Das ehemalige Tonbergwerk (untertägig!) (1567) 1742 - 2011
und die Seltenbachschlucht

bei
Klingenberg am Main

von Joachim Lorenz, Karlstein a. Main

Tagesanlagen des Tonbergwerkes  Siloklappe
Ein Teil der Tagesanlagen mit der Sortieranlage über dem Silo des kleinen Bergwerkes, rechts dasmit Tonbrocken gefüllte Silo;
aufgenommen am 18.06.1993. 

Tonprobe
Tonproben aus Klingenberg, einst in einer schulischen Lehrsammlung zum
Begreifen genutzt und wohl um die Jahrhundertwende 1900 (±15 Jahre)
zusammen gestellt,
Bildbreite 17 cm


Weltweite Verwendung fand der "Bleistiftton" aus Klingenberg, der untertägig abgebaut wurde. Das Vorkommen ist seit langem bekannt und auch berümt wegen des daraus erwirtschafteten „Bürgergeldes“ bei gleichzeitiger Steuerfreiheit für die Bürger Klingenberges (SCHOBER 1905:131f). Als Besonderheit konnte der Autor 1993 und 2010 eine Befahrung dort unternehmen. Das Bergwerk wurde am 16.12.2011 geschlossen (SCHREINER 2011). 
Das Bergwerk wurde nach der Schließung gesichert, verfüllt und verschlossen. Heute hat der LBV die Außenanlagen unter seiner Pflege. Eine Interessengemeinschaft will die Tradition des Bergwerks erhalten. Führungen der Übertageanlagen werden von den Bergleuten angeboten.


Hinweis:
Es handelte sich nicht um ein Besucherbergwerk, denn die Untertageanlagen sind so eng und klein dass allenfalls wenige Personen dort laufen können. Nach einer Befahrung besitzt man die Farbe des Tones.



Lage:
Das Gelände der Tongrube liegt in einer Talsenke, welches der Erosionsrest eines ehemaligen Stillwasserabsatzes darstellt. Die Anlagen finden sich zu beiden Seiten der Straße von Klingenberg nach Schmachtenberg (TK 1:25.000 Blatt 6221 Miltenberg R 1480 H 1640, siehe OKRUSCH et al. 2011 S. 131, 231, Aufschluss Nr. 151).

Einen kleinen Einblick in die Bergbauwelt des Tonbergbaues mit zwei verschieden alten, nachgebauten Strecken, samt Schaubilder und der aus dem Ton hergestellten Produkte gibt das Heimatmuseum in Klingenberg. Hier sind auch Bilder ausgestellt, welche einen Einblick in die Historie des Tonabbaues geben.
 

Geologie:
Die Klingenberger und Schippacher Tone zählen qualitätiv in ihrer Art zu den besten der Welt. Ihre hervorragenden technischen Eigenschaften beruhen auf mehreren Faktoren: Die Tone sind hochplastisch, homogen und gleichmäßig feinkörnig mit einem Kornanteil <2 µm von 85-98 Gew.-%. Die mineralogische Analyse der Klingenberger Tone ergibt
ca. 61 % Kaolinit,
4 % Montmorillonit,
10 % Muskovit und
25 % Quarz und Feldspat. 

Tonschnitzel
Tonschnitzel im Lager, Bildbreite ca. 40 cm

Durch den hohen Kaolinit-Gehalt erreicht man Seeger-Kegel-Werte von 32-33. Die chem. Analyse ergibt etwa folgende Zusammensetzung (getrocknete Substanz):
 
Bestandteil: Gew.-%:
SiO2 49,0-54
Al2O3 + TiO2  29,9-33,3
Fe2O3 1,8-6,1
MgO 0,01-1,4
CaO  0,07-0,8
Na2O+K2O 0,4-2,4
Glühverlust  ca. 10

Die dunklen Bleistifttone enthalten 0,17 - 0,34 % organischen Kohlenstoff (Angaben nach DOBNER (1984:477). 

Der Ton kann auch als "Heilerde" verwandt werden. Insbesondere der Montmorillonit bindet aufgrund der riesigen inneren Oberfläche niedermolekulare Stoffe im Magen, so dass man davon eine ähnliche Wirkung wie bei Aktivkohle erwarten kann.
 

