von Joachim Lorenz, Karlstein a. Main
Der Inbegriff für Erfrischung und ein gesundes
Durstlöschen:
Mineralwasser.
Es gibt sie auch im Spessart an verschiedenen
Stellen,
auch wenn die Entstehung
und die Wanderung des Wassers
im Dunkel des Gesteins unter uns liegt ....
Historisches:
Das Auftreten der Mineralwässer ist sicher bereits seit sehr
langen Zeiträumen bekannt und die Gewinnung von Salz aus den
Wässern ist sehr alt (siehe dazu die bedeutenden Ausgrabungen in
Bad Nauheim!).
In Soden bemühte man sich bereits mindestens seit dem Mittelalter
um die Gewinnung von salzhaltigen Wässern (1456 Salzborn von
Soden). Heute produziert dort ein großer Betrieb neben zahlreichen
Getränken auch das Sodenthaler Mineralwasser und weitere
Erfrischungsgetränke. Der Betrieb gehörte über einen längeren
Zeitraum zu Coca-Cola und wurde 2021 an die Fa. VILSA-BRUNNEN Otto
Rodekohr GmbH mit Sitz in Bruchhausen-Vilsen in Niedersachsen.
Auch in Gelnhausen bemühte man sich vor ca. 80 Jahren um die Erschließung von Mineralwasser zu einem Bad Gelnhausen (siehe hierzu JAHN 2005).
Gradierwerk in Bad Orb mit den Schlehenreisig zum Aufkonzetrieren
der Sole. Infolge der großen Holzmassen und ohne
Brandschutzeinrichtungen sind solche Bauten früher öfters
abgebrannt - trotz der Sole! In der Mitte ist das Pumpenhaus und
rechts im Dachgeschoß der Hahnkasten zu sehen. Das Gradierwerk
wurde mit einem Aufwand von ca. 2,6 Millionen € vom regen
Förderverein Freunde des Orber Gradierwerkes e. V. restauriert.
Aufgenommen am 03.07.2010.
In Bad Orb wurde über Jahrhunderte (mind. seit dem 9. Jahrhundert) die Sole zur Gewinnung von Speisesalz verwandt. Es gibt heute noch ein Gradierwerk zur Aufkonzentration der Sole, die jedoch nicht versotten wird, sondern man wandelt als Kurgast durch die feuchte Luft. Für die bewegte Geschichte lese man die Werke von SCHULZE-SEEGER (1994) und ACKERMANN (2014). Dabei wird ein kalkreicher Sinter ("Dörnstein") abgeschieden, der sich zu sehr großen Massen akkumulieren kann, wie etsprechende Blöcke in Bad Orb zeigen. Neben dem Gradierwerk wurde 2010 ein großer Block aufgestellt, der noch weitgehend frisch (nicht von Flechten, Moosen und Pflanzen) besiedelt ist.
Ein großes Stück aus Kalksinter aus dem Gradierwerk in
Bad Orb mit Helga LORENZ
aufgenommen am 15.06.2006
Im Tal der Gemeinde Sailauf wurde eine tiefe Quelle erbohrt, deren
Wasser als Mineralwasser in Glasflaschen abgefüllt wird. Der
sailaufer Mineralbrunnen bezieht sein Wasser aus dem kristallien
Grundgebirge.
Weitere mineralreiche Quellen sind auch Winzenhohl,
Großwallstadt, Goldbach, Waldaschaff, Burgsinn, Roßbach und Bad
Soden bekannt.
Geologie:
Im Spessart wurde im Zechstein zwar Dolomit abgelagert, jedoch
kein Steinsalz. Dieses kommt erst weiter im Norden bei Fulda vor.
Das weithin sichtbare Zeichen des Bergbaues darauf ist des
Salzberg bei Neuhof:
aufgenommen am 13.06.2005
Somit ergeben sich für die Herkunft der gelösten Stoffe im Wasser
erhebliche Schwierigkeiten. Leicht erklärbar sind die Gehalte an
Magnesium, Calcium und Hydrgencarbonat. Schwer lassen sich die
Elemente Nartium, Chlorid und Sulfat erklären.
So bleibt nur die Erklärung, dass das Wasser weit nördlich des
Spessarts das Salz aus dem Zechstein löst und die schweren Solen
dann in sehr tiefe Spalten abwandern. Diese erreichen dann nach
vielen Jahren der Wanderung und Verdünnung die Austrittsstellen
bzw. die erbohrten Quellorte. Dies dürfte auch in der westlich
gelegenen Wetterau so sein.
