von Joachim Lorenz, Karlstein a. Main
Die Seitenentnahme am Plattenberg am
01.09.1976 - im trockenen und warmen Sommer - zum Bau der BAB
A 45 bei Dettingen
und so sieht das von den Hörsteiner
Weinbergen - 30 bzw. 45 Jahre später - aus:
Und daran kann man schön sehen, wie schnell ein Forst solche
Aufschlüsse begrünt!
Wenn man es nicht wüsste, dann würde man meinen, dass es immer
so aussah. Erst bei genauem Hinsehen kann man erkennen, dass
sich der Nadelwald absetzt.
Links aufgenommen am 21.04.2003, rechts am 18.08.2018
Almandin | Goethit | Muskovit |
Baryt | Hämatit | Quarz |
Biotit | Ilmenit | Siderit |
Calcit | Manganogel | Straurolith |
Chlorit-Gruppe | Magnetit | Todorokit |
Dolomit | Mikroklin | Turmalin |
Lage:
Der Aufschluss liegt ca. 3 km östlich von Dettingen, Gemeinde
Karlstein, an der Nordwestflanke des Plattenberges im dettinger
Gemeindewald (Waldabteilung "Nickel"), um den Punkt der
Geologischen Karte (im weiteren Text GK) von Bayern, Blatt 5920
Alzenau i. Ufr.: R 550600 H 234500). Die
Autobahndirektion Nürnberg ließ hier das Material zur
Dammschüttung der BAB A 45 (Seligenstädter Dreieck - Alzenau)
gewinnen. Gefördert und abgefahren wurden ca. 1,2 Millionen m³
Gesteinszersatz. Dieser Zersatz ("fauler Fels", Saprolithe) ist
die Folge der tertiären Tiefenverwitterung, so dass in der
Seitenentnahme keine frischen Felsmassen angetroffen werden
konnten.
Der imposante Schurf - er wurde nur mit Raupen und
Reißwerkzeugen, fast ohne Sprengungen, aufgefahren. Den besten
Blick hatte man von den gegenüberliegenden Weinbergen des Marktes
Hörstein, heute Stadtteil von Alzenau. Durch den Abbau entstand
eine ebene Fläche am Fuß des Abbaues und die Bergflanken wurden
steiler.
Leider bestehen heute keine Aufschlüsse und damit auch keine
Fundmöglichkeiten mehr. Das Gelände ist inzwischen völlig begrünt
und von einem jungen, kaum begehbaren Forst bestanden.
Geologie:
Die große, max. um 10 - 20 m abgedeckte Fläche ließ gute
Vergleiche mit der GK zu. Die dort eingezeichneten
Gesteinsvorkommen konnten dabei beobachtet werden. Das anstehende
Gestein wurde nur partiell frisch angeschnitten; die verwitterten
Teile reichten meist tiefer als der flache Abbau.
Der grösste Teil des Aufschlusses wurde im diaphtoritischen Staurolith-Granat-Plagioklas-Gneis angelegt. Er war besonders zum östlichen Teil gegen den Elmert-Bach hin phyllonitisch ausgebildet.
Der körnig-flasrige Muskovit-Biotit-Gneis wurden nur in einer südöstliche Partie kleinräumig relativ frisch und unverwittert angefahren.
Bei den wenigen beobachteten Amphiboliten ist anzumerken, dass sie bei weitem nicht die Mächtigkeit erreichen, wie es in der GK 5920 Blatt Alzenau eingezeichnete Amphibolitkörper vorgibt (ca. 10 m). Die auffallend kluftarmen Amphibolite konnten max. 30 cm mächtig und über einige Zehner Meter streichend beobachtet werden. Da die GK aufgrund von Lesesteinbefunden kartiert wurde, der Amphibolit im Verhältnis zu den Gneisen viel beständiger gegenüber der Verwitterung ist, kam es zu den großen Mächtigkeit in der Karte.
Nicht mehr zu klären ist, welches Gestein einen gelblich-braune,
schalig-kugelig bis ellipsoidisch absondernde Masse gebildet hat.
Der ca. 50 cm breite, mit ca. 80° einfallende Gang wurde in der
Skizze westlich der beiden Amphibolitkörper aufgeschlossen.
Möglicherweise handelte es sich um einen stark zersetzten
Basaltgang, der hangabwärts ein deutliches "Hakenschlagen" zeigte.
Leider habe ich davon keine Proben aufgehoben, so dass man keine
Untersuchungen mehr durchführen kann.