Befahrungsbericht:
Nach einem Telefonat mit Herrn Werner FELICITTI hatte ich am 18.06.1993 die Möglichkeit, das kleine Bergwerk zu befahren. Zur damaligen Zeit arbeiteten 9 Personen im Betrieb, der eigenbilanzierend der Stadt Klingenberg gehört. Ich wurde von Herrn HERBERICH geführt, der schon seit 34 Jahren dem Betrieb angehörte. Er erzählte mir die Geschichte und die Technik des Abbaues - im Prinzip das, was auch schon Herr FREYMANN ausgeführt hatte. Die sicher beste Beschreibung der Tongrube und des Abbaues schrieb der ehemalige Betriebsleiter EHRT (2008).

Die Übertageanlagen bestanden aus einem hölzernen Silohaus mit einer Sortieranlage im Obergeschoss, einem kleinen Büroanbau an dem Gebäude, wo Schnitzelwerk, Trocknung, Mahlung und Absackung vorgenommen wird (letzteres wurde 2012 abgebrochen). In der Senke über dem Tonvorkommen befand sich ein Schuppen mit Grubenholz - aus den umliegenden, städtischen Wäldern. Weithin hörbar erzeugte neben dem Mundloch ein Kompressor die notwendige Druckluft.
Auf einem Bohlenweg ging man zum Blindschacht im Buntsandstein, der hier wegen der besseren Standfestigkeit aufgefahren wurde. Die Senke, verursacht durch den absackenden Ton, ist mit einem schilfumstandenen Weiher gefüllt. Er beherbergt neben Fröschen und Kröten auch eine interessante Flora; eine große Ringelnatter quert unseren Weg.

Seilfahrt
Ein Mann bediente den Förderkorb für das Personal (4-6 Mann) und
die Loren, welche auf Schienen von Hand geschoben wurden. Im
Bedienstand wohnen 3-4 Siebenschläfer, die hier auch mit Obst
gefüttert wurden. Die Förderung lag damals bei ca. 250 bis 300 t/Monat.

Wir fuhren mit 2 m/sec ein, sahen das Gegengewicht vorbeihuschen und im Hintergrund die Aluminium-Fahrten für den Notfall, dass die Fördermaschine nicht funktionieren sollte. Im Sandstein sickert Wasser ein, so dass es dort tröpfelt. An den Wänden dokumentierten weiße bis braune Sinterschichten den Kalkgehalt des Wassers. Kleine Stalagtiten erreichen 5 cm Länge bei 5 mm Durchmesser, Stalagmiten 10 cm bei 3 cm Dicke. Das Wasser wurde aus einem Sumpf mittels 2er, wechselseitig laufenden Pumpen gesümpft.
Die 60m-Sohle diente nur der Bewetterung wie auch als Rettungsstollen. Wir befuhren die 70m-Sohle. Sie ist begann im Ton und war mit Stahltübbings ausgebaut (röhrenförmig aus je 3 Segmenten im Abstand von ca. 0,5 - 1 m. Als Hinterfütterung wurde Stahl verwendet. Weiter im Ton wurden auch Eisenbahnschienen und alte Leitplanken verwendet. Vor Ort fand sich dann der Ausbau aus Holz, als Türstock mit Holzbalken.

Verbrochene Strecke
Da der Ton sich unter dem Druck des überlagernden
Gebirges plastisch verhält, schließ sich eine nicht
ausgebaute Strecken nach spätestens 8 Wochen. Der
Ton dichtet so gut, dass kein Wasser eintritt. Methangas
wird überwacht, stellte aber kein Problem dar. Bei der
Gewinnung wurden ständig alte, gut erhaltene
Grubenausbaue früherer Perioden angetroffen und
mussten mühsam ausgesondert werden.

Ton-Abbau mittels Druckluftspaten
Die Gewinnung erfolgte mittels Pressluftspaten. Eine Mechanisierung
konnte bis zur Schließung infolge der Haftung des Tones nicht erreicht
werden. Die gewonnenen, kg-schweren Tonbrocken wurden auf eine
Holzrutschen, die angefeuchtet war, abschüssig bis zu den Loren
gefördert. Die Strecken im Ton waren nicht beleuchtet. Lediglich eine
Wetterlutte und Pressluft wurd vor Ort gebracht.

An vielen Stellen war der enorme Gebirgsdruck zu sehen. Eingebrochene Hölzer oder Verbaue - selbst Eisenbahnschienen wurden zerbrochen - mit dahinter hervorquellendem Ton zeugten von den Kräften. Selbst durch kleine Ritzen oder Spalten drückte sich der Ton als kleine Wurst.
Die Arbeiter begannen ihre Schicht um 6 Uhr und sie endete um 14.30 Uhr.