Chemie:
Entgegen dem Namen sind Mineralwässer chemisch gesehen keine
Wässer mit Mineralien (festen Stoffen; sonst würde das Wasser ja
zwischen den Zähnen knirschen), sondern die Bestandteile sind in
gelöster Form darin enthalten (wie der Zucker im Kaffee). Aus
diesem Grund ist das Wasser auch farblose und klar; das durch
Oxidation ausfallende und färbende Eisenoxid wird vor dem Abfüllen
gefällt und ausgefiltert). Je nach der Eigenschaft bilden die
Elemente nach der Lösung im Wasser elektrisch geladene Teilchen
(Ionen), die je nach der Art unterschiedlich geladen sind, so dass
man Anionen (-) und Kationen (+) unterscheidet.
Bei der Gewinnung des Wasser zur meschlichen Ernährung werden die
festen Stoffe ausgefiltert und unerwünschte Bestandteile gefällt,
z. B. das Eisen, weil es sonst als braune Teilchen ausflocken
würde.
Der Gehalt an den Bestandteilen wird in mg/l (also tausendstel
Gramm pro Liter oder kg) angegeben und auf den Etiketten der
Flaschen abgedruckt.
Typische Gehalte von Spessart-Wässern (u. a. aus CARLE 1975):
Quelle, Ort und Wassertyp: | Philipps-Quelle in Bad Orb (eisenhaltiger Solsäuerling) |
Rochus-Quelle in Soden (Natrium-Calcium- Chlor- Mineralwasser) |
"Sailaufer Mineralbrunnen" aus Sailauf | "Sodenthaler Gourmet" aus der Andreas-Quelle in Soden | "Spessart-Quelle" aus Biebergemünd Rosbach |
Kationen: | in mg/kg | in mg/kg | in mg/kg | in mg/kg | in mg/kg |
Li | 2,62 | - | - | - | - |
NH4 | 1,0 | - | - | <0,3 | - |
Na | 5.654 | 2.068 | 7,50 | 12,4 | 11,8 |
K | 407,4 | 75 | 1,00 | 2,8 | 3,7 |
Mg | 201,1 | 83 | 4,95 | 19,9 | 31,2 |
Ca | 1.153 | 962 | 35,00 | 56 | 58,1 |
Sr | 14,23 | - | - | - | - |
Cu | 0,093 | - | - | - | - |
Zn | 0,33 | - | - | - | - |
Fe | 22,73 | - | - | - | - |
Mn | 0,98 | - | - | - | - |
Anionen: | - | ||||
Cl | 9.596 | 5.014 | 19,60 | 13,6 | 25,6 |
Br | 1,45 | 20 | - | - | - |
J | 0,0041 | - | - | - | - |
SO4 | 1.301 | 188 | 13,90 | 19 | 34 |
HPO4 | 0,058 | - | - | - | - |
HAsO4 | 0,51 | - | - | - | - |
HCO3 | 2.102 | 88 | 89,00 | 262 | 277 |
F | - | - | 0,16 | 0,26 | 0,34 |
H2SiO3 | 23,01 | - | 36,40 | - | - |
HBO2 | 4,25 | - | - | - | - |
HTiO3 | 0,028 | - | - | - | - |
Feststoffe | - | 8.500 | - | - | - |
CO2 | 1.729 | - | zugesetzt | zugesetzt | zugesetzt |
Summe | 22.218 | 16.998 | 208 | 386 | 442 |
Die Striche in den Kästchen markieren, dass hierfür keine Werte vorliegen. Die Gehalte an Ionen sind sehr unterschiedlich. Bemerkenswert ist das hierbei das Brom, welches einen eindeutigen Hinweis gibt, dass der Ursprung der Bestandteile in den nördlich des Spessarts gelegenen Salzlagern zu suchen sind. Die Gehalte unterliegen auch einer zeitlichen Schwankung, so dass mit den Jahren Veränderungen nachzuweisen sind. Die oben angeführte Rochus-Quelle führt heute nur noch einen Bruchteil der hier wiedergegeben Werte.
Die Bestandteile in den Mineralwässern werden u. a. von
Medizinern gewertet und man spricht den Wässern eine
wohltuende Wirkung auf den menschlichen Organismus nach. Man macht
dann mit den Wässern Trinkkuren. Ein dauerhaftes Trinken der
Wässer wie aus der Philipps-Quelle ist sicher nicht schmackhaft
und auch nicht sinnvoll. Die meisten Wässer weisen nur sehr wenige
Keime auf - keimfrei gibt es hier nicht, da auch nahezu alle
Bereiche im oberflächennahen Erdboden mit Kleinstlebewesen
besiedelt sind*; diese stellen jedoch kein hygienischen Problem
dar. Da die meisten Wässer aus größeren Tiefen gefördert werden,
ist eine Verschmutzung durch menschliche Aktivitäten kurzfristig
nicht zu erwarten. Trotzdem werden um solche Quellorte
Schutzgebiete ausgewiesen.