Die ellipsoidische Verwitterung spricht für den Gang eines
möglicherweise vulkanischen Gesteins;
aufgenommen im Juli 1976
Seitlich angeschnittene Amphibolite, Quarz- oder Baryt-Gänge
zeigten ein deutliches Hakenschlagen im Profil. Dies belegt eine
Rutschung des Hanges, möglicherweise während der letzten Kaltzeit
(Würm).
Brauner, deutlich abgesetzter Löss wurde nur als max. 2 m mächtige Schicht in wenigen Teilbereichen beobachtet.
Bemerkenswert ist ebenfalls, dass auf der gesamten Fläche kein Pegmatit angeschnitten wurde.
Sicher gab es in der Baustelle auch kryoturbate Formen in den
tief reichenenden Saproliten, die ich aber aufgrund der damals
noch mangelnden Kenntnisse und des staubigen Geländes nicht
erkannte. Da Dia-Filme für mich als Auszubildenden relativ teuer
waren, habe ich auch kaum Fotos hergestellt, so dass man auch im
Nachhinein keine weiteren Betrachtungen anstellen kann.
An Gängen wurden freigelegt:
1. Quarz
Mehrere, bis zu 50 cm mächtige Quarzgänge, die steil einfielen und
W-E streichen. Sie führten neben Calcit, Hämatit und Siderit
geringe Mengen Baryt.
2.
Mn-Baryt-Calcit
Ein Gang mit den Mineralien Manganogel,
Baryt, Calcit und Hämatit wurde nur an einer Stelle über ca.
10 m verfolgt. Der Gang setzte im
Staurolith-Granat-Plagioklas-Gneis auf, war bis zu 20 cm stark und
strich völlig anders als der Baryt etwa NNW-SEE. Der
Hauptbestandteil war spätiger Baryt mit reichlich Manganogel; der
Mineralinhalt wechselte von Meter zu Meter. Der Gneis war stark
zerüttet und in eine ganze Schar von seitlich ansetzenden Spalten
aufgefiedert; auch diese Spalten beinhalteten die gleichen
Mineralien.
3. Baryt
Ein selbständiger Baryt-Gang ohne weitere
Mineralien konnte 90° einfallend und eigenartigerweise NE-SW
streichend nur einmal beobachtet werden. Er war über einige m zu
verfolgen. Die beobachtete Aufschlusshöhe lag bei ca. 3 m.
aufgenommen im November 1976
Der grösste Teil des abgebauten Materials war tiefgründig
zersetzt. Dieses gut zu verdichtende Material eignete sich
hervorragend zum Bau der Dämme für die Autobahntrasse. Die Abfuhr
erfolgte mit LKW und Muldenkipper, teilweise waren bis über 100
Stück im Einsatz. Das Schüttgut wurde bis über den Main zum
Seligenstädter Dreieck und bis nach Alzenau verfahren. Da der
Sommer 1976 sehr warm und trocken war, konnte der Abbau sehr rasch
und ohne nennenswerte Probleme erfolgen. In einem "normalen" Jahr
wäre das nicht so leicht gegangen.
aufgenommen am Plattenberg im August 1976
Dammschütten für die Autobahn A 45 zwischen Hörstein und
Dettingen,
aufgenommen am 14.07.1976
Die Gemeinde Karlstein war wegen möglicher Folgen für die eigene,
westlich davon gelegene, Trinkwasserversorgung gegen eine
Entnahme. Sie hat für die Entnahme des Materials keine
Entschädigung erhalten. Der daraus entstande Streit zwischen der
Autobahndirektion und der Gemeinde Karlstein wurde bis zum
Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München vorgetragen und dort
im Dezember 1975 abschlägig zu Ungunsten der Gemeinde Karlstein
entschieden.
Mineralien:
Beschrieben werden sollen nur die auffälligen, meist in Gängen
vorkommenden Mineralien in systematischer Auflistung. Die Zahl wie
auch die Menge der Mineralien war im Verhältnis zur
Aufschlussgröße sehr klein. Infolge der erfolgreichen
Rekultivierung sind weder geologische Beobachtungen noch die
beschriebenen Mineralfunde möglich. Nach den Kenntnissen des
Autors befinden sich Belegstücke nur in der Sammlung des Autors
wie in den Sammlungen Albrecht VORBECK, Goldbach und Erwin
BRENNEIS, Kahl a. Main.
Magnetit
(Fe3+Fe2+2)O4
Stahlgrauer Magnetit kommt in 1 mm großen Körnern oder Oktaedern
in den feldspatreichen Partien nahe der Quarze vor.