Bleichungshof
Klingenberger Ton mit einem großen Bleichungshof. Den kg-schweren Tonbrocken
entnahm ich am 14.10.2010 auf der 65-m-Sohle. Trotz des langsamen Trocknens
wurde der rissig;
Bildbreite 17 cm.

Die aus dem Schacht kommenden Loren wurden um 180° gedreht, um sie auszukippen. Ein Förderband förderte nach Qualität in 2 Silos, von wo aus sie in die Aufbereitung der Übertageanlagen gefahren wurden.
Dort wurde der Ton gehobelt oder besser geschnitzelt. Anschließend folgte die Trocknung der 3 bis 15 mm großen Teile in einem Drehrohrofen, der ölbefeuert war. Ein Teil wurde anschließend abgesackt, der andere gemahlen und anschließend ebenfalls in Papier- oder Jutesäcke gefüllt. Sie wurden mit einen speziellen Nähmaschine zugenäht.
Die besten Qualitäten des fast schwarzen Tons gingen in alle Länder der Welt, da es nahezu kein Konkurrenzprodukte für die Bleistiftherstellung gabt. Die hellen Tone wurden der keramischen Industrie zugeführt, die daraus Tiegel, Isolatoren usw. herstellt.

Durch die Arbeit von Herrn EHRT wurde der Abbau in den letzten 10 Jahren völlig neu aufgestellt und so waren die Jahre 2010 und 2011 sogar positiv. Trotzdem beschloss man die Schließung der Tongrube im Dezember 2011 und damit des letzten Bergwerks im Spessart. Die Tagesanlagen sind teiwelise teilweise erhalten geblieben.


Tagesanlagen Blindschachtzugang
Das ist geblieben: das Silo, ein Teil der Betriebsgebäude (wird jetzt vom LBV genutzt) und die zugemauerten Zugänge zum Blindschacht im
Buntsandstein, der einst das Tonvorkommen erschloss;
aufgenommen am 20.04.2014.  

Calcit-Sinter Calcit
Calcit-Sinter aus dem angrenzenden Sandstein des Mittleren Buntsandsteins. Rechts im Foto ein Ausschnitt, der zeigt, dass der Sinter
aus kleinen, skalenoedrischen Calcit-Kristallen aufgebaut ist und in einem mit Wasser gefüllten Hohlraum stammt; gefunden um 1975;
Bildbreite links 6 cm, rechts 1,5 mm


Hinweis:
In Eisenberg in der Pfalz bestand auch ein Tonbergwerk. Das Betriebsgebäude mit einer sehr großen Lagerhalle ist noch erhalten, darin auch die Einbauten für die Förderung von Unter Tage und zahlreichen Loren bzw. Hunte. Bemerkenswert ist, dass es auch dort einen Seltenbach gibt und einen Landgasthof "Zur Seltenbach".
Direkt angrenzend befindet sich der Archäologische Park "Römerpark Vicus Eisenberg", wo Mauerreste von Häusern gezeigt werden. Eines der Gebäude ist mit reichlich Stahl, Gitter, Glas und Holz überbaut.



Der Kulturrundweg: "Vom Ton, Steinen und Scherben" 
Der 7,5 km lange Runweg wurde eingeweiht und von etwa 120 Interessierten erstbegangen am 11.10.2014. Trotz dem anfänglichen Nieselregen freuten sich die Teilnehmer über geologische und bergbaukundliche, wie historische, botanische und weinkundliche Eindrücke in und um Klingenberg:

Rosengarten
Im Rosengarten in Klingenberg, der Treffpunkt und der Ort der Ansprachen.

Lore
In Klingenberg die letzte Erinnerung an über 200 Jahre Bergbau auf den berühmten Ton: 1742 - 2011.
Anmerkung: Die Brocken in der Lore sind kein sondern Kalkstein, denn der Ton würde nach kurzer Zeit verwittern.

Die Teilnehmer
Nach dem Gang durch die Seltenbachschlucht wurde am Bergwerk die Historie nachempfunden: Gleise und Loren, der Schachtkorb und dazu die Erläuterungstafel des Rundwegs. 