In Teilen werden die Wässer auch zur Speisung von (beheizten)
Schwimmbädern verwandt (z. B. Bad Orb und Bad Soden).
Übrigens werden nur Wässer in Flaschen für Mineralwasser abgefüllt, die geschmacklich dafür geeignet sind. Die dafür nicht geeigneten Wässer können dann zur Herstellung von Säften und Limonaden verwandt werden, da der Geschmack von den Zusätzen überdeckt wird.
Die Kunststoffflaschen sind gerade beim Wandern (besonders im
leeren Zustand) sehr leicht zu tragen.
Die berufsbedingt an der Geologie interessierten Mitarbeiter der
Fa. Sodenthaler während
einer Fortbildung über den spessarter Untergrund im Steinbruch der
Noriswand bei Gailbach
zum bundesweiten Tag des Geotops am 21.09.2014.
Mineralwasser "Spessartwald" aus Waldaschaff
In Waldaschaff wird das Mineralwasser "Spessartwald" abgefüllt.
Hier die Etiketten
des Wassers mit dem CO2-Gehalt Medium.
Die Quellen und die Anlagen in Waldaschaff - einst die Marke
"Heerbach" - wurden von der Eder-Brauerei in Großostheim erworben
und die Spessartwald Getränke GmbH füllt hier das Wasser unter der
Marke "Spessartwald" ab. Die Förderung erfolgt aus Brunnen, die um
Kristallin bei etwa 170 m enden. Dabei handelt es sich um die
Gneise und Diorite des Kristallinen Grundgebirges (auf dem Etikett
als "Urgestein" bezeichnet. Der CO2-Gehalt beträgt 4,8
g/l. Es wird noch eine zweite Variante als "Classic" abgefüllt.
Trinkwasser
Der "Pfaffenbrunnen" östlich von Großwallstadt, den
Kapuzinern 1636 zur Nutzung überlassen und das Brunnenhaus von
1752 von außen und innen.
Infolge der geringen Niederschläge schüttet die Quelle nur
geringe Wassermengen,
aufgenommen am 12.07.2020 im Rahmen der Erstbegehung des
Kulturweges Goßrheubach Route 2 "Über den Eselsweg zur
Engelsstaffel".
Die Gewinnung von Trinkwasser war früher ein Problem, was
oft nur mit großem Aufwand gelöst werden konnte. Besondere
Wasserleitungen im heutigen Sinne hatten auschließlich Schlösser
(wie Aschaffenburg) oder Klöster, wie Engelberg in Großheubach.
Hier versorgte eine gefasste Quelle "Pfaffenbrunnen" mit
einer aus Sandstein gemauerten Wasserleitung das Kloster über
etwa 300 Jahre. Die unterirdisch mit Gefälle verlegte
Wasserleitung ist teilweise noch erhalten. Da die Überdeckung
mit Sandstein und seinen Klüften nicht besonders groß ist, führt
die Quelle bei Trockenheit nur wenig Wasser, so dass das Kloster
dann auf Wasser aus Fässern zurück greifen musste.
"Öl" auf dem Wasser?
Kein Öl - sondern eine sehr dünne Schicht von Bakterein und
Eisenoxiden
auf dem Wasser: die Kahmhaut,
aufgenommen am 01.01.2016
Biologisch gefällte Eisenhydroxide in einem Quelltümpel bei
Heimbuchenthal,
aufgenommen am 01.01.2016
Unter den offen zu Tage tretenden Quellen des Spessarts gibt es
auch Unterschiede in den gelösten Elementen (Ionen). Kennt man den
Kalk, der bei höheren Gehalten ärgerlich ist, so sind größere
Gehalte an Eisen weniger bekannt. Dabei ist das Eisen-(II) (und
Mangan-(II)) als Ion im Wasser gelöst und solange kein Sauerstoff
vorhanden ist, auch nicht sichtbar, eben eine echte Lösung. Beim
Kontakt mit Sauerstoff wird das Eisen oxidiert und bildet einen
rotbraunen Niederschlag, der ausfällt. Da dies nicht appetitlich
aussieht, filtert man diese Eisenhydroxide bei der Wassergewinnung
aus, so dass man ein klares Wasser erhält.
In der freien Natur helfen noch Bakterien bei der Oxidation und
ernähren sich von den chemischen Umsetzungen (hier der Oxidation
des Eisens), so dass das Ausfällen beschleunigt wird. Dabei wird
das Eisen sichtbar und die rotbraunen Niederschläge sind als sehr
lockere Masse im Wasser sichtbar. Manganverbildungen werden als
schwarze Hydroxide gefällt). An der Wasseroberfläche schwimmen
dann so viele Bakterien, die eine geschlossene Lage bilden können.
