanit oder Zirkon. Als
Begleitmineralien sind oft Biotit, Titanit und Zirkon vorhanden,
gelegentlich ist der Uraninit im Biotit oder Titanit eingewachsen.
Weitere Begleitminerale des Uraninits sind regelmäßig die
Cu-Sulfide und -Arsenide, deren Sekundärmineralien und sekundäre
U-Mineralien, wie beispielsweise Uranophan. Die vielfältigen
Spurenelemente im Uraninit wurden quantitativ bestimmt (FRIMMEL,
SCHEDEL & BRÄTZ 2014).
Uraninit als exotischer und sehr seltener Bestandteil im Pegmatit,
Bildbreite 2 cm
In sekundäre Uranmineralien, wie z. B. Uranophan, umgesetzter,
ehemaliger Uraninit-Kristall,
Bildbreite 1,4 cm
Die immer vorhandenen bräunlichen Höfe weisen Größen bis zu 2 cm
auf und setzen sich als „Sprengsonnen“ fort, die oft mehr als 5 cm
erreichen. Sie bewirken, dass bei der Bergung der Stücke der Bruch
immer mitten durch das Zentrum mit dem Uraninit geht. Die
Zersetzungsprodukte zeigen eine schwach grünliche Fluoreszenz
unter kurzwelligem UV-Licht.
Die Gitterkonstante wurde zu a=5,4179(2) Å errechnet. Mittels EDX
wurde U und Th im Verhältnis von 6:1 neben etwas Pb aus dem
Zerfall nachgewiesen. Die Unterscheidung zum gleichfalls hier
vorkommenden Thorit ist schwierig.
Anatas TiO2
In den weißlich, porös zersetzten Titanit-Kristallen des Diorits
wie auch der feinkörnigen Pegmatite können bis zu 0,1 mm große,
gelbliche bis bräunliche und durchsichtige, tafelige, typische
Anatas-Kristalle als sehr flache Dipyramiden beobachtet werden.
Daneben finden noch Quarz und Brookit mit Resten des früheren
Titanits. Aus der röntgendiffraktometrischen Untersuchung wurden
die Gitterparameter des Anatas zu a=3,783(1) und c=9,507(3) Å
berechnet. Solche, hellen, feinkörnigen Gemenge aus Titanoxiden
werden in der Gesteinskunde auch als "Leukoxen" beschrieben.
Ehemalige Titanit-Kristallaggregate, teils eingewachsen in Hämatit
und
durchsetzt von einem K-Feldspat, zersetzt zu einem feinkörnigem
Gemenge aus Anatas und Bookit;
Bildbreite 3 mm
Brookit TiO2
In den weit verbreiteten zersetzten Titanit-Kristallen des Diorits
konnte neben Anatas noch Brookit (Gitterparameter a=5,47(1),
b=9,15(3) und c=5,23(2) Å) nachgewiesen werden.
Betafit ((Ca,U,□)2(Ti,Nb,Ta)2(O,OH)7)
In einem sehr großen, grobkörnigen Pegmatit aus der 3. Sohle des
Steinbruchs konnte im Sommer eine ganze Reihe von Mineralien
geborgen und hier beschrieben werden. Dabei waren auch einige
kleine Zirkon-Körnchen und Kristalle und und nur ganz wenige, kaum
mm-große Uraninit-Körnchen. Ein wahrscheinlich metamikter und
randlich bereits alterierter, radioaktiver etwa 5 mm großer
Einschluss erwies sich nach der chemischen Zusammensetzung als
Betafit, da in dem harzglänzenden Bereich neben dem Uran auch
Tantal, Niob, Titan, Calcium und Wasserstoff ermittelt werden
konnte.
Es ist der Erstfund eines Minerals der Pyrochlor-Gruppe aus einem
Pegmatit-Vorkommen im Spessart. Da es sich um einen einzelnen
Kristall handelt (das Gegenstück ging verloren), konnten keine
zerstörenden Analysen ausgeführt werden, so dass man berechtigt
auf weitere Funde hoffen darf. Erst dann könnte man klären,
welches Glied der Pyrochlor-Gruppe nach der gegenwärtigen
Nomenklatur hier vorliegt.
Da in der Vergangenheit die analytischen Möglichkeiten nicht so
niederschwellig vorhanden waren, wäre auch möglich, dass zukünftig
in den Sammlungsbeständen solche Mineralkörner erkannt werden
können.