E. Ehrt
Der letzte Betriebsleiter und Berginenieur E. EHRT berichtete kurz die Geschichte des Klingenberger Ton-Werks

Steigerlied
Gemeinsam wurde das Steigerlied gesungen und zum Abschluss gab es Schnaps aus Altenberg im Erzgebirge

Mundloch des Stollens
Es war einst Zugang für das Bergwerk und später für die Bewetterung genutzt: Stollenmundloch - Glück Auf!



Klingenberg
Klingenberg (von Klinge, einem Wort für Schlucht - siehe weiter unten) liegt am Main zwischen Aschaffenburg und Miltenberg und war früher sehr viel mehr von Hochwässern des Maines betroffen wie heute (auch wenn die Medien etwas anderes berichten). In der Stadt findet man eine eindrucksvolle Hochwassermarke des Jahres 1784 - einfach kaum vorstellbar, wenn sich dieses Hochwasser heute wiederholen würde: 

Hochwasser 1784 Hochwassermarke 1784
Hochwassermarke am rechten Bildrand in der Mitte zwischen den Scheiben des Hauses, rechts vergrößert,
aufgenommen am 14.10.2007.
Sie erinnern sich:
Im fernen Island brach im Juni 1783 die Lakispalte aus und spie über 12 km³ Lava. Die Gase gelangten als Höhenrauch bis nach Mitteleuropa. Der Winter 1783/84 war einer der "großen Winter" mit strengem Frost und viel Schnee. Im Frühjahr 1784 kam plötzliches Tauwetter und ein Jahrhunderthochwasser war die Folge.
 
 

Museum Klingenberg
Das Museum in Klingenberg, 
aufgenommen am 14.10.2007

Auch wenn das Tonbergwerk für Besucher nicht zugänglich war, kann man doch einen Eindruck bekommen, wenn man das Heimatmuseum (oben im Bild) in Klingenberg besucht. Hier ist ein Stollen mit einer alten und moderenen Abbaustelle nachgebaut worden. In dem Vorraum sind Produkte ausgestellt, die aus dem Ton hergestellt werden. 

Tonprodukte Klingenberg Stollen Musuem Klingenberg
Ausstellungsräume im Museum in Klingenberg, links Tonprodukte und rechts ein typischer Stollen.
Aufgenommen am 14.10.2005

Weiter sehen Sie in dem Museum Ausstellungen zut lokalen Geschichte, Weinbau, Geschäfte, Handwerk, Transport aus dem Main, Landwirtschaft, ... insgesamt ein sehr sehenswertes. liebevoll gestaltetes Museum.

Neben dem Ton ist der Buntsandstein tonagebend in Kingenberg. Hier wächst der Wein und es gibt schöne, höhenparallele Weinbergwege mit schöner Aussicht auf das Maintal.
Stützmauer Weinberg
Weinbergweg nördlich von Klingenberg mit einer Stützmauer
aus Sandstein.
aufgenommen am 14.10.2007

Klingenberg aus dem Weinberg
Das Zentrum von Klingenberg mit der Burg, dem Main, den steilen Weinbergen im Sandstein,
aufgenommen am 14.10.2007.
 

Die Seltenbachschlucht
östlich von Klingenberg
Mit einem Festakt wurde am 20.05.2011 das 90. der 100 schönsten Geotope in Bayern eingeweiht. Es handelt sich um die Felsen der Seltenbachschlucht (siehe OKRUSCH et al. 2011 S. 232, Aufschluss 153) östlich von Klingenberg, zwischen dem Ortsrand und dem Tonwerk. In der Schlucht erläutert eine Tafel die Besonderheiten; zu dem Geotop gibt es ein Faltblatt mit dem Titel "Wüstensand ?". Leider ist das Parken an den Zugängen etwas eingeschränkt.