Infolge der Grenzfläche wird das Licht gebeugt, so dass sich ein
metallisch schimmernder Film zeigt, die man als Kahmhaut
bezeichnet. Der Film behindert des Gasaustausch, so dass solche
Schichten an der Wasseroberfläche die Wasserchemie beeinflussen
können. Inzwischen wurde dies puliziert (LORENZ et al.
2022:35f).
ACKERMANN, J. (2014): Stadt und Amt Orb unter Kurmainz 1064 -
1814.- 290 S., wenige SW-Abb. im Text, farbige Abb. als Vor- und
Nachsatz, Tab., [Kommissionsverlag Orbensien] Bad Orb im Spessart.
Arbeitskreis Ortsgeschichte Soden (1998): Soden im Spessart
Dörfliches Leben in acht Jahrhunderten.- 288 S., zahlreiche SW-
und wenige Farbabb., Markt Sulzbach am Main, [Sacher-Druck]
Niedernberg.
CARLE, W. (1975): Die Mineral- und Thermalwässer von Mitteleuropa
Geologie, Cheminismus, Genese.- 643 S., 14 Abb., 1.402 Analysen,
15 teils zweifarbige Karten in Mappe, [Wissenschaftliche
Buchgesellschaft mbH] Stuttgart.
EISENBACH, U. (2004): Mineralwasser. Vom Ursprung bis heute.
Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der deutschen Mineralbrunnen.-
326 S., zahlreiche, meist farb. Abb., Diagramme, Karten, Verband
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Darmstadt.
JAHN, G. (2005): „Es sprudelt, sprudelt vor dem Thore.“
Erinnerungen an „Bad Gelnhausen“.- Geschichtsblätter für Stadt und
Altkreis Gelnhausen 2005, S. 2 - 65, 54 Abb., [Hein-Druck]
Groß-Krotzenburg.
LORENZ, J. mit Beiträgen von M. OKRUSCH, G. GEYER, J. JUNG, G.
HIMMELSBACH & C. DIETL (2010): Spessartsteine.
Spessartin, Spessartit und Buntsandstein – eine umfassende
Geologie und Mineralogie des Spessarts. Geographische,
geologische, petrographische, mineralogische und bergbaukundliche
Einsichten in ein deutsches Mittelgebirge.- s. S. 801ff.
LORENZ, J., JUNG, J. & VÖLKER, A. (2022): Die Eisenerze des
Buntsandsteins im Spessart – Genese und die Quelle einer
mittelalterlichen Eisenverhüttung? Iron-ores in the Buntsandstein
Unit of the Spessart – Genesis and a Source of a Medieval
Ironworks?- in LORENZ, J. A. & der Naturwissenschaftliche
Verein Aschaffenburg [Hrsg.] (2022): Eisen & Mangan. Erze,
Konkretionen, Renn- und Hochöfen.- Nachrichten des
Naturwissenschaftlichen Museums der Stadt Aschaffenburg Band 112,
S. 9 – 40, 31 Abb., 2 Tab.
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Geologischer Führer Band 44, S. 164 f, Berlin.
MURAWSKI, H. (1992): "Nur ein Stein" Geologie des Spessarts.- 308
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Erinnerungen an einen entschwundenen Traum: Soden war einmal
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Geowissenschaften. German Journal of Geology Vol. 169(3),
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Traumes. Was tun mit den nutzlos gewordenen Kuranlagen von Bad
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Zeitschrift für Wanderer, Heimatgeschichte und Naturwissen Heft
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SCHULZE-SEEGER, W. (1994): Orb 1300 Jahre Sole und Salz.
Schicksale einer Stadt und ihrer Menschen im Spiegel
zeitgenössischer Dokumente.- 241 S., [Orbensien] Bad Orb.
* in den letzten 30 Jahren wurden die bakteriengroßen Archaeen
nahezu überall gefunden, die vorher als sehr lebensfeindlich
galten: sauerstofffrei, bis 110 °C und so sauer wie Schwefelsäure,
reich an Metallen jeder Art, ..... Man kennt inzwischen über 100
Arten und fand sie in den Tümpeln mit kochendem Wasser an
Vulkanen, in Geysiren, in den gesättigten Salzlaugen der Salzseen,
in der Tiefsee, in hydrothermalen Flüssigkeiten und in den
sauerstofffreien Teilen tiefer Seen. Sie leben von Allem
(Sulfaten, Methan, Sulfiden, Säuren, ....), nur nicht vom
Sonnerlicht und stellen wohl eine sehr urtümliche Form des Lebens
dar. Einzige Bedingung ist nur, dass der Lebensraum sauerstofffrei
sein muss - was eine Kultivierung im Labor vor erhebliche Probleme
stellt.
Man kann dazu den schön bebilderten Artikel von Klaus WILHELM im
Juli-Heft 07/2005 der Zeitschrift "GEO" S. 66 - 82 lesen.
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