Der Steinbruch wurde von Erwin STAHL (*31.07.1924 †13.11.2018) 1958 begonnen.
Vorher betrieb er einen Steinbruch in Haibach - dort wo heute der
ALDI gegenüber der Fa. ADLER Kleider verkauft.
Der noch kleine Steinbruch,
aufgenommen am 29.04.1984
Der große Steinbruch wird seit 1994 dreisohlig durch die Fa. Hartsteinwerk Erwin STAHL in Dörrmorsbach betrieben. Es wird vorwiegend großstückig abgebaut und es werden daraus folgende Produkte gewonnen: Bruchsteine für Uferbefestigungen (mehr als 75 %), grober Schotter (Schrotten) und untergeordnet Mauersteine und "Findlinge" für die Gartengestaltung und als Gedenksteine, wobei letztere 25 t Gewicht erreichen können. Der Abbau geht sehr langsam voran, so dass die gewonnenen Haufwerke bzw. die mit dem "Picker" zerkleinerten Blockmassen teilweise wochenlang besammelt werden können. Der Diorit ist in den oberen Partien teilweise grusig verwittert.
Der Abbau erfolgt durch das Bohren von vertikalen und horizontalen Löchern zur Sprengung. Das dadurch losgesprengte Gestein wird dann durch einen Bagger vorsortiert. Die sehr großen Blöcke zerkleinert man mit einer Eisenkugel (Fallkugel) so weit, dass sie auf den Muldenkipper verladen werden können. An anderer Stelle abgekippt, werden sie dann mittels eines hydraulischen Meißels ("Picker") auf das für den Wasserbausteine gewünschte Maß verkleinert (10 bis 50 kg/Stück).
Die Aufbereitung mit den Brecher- und Siebanlagen und das
Hauptprodukt: Wasserbausteine,
aufgenommen am 07.06.2007
Die feinere Fraktion transportiert ein Muldenkipper zum Brecher.
Nach dem Brechen und Absieben lagert ein Teil der Schrotten und
des Schotters im Bruch bis zum Abtransport. Die durchschnittliche,
jährliche Produktion liegt bei z. Zt. ca. 350 t/d (geschätzt). Die
Rohdichte liegt bei ca. 2,7 t/m³, die Druckfestigkeit bei 2.200
bis 2.000 dN/cm². Der Wert gibt die Festigkeit nur bedingt wieder,
denn das Gestein ist sehr zäh und nicht spröde, so dass es nur
schwer zerkleinert werden kann. Für die Verwendung besonders
geschätzt ist die außerordentliche Frostbeständigkeit des
Gesteins. Die Lagerung erfolgt im Bruch und daneben in einer
Freideponie. Die Abfuhr kann ausschließlich mittels LKW
erfolgen.
Es gibt Felsblöcke aus dem Diorit, die auch mit dem hydraulischen
Meißel nicht zerkleinert werden können ("unkaputtbar"), wie man
dem
Block oben sehen kann, so dass der Stein bei der nächsten
Sprengung
an den Wandfuß gelegt wird oder mit der Fallkugel bearbeitet bzw.
zerkleinert werden muss,
aufgenommen am 06.08.2016
Unfassbar:
Die Fallkugel ist zerbrochen! Wie man in der Bruchstelle sehen
konnte, hat man das Metall nicht ganz durchgeschmolzen, so dass
das Innere keine hohen Festigkeiten aufwies,
aufgenommen am 29.05.2014
Gabionen mit Diorit aus dem Steinbruch der Fa. Stahl an der Straße
von Dörrmorsbach nach Haibach. Die Drahtkörbe sichern den Hang,
der hier aus Zechstein-Kalken, Bröckelschiefer und Sandstein
besteht,
aufgenommen am 19.06.2016
Zum Zerkleinern der großen Felsblöcke wird eine Fallkugel aus
Eisen
verwendet, die mit dem Bagger hochgehoben und dann fallen gelassen
wird. Die etwa 7 t schwere Eisenkugel zerbricht selbst
tonnenschwere
Steine,
aufgenommen am 03.06.2017
Auf wenn man es kaum glaubt, in Dörrmorsbach liegt oft Schnee
oder es ist Eis, auch wenn man in Aschaffenburg davon kaum etwas
sieht. Deshalb wird in den Wintermonaten dort kein Gestein
abgebaut, sondern instand gehalten.
Achtung!:
Es wird auch bearbeiteter Gesteinsabfall aus der
Natursteinindustrie aufgearbeitet (kleinere Stücke auch zur
Splittherstellung)! Das ist eine sehr sinnvolle Verwendung von
Natursteinen. Es ist also mit dem Einschleppen völlig fremder
Gesteine zu rechnen, die im Aussehen und dem Mineralbestand dem
des Bruches fast gleichkommen. Freunde extotischer Gesteine können
hier "fündig" werden. Darunter sind auch feszinierende Gesteine
von Küchenplatten, Grabsteinen, Fußbodenbelägen oder Wandplatten.
Ohne Aufwand kann man schöne Handstücke von gut polierten Proben
gewinnen:
Typische Situation: Abgekippte, sehr unterschiedliche
Natursteinabfälle,
aufgenommen am 20.09.2003.
Weiter wird auch felsiger Baustellenaushub aus verschiedenen Baustellen der Umgebung von Haibach, Gailbach oder Aschaffenburg mit aufgearbeitet! So gelangten sehr hübsche Felsblöcke des Spessartit aus Gailbach in den Steinbruch.
Weiter werden bei der Rückfahrt - um Leerfahrten zu vermeiden -
Gesteine aus der Umgebung (z. B. Kalk aus dem Muschelkalk
Frankens) mit nach Dörrmorsbach gefahren und dann vermarktet.