Die Seltenbach-Schlucht ist eine geologisch sehr junge Form. Das hier frei gelegten Gesteins der teils überhängenden Felsen aus dem mittleren Buntsandstein wurde vor etwa 248 Millionen Jahren abgelagert. Es handelt sich um einen wenig festen, meist dünn gebankten Sandstein, unterbrochen von dünnen Lagen aus einem Tonstein. Diese Kombination ist sehr änfällig für die Verwitterung, so dass der durch das Tal laufende Bach eine erhebliche Erosionswirkung entfalten kann. Bedingt durch das steile Gelände mit dem nahen Main und durch die mittelalterliche Entwaldung der Hänge und flächige Landnutzung wurde die Schlucht geschaffen, die in ihrer heutigen Form sicher erst seit dem Mittelalter besteht. Das Abbrechen von Felsen bestätigen, dass das Ausräumen der Sedimente in der Schlucht auch heute noch geschieht.
Da die Faktoren weiter bestehen, besteht auch für die Bebauung in Klingenberg am Ende der Schlucht ein Risiko, dass erhebliche Wasser- und Geröllmassen bei starken Regenfällen Überflutungen auslösen können. Dies wird durch die vielen Bäume und Baumstämme noch verstärkt, denn diese können in kurzer Zeit Barrieren bilden, die einen See stauen und der dann unter dem Wasserdruck brechen kann, was zu verheerenden Überflutungen führen kann. Im Rahmen von Pflegemaßnahmen (LFU 2014) zur Freihaltung der Schlucht müssten alle hier liegenden Bäume zersägt und abtransportiert werden.

Seltenbachschlucht
Die Seltenbachschlucht bei der Einweihung
des Geotops am 20.05.2011
Felsen
              Seltenbachschlucht
Sandsteinfelsen,
aufgenommen am 20.05.2011
Tafle Nr.
              90
Die neu enthüllte Tafel mit den Erläuter-
ungen,
aufgenommen am 20.11.2005
Politik
Der 1. Bürgermeister von Klingenberg
Reinhard SIMON spricht zu den Festgästen,
rechts daneben Herr Dr. Roland EICH-
HORN vom Bayerischen Landesamt für Um-
welt und Geologie, re. daneben der Landrat des
Kreises Miltenberg Herr Roland SCHWING,
und Dr. Oliver KAISER vom Naturpark
Spessart e. V. am 20.05.2011.
Mittlerer Buntsandstein
Am Eingang der Schlucht ist der Mittlere Bunt-
sandstein steinbruchartig aufgeschlossen. An
Wandfuß wurden etliche Felsenkeller angelegt;
der im Bild trägt innen die Jahreszahl 1855.
aufgenommen am 11.10.2015
Rost
Dieser überdimensionale Rost schützt die
Stadt bei Starkregen vor großen Steinen und
Baumstämmen, die sonst mit dem Wasser in
die Stadt gespült werden könnten,
aufgenommen am 11.10.2015
Sandsteinfelsen
Die unterschiedlich dick gebankten Sand-
steine,
aufgenommen am 11.10.2015
Exkursion
              2022
Geologie-Schüler des Friedrich-Dessauer-
Gymnasiums aus Aschaffenburg während einer
Führung mit den Bergmann Jörg WINKLER
an den Resten des Sandsteinwand, wo einst die
Stollen zum Blindschacht führten;
aufgenommen am 29.03.2022


Schöner aufgeschlossen war der Mittlere Buntsandstein an der Autobahn A3 bei Bischbrunn, beiderseits der Haseltalbrücke - aber auch schwerer oder nach Fertigstellung der Autobahn garnicht mehr zugänglich.


Literatur:
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LOTH, G., GEYER, G., HOFFMANN, U., JOBE, E., LAGALLY, U., LOTH, R., PÜRNER, T., WEINIG, H. & ROHRMÜLLER, J. (2013): Geotope in Unterfranken.- Erdwissenschaftliche Beiträge zum Naturschutz Band 8, S. 72f, 77,  zahlreiche farb. Abb. als Fotos, Karten, Profile, Hrsg. vom Bayerischen Landesamt für Umwelt, [Druckerei Joh. Walch] Augsburg.
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TROST, W. (2014): Klingenberg – Ein Märchen aus der Gründerzeit. Das Tonbergwerk ließ die Stadt zwischen 1855 und 1916 erblühen.- Spessart Monatszeitschrift für die Kulturlandschaft Spessart 108. Jahrgang, Heft Dezember, S. 3 - 12, 20 Abb., [Main-Echo GmbH & Co KG] Aschaffenburg.  


gebrannter Ton aus
        Klingenberg
Muster aus gebranntem Ton aus Klingenberg am Main in einer einstigen Lehrsammlung eines Gynasiums:
"Tonwaren gebrannt aus Klingenberger Ton Albert=Werke in Trennfurt.". Nun die Untersuchung mittels
Röntgendiffraktion erbrachte, dass es sich um einem Beton (erhärteten Zement) handelt,
Bildbreite 14 cm

 



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