Hämatit Fe2O3
Das verbreitetste Mineral auf vielen Klüften ist schuppiger
Hämatit, oft mit Ton vermischt. In Klüften wurden auch tafelige
oder rosettenartige Kristallaggregate bis zu 3 mm Größe mit Calcit
auf Quarz oder mit Baryt auf Klüften des Gneises gefunden.
Schuppiger Hämatit bildet den "Kitt" einer Erzbrekzie aus Gneis und Quarz,
die reich an mit Hämatit belegten, glänzenden Harnischen sind.
Die Quarzgänge waren partienweise sehr reich an schuppigem
Hämatit. Er saß nur lose bis zu cm dicken Schwarten in und auf den
den Klüften des Quarzes und wurde bei Regen oder bei der Reinigung
entfernt.
Ilmenit
FeTiO3
Im Gneis konnten Linsen aus Ilmenit bis zu einer Größe von
mehreren cm² geborgen werden. Die Linsen werden von Glimmern
umschmiegt, sind wellig und werden bis zu 1 cm dick.
Quarz SiO2
Grauer, derber Gangquarz bildete die Hauptmasse des vorhandenen
Quarzes. Bis 1 cm große, idiomorphe Kriställchen wurden auf
Klüften grauen Gangquarzes gefunden. Die Kristalle sind oft in
einer Richtung orientiert und parallel der c-Achse ausgerichtet
aufgewachsen. Eingeschlossener Manganogel belegt, dass das
Wachstum der Kristalle nach der Bildung des Mn-Minerals erfolgte.
Die Quarzkristalle sind farblos bis klar wund werden in der Regel
von erdigem Limonit und Hämatit wie auch
von Manganogel überkrustet.
aufgenommen am 01.05.1976
Die bis zu 50 cm breiten Quarzgänge ließen sich über einige 10 m
verfolgen. Sie führten normalerweise nur sehr viel Hämatit in
schuppiger, loser Form. Selbst cm-breite Spalten waren völlig mit
Hämatit gefüllt. Der Calcit fand sich nur
an einer Stelle.
Gemeinsam mit den Hämatit-Rosetten tritt farbloser, fast nadeliger
Quarz auf.
Manganogel
Ein noch nicht näher bestimmtes, erdiges Mn-Erz bildet die
Hauptmasse und Zwickelfüllungen eines Ganges mit Baryt und
untergeordnet auch im Quarz. Es bildet sehr leichte, poröse und
stark abfärbende Massen in 5 cm dicken Gangfüllungen und bis zu
Bröckchen von 10 cm Größe. Beim manuellen Zerschlagen des
Materials ist ein merkwürdiger Geruch wahrzunehmen.
Eine röntgendiffraktometrische Bestimmung erbrachte, dass es sich
bei dem Mn-Mineral um ein sehr schlecht kristallisiertes,
röntgenamorphes Mineral mit etwas Calcit handelt.
Todorokit
(Mn2+,Ca,Mg)Mn4+3O7·H2O
Silbrig bis hellgraue Schüppchen und Aggregate eines Mn-Minerals
konnte als Todorokit bestimmt werden. Die rundlichen Aggregate
werden bis zu 5 mm groß. Manchmal sitzen darauf noch kleine,
farblose, spaltrhomboederförmige Calcit-Kristalle.
Begleitmineralien sind vor allem Manganogel, untergeordnet Calcit
und Hämatit.
Goethit
FeO(OH)
Moosartiger Goethit bedeckt in einer dünnen Schicht die Klüfte im
derben Quarz. Sie schillern in Regenbogenfarben. Man wird dabei an
Fließformen aus dem Umfeld von Geysiren erinnert.
Pseudomorphosen nach Siderit aus erdigem und glaskopfartigem
Goethit waren verbreitet in dem Quarzgang.
Erdiger Goethit, "Limonit" kam in großen Mengen (bis ca. 30% der
Gangmasse) gemeinsam mit Manganogel und Hämatit vor. 1 cm starke
Klüfte des Gneises konnten völlig mit einem hellbraunen Mulm aus
Limonit gefüllt sein. Der Limonit ist als Bestandteil der Klüfte
von zellig-porösem Aufbau, ohne dass dabei ein früheres Mineral zu
erkennen wäre.
An einer Stelle konnte ein 2 cm starker, aus erdigem, braunen
Goethit ("Limonit") bestehender Gang im Gneis beobachtet werden.
Er führte keine weiteren Mineralien.
