Baryt Ba[SO4]
Im Sommer 1991 wurde im neuerschlossenen Teil des Bruches - direkt
unterhalb des früher hier stehenden "Wackelsteins" - ein
selbständiger Baryt-Gang angefahren, der max. 8 cm mächtig war, W
- E strich und mit ca. 80° - 90° einfiel. Der Baryt ist weiß und
auffallend dünnspätig. Er besteht aus bis zu 1 cm dicken aber bis
zu 10 cm langen Tafeln, die recht "lose" aufeinander liegen. In
den zahlreichen Drusen zum Salband hin erreichen dünnblättrige,
weiße, seltener farblose idiomorphe Kristalle bis zu 2 cm Größe.
Sie sind aber sehr empfindlich und lassen sich kaum bergen. Der
Gang enthielt neben Quarz - auch
in den Drusen des Baryts -, Calcit,
Hämatit, Chalkopyrit, Malachit und reichlich Mn-Mulm, keine weiteren
Begleitminerale. Der Barytgang wurde im Zuge des weiteren Abbaues
im Winter 2022/23 wieder im Untersten des Steinbruchs erneut
angetroffen.
Dünntafelige Baryt-Kristalle mit Quarz,
Bildbreite 5 cm
An den Salbändern des Baryts sind regelmäßige Negative, deren Spitzen in den Baryt zeigen zu finden. Die bis zu 2 cm großen, skalenoedrischen Hohlräume rühren von ehemals vorhandenem Calcit her. Seltener findet sich eine 2. Generation aus einem farblosen bis bläulichen Baryt in bis zu 1 cm großen stengeligen Kristallen, die oft etwas angelöst aussehen und bei flüchtigem Hinsehen mit Aragonit verwechselt werden können.
Tafeliger Baryt-Kristall,
Bildbreite 7 mm
Für den Baryt wurden folgende Gitterkonstanten errechnet:
a=7,118(5), b=8,828(5) und c=5,427(4) Å, a=7,123(8), b=8,854(7)
und c=5,428(5) Å, a=7,14(3), b=8,89(3) und c=5,39(2) Å. Die
Abweichung zum reinen Baryt kann mit einem Sr-Anteil von bis zu 5
% erklärt werden. Weiße Baryte wurden beim weiteren Abbau bis
heute immer wieder als Teil sehr absätziger, dünner Gänge
gefunden. In der Regel zerfallen diese Baryte sehr schnell, da sie
beim Sprengen zwischen den Diorit-Felsen oft einfach "zermalmt"
werden.
Scheelit
CaWO4
Bemerkenswert ist der Neunachweis von Scheelit (LORENZ 2001). Es
ist ein Fund, der mit einer tragbaren kurzwelligen UV-Leuchte
gelang.