Calcit CaCO3
Spalt- oder flachrhomboederförmige Calcit-Kristalle auf derbem
Quarz wurde in einem 50 cm mächtigen Gang gefunden. Der Gang fiel
sehr steil ein und strich W - E nördlich des Randes zum
Muskovit-Biotit-Gneis. Die Kristalle, teils mit einem Phantom aus
einem spaltrhomboederförmigen, gelblichen Calcit-Kristall im
Innern, sind farblos, weiß bis braun und werden bis zu 1 cm groß.
Meist sind die Kristalle nochmals von einer farblosen, glänzenden
Calcit-Schicht überzogen. Diese zeigt manchmal eine parallele
Streifung der Kristallflächen. Manche spaltrhomboederförmigen
Kristalle besitzen nur einen teilweisen Überzug aus farblosem
Calcit.
Es wurden Rasen von einigen dm² Größe beobachtet, die völlig mit
Calcit überzogen waren. In den Klüften des Quarzes waren Stellen
dabei, auf denen je 5 - 10 cm² nur ein Calcit-Kristall zu sehen
war. Die größeren der primären Calcit-Kristalle zeigen deutliche
Lösungsspuren, teils sind sie völlig hohl und bestehen nur noch
aus einer gelblichen Hülle.
Als Begleitmineralien konnten Hämatit, Dolomit und wenig Baryt
gefunden werden. Der Calcit fluoresziert schwach gelblich bis
intensiv weißlich bei der Bestrahlung mit der UV-Leuchte.
Grobspätiger, grauer bis brauner Calcit füllte auch bis zu 5 cm
mächtige, benachbarte Spalten im Quarz und im Gneis. Teils wird er
von eingelagerten Todorokit-Schüppchen dunkelbraun gefärbt.
Siderit FeCO3
Braune, sattelförmig gekrümmte, aus kleineren Individuen
aufgebaute Siderit-Kristalle sind auf Quarz gebildet worden. Die
Kristalle erreichen max. 1 mm Größe. Daneben ist erdiger Goethit
und schuppiger Hämatit zu beobachten.
Dolomit
CaMg[CO3]2
Feinkörniger, brauner Dolomit findet sich selten neben Calcit in
den Spalten des Gangquarzes mit feinstschuppigem Hämatit.
Baryt BaSO4
Im nordwestlichen Teil des Aufschlusses konnte ein selbständiger,
eigenartigerweise NE-SW streichender und mit 90° einfallender Baryt-Gang gefunden werden. Der Baryt war
weiß bis leicht gelblich und erreichte eine Mächtigkeit von bis zu
15 cm. Der grobspätige, drusenreiche Baryt war frei von weiteren
Mineralien und saß im sehr zersetzten Gneis. Idiomorphe, tafelige
Kristalle waren selten und wurden höchstens 3 mm groß. Große
Stücke ließen sich aufgrund der Verwitterung nicht bergen.
In der anderen Kluftfüllung (im östlichen Teil der Seitenentnahme,
NNW - SSE streichend, bis in den Muskovit-Biotit-Gneis) trat
grobspätiger, weißer Baryt neben Calcit, Hämatit und reichlich
Manganogel auf. Die Größe der einzelnen, an Baryt reichen Linsen
reichte bis ca. 25 cm. Teils wurde er wieder weggelöst. Dies
belegen polygonale Zwickelfüllungen aus rissigem Manganogel. In
den Spalten konnten noch Reste des Baryts beobachtet werden. Die
verbliebenen Drusen waren völlig mit Ton gefüllt.
Im Zuge von Schwefelisotopen-Untersuchungen im Jahre 2007 zur
Barytgenese des Spessarts wird auch der Baryt von hier in die
umfangreichen Analysen einbezogen.
Almandin Fe2+3Al2[SiO4]3
Im wenig geklüfteten und schlecht spaltbaren
Staurolith-Granat-Plagioklas-Gneis fanden sich verbreitet bis zu 1
- 5 mm große, teils unverwitterte Granat-Kristalle. Die
rhombendodekaedrischen Kristalle sind völlig von Glimmern
durchwachsen und deshalb sehr brüchig. Die Oberflächen der
Kristalle sind deutlich parkettiert. Der Gehalt an Granat dürfte
in manchen Partien bis zu 3 % betragen.
Eine nähere Bestimmung, um welches Glied der Granat-Reihe es sich
handelt, erfolgte nicht. Mit großer Wahrscheinlichkeit - gestützt
durch die Literatur - handelt es sich um Almandin.
Staurolith
AlFe2O3(OH)·4Al2[O/SiO4]
Im Staurolith-Granat-Plagioklas-Gneis wurde selten idiomorpher,
rissiger Staurolith gefunden. Die braunen Kristalle wurden
höchstens 3 mm groß. Möglicherweise werden die Kriställchen leicht
übersehen, da sie im Gegensatz zum Turmalin vom Glimmer umschmiegt
werden, nicht so stak glänzen und sich farblich kaum abheben.
Turmalin
NaFe2+3Al6[(OH)1+3/(BO3)3/Si6O18]
Schwarzer Turmalin (Schörl) fand sich häufig in phyllitisch
entwickelten Zonen des Staurolith-Granat-Plagioklas-Gneises in der
Nähe zu Quarzgängen oder -linsen. Die stark glänzenden Kristalle
sind bei < 1 cm Länge (Längen/Dickenverhältnis ca. 1:10) oft
"sechskantig" und manchmal mit Endflächen versehen. Der Glimmer
haftet nicht an den Kristallflächen.
Die größeren Kristalle (Lägen/Dickenverhältnis <1:5) sind meist
längsgestreiften Kristalle wurden bis zu 4 cm lang und 1,5 cm
dick. Sie sind oft quer gebrochen und manchmal mit weißem Quarz
"verheilt".
Muskovit
KAl2[(OH,F)2/AlSi3O10]
Im Quarz wie auch beim Vorkommen von Feldspäten konnten auch
zahlreiche, dünne, meist rundliche und silbrig glänzende
Muskovit-Täfelchen auf den dünnen Spalten beobachtet werden. Die
Täfelchen erreichen max. 5 mm Größe.
Biotit
K(Mg,Fe, Mn)3[(OH,F)2/AlSi3O10]
Im bescheidenem Umfang konnten kleine, bis zu 5 mm große
Biotit-Tafeln im seltenen Feldspat oder auf Ilmenit gefunden
werden.
Chlorit
(Mg,Fe2+)5Al[(OH)8/AlSi3O10]
Kleine Chlorit-Kristalle (< 1mm) und körnige Aggregate bis zu 1
cm Größe wurden in Klüften des Gneises wie auch in den wenigen,
schmalen Klüften des Amphibolites beobachtet. Weitere, typische
Mineralien dieser Paragenese wie z. B. Epidot oder Calcit usw.
konnten nicht gefunden werden.
Mikroklin
K[AlSi3O8]
Im Gneis traten nur sehr selten bis zu faustgroße
Feldspateinschlüsse auf. In einem konnten neben Muskovit auch
kleine Hohlräume mit 4 mm großen, idiomorphen, leicht rötlichen
Kalifeldspat-Kristalle (Mikroklin) gefunden werden.
LORENZ, J. (2019): Steine um und unter Karlstein. Bemerkenswerte
Gesteine, Mineralien und Erze.- S. 9 - 10, 6 Abb..- in Karlsteiner
Geschichtsblätter Ausgabe 12, 64 S., Hrsg. vom
Geschichtsverein Karlstein [MKB-Druck GmbH] Karlstein.
LORENZ, J. (1993): Baryt, Calcit und andere Mineralien vom
Plattenberg bei Dettingen (Bayern: Unterfranken).- Nachr.
naturwiss. Mus. Aschaffenburg 101, S. 3 - 16,
Aschaffenburg
LORENZ, J. mit Beiträgen von M. OKRUSCH, G. GEYER, J. JUNG, G.
HIMMELSBACH & C. DIETL (2010): Spessartsteine.
Spessartin, Spessartit und Buntsandstein – eine umfassende
Geologie und Mineralogie des Spessarts. Geographische,
geologische, petrographische, mineralogische und bergbaukundliche
Einsichten in ein deutsches Mittelgebirge.- s. S. 658ff.
OKRUSCH, M., GEYER, G. & LORENZ, J. (2011): Spessart. Geologische Entwicklung und
Struktur, Gesteine und Minerale.- 2. Aufl., Sammlung Geologischer
Führer Band 106, VIII, 368 Seiten, 103 größtenteils
farbige Abbildungen, 2 farbige geologische Karten (43 x 30 cm)
[Gebrüder Borntraeger] Stuttgart.
OKRUSCH, M., STREIT, R. & WEINELT, Wi. (1967): Erläuterungen
zur Geologischen Karte von Bayern 1:25000 Blatt 5920 Alzenau i.
Ufr.- S. 75 ff, München.
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