Kulturlandschaft versus Naturlandschaft
- aus und um den Spessart.
Eines der Sinnbilder für eine schöne und unbeschwerte
Natur:
Ein Schmetterling der Art Kleiner Fuchs (Aglais urticae
(L.))*, dessen Auftreten positiv bewertet wird.
Er sitzt auf einer Distel (Acker-Distel Crisium arvense),
die als Unkraut negativ gesehen wird.
Aufgenommen am 19.08.1989
Kultur: die, in seiner weitesten Verwendung kann mit dem Begriff Kultur alles bezeichnet werden, was der Mensch geschaffen hat, was also nicht naturgegeben ist. ... (Brockhaus 1990:580ff)
Vom Menschen gestaltet, gepflegt oder zumindest beeinflusst Typische
Kulturlandschaft im Spessart: Eine durch Wege für
Fahrzeuge erschlossene Wiese (Landwirtschaft) mit
Obstbaum (Obstbau - Streuobst), Erlen und Weiden an
einem Bachlauf (einst Nutzholz für Korbflechter) im Wald
(forstlich genutzt). Man sieht und bezeichnet dies als
„Natur“, geht darin spazieren oder Wandern
(Freizeitnutzung), aber hier ist gar nichts natürlich.
Das ist eine Kulturlandschaft, bei dem jeder
Quadratmeter jemanden gehört, der das mehr oder minder
intensiv nutzt oder nutzen lässt (Verpachtung). Die
meisten Menschen empfinden dies als schön. |
Natur: die, zentraler Begriff der europäischen Geistesgeschichte, im Sinne von dem was wesensgemäß von selbst da ist und sich selbst reproduziert. ... (Brockhaus 1991:372ff) Vom Menschen unbeeinflusst oder zumindest nicht wesentlich gestaltet Nun, da es im Spessart keine
Naturlandschaft mehr gibt, kann man auch keine zeigen.
Es gibt im Spessart keinen einzigen Hektar Landfläche,
der nicht vom Menschen geschaffen, gepflegt,
bewirtschaftet, bejagt, befischt oder nicht beeinflusst
wird. Der Naturpark Spessart umfasst die
Kulturlandschaft, die Naturschutzgebiete schützen ein
bestimmtes Stadium einer Sukzession zum Wald und
Naturdenkmale schützen kleinste Besonderheiten. Natur im
eigentlichen Sinne ist hier nicht mehr zu finden. Und
das sicher seit mehr als 2.000 Jahren nicht mehr.
Vermutlich kann es das auch nicht
geben, denn eine Natur unterliegt einer steten
Veränderung, so dass jedes Foto eine Momentaufnahme
eines Flusses ist. Im Extrem gedacht, beeinflusst der
Fotograf mit seiner Anwesenheit bereits das
Geschenen. *sollten Sie anderer Meinung sein, dann senden Sie mir ein Foto. |
Natur?
Naturschutz?
KONOLD (1996:5) schreibt dazu:
"... Ja, man kann sagen, daß in Mitteleuropa fast alle Landschaft Kulturlandschaft ist, vom Menschen geformt nach seinen Bedürftnissen und seinen jeweiligen Möglichkeiten."
Bereits in der Steinzeit begannen
die hier lebenden Menschen ihre Umwelt zu beeinflussen. Zunächst
wurde mitgeholfen, die letzten überlebenden Großsäuger der
"Eiszeit" (Mammut, Riesenhirsch, Wollnashorn, Höhlenlöwe,
Höhlenbär, ...) auszurotten.
Der Bedarf an Steinwerkzeugen
(Flint, Hornstein) führte zu einem Bergbau, der in Süddeutschland
schon industrielle Ausmaße annahm. So sind ab etwa 6.000 v. Chr.
in Mitteleuropa über 300 Abbaustellen für Feuerstein bekannt. Im
bayerischen Abensberg-Arnhofen alleine schätzt man den
Duckelbergbau auf 200.000 bis 300.000 Schächte. Hinzu kommen
solche für Rötel und Eisenoxide. Es folgen Abbaustellen für
Gesteine wie Amphibolite für die Steinbeile. Es folgen Mühlsteine
aus vulkanischen Gesteinen. Dann seit der Bronzezeit Zinn- und
Kupfererze und schon vor der römischen Invasion auch Eisenerze
(Kommission Montanarchäologie des VLA 2022). Aber unsere Vorfahren
bewegen auch Tonnen schwere Steine und Erden für Erdwerke,
Hügelgräber und Ringanlagen. Und auch sie benötigen große Volumen
an Holz.
Mit der Ankunft der Römer werden ganze Landschaften umgestaltet,
denn der Bedarf an landwirtschaftlichen Flächen, Steinen, Erden
und Holz steigt auf vorher unbekannte Größenordnungen. Damit
einher geht ein riesiger Bedarf an Bauholz und Brennholz, denn für
Schiffe, Bauwerke, für die Verhüttung und zum Heizen wird viel
Holz benötigt. Wenn man sich vorstellt, dass der Limes aus einer
Palisade aus Holzstämmen bestand, dann müssen für 500 km gerade
Baumstämme bereit gestellt werden; wenn man von 20 cm Durchmesser
ausgeht und dass man aus einem Stamm 3 Balken herstellen kann,
dann sind das ungefähr 1 Millionen Bäume, die geschlagen werden
mussten. Da die im Freien verfaulen, muss man die auch wieder nach
etwa 20 bis 30 Jahren erneuern. STEIDL (2017) legt ausführlich
dar, warum römische Holzfäller auch im Spessart Holz einschlugen,
auch wenn man dafür keine schriftlichen Belege hat; dies war nicht
nur im Spessart so, sondern erstreckte sich bis in den
Steigerwald.
Urwald im
Spessart?
Nach der Meinung von Biologen sollten die Naturschutzgebiete
Rohrberg und Metzger Urwald-Relikte sein (MALKMUS 2009). Leider
ist das nicht der Fall, denn die menschliche Nutzung des Spessarts
reicht viel weiter in die Vergangenheit, als der Schein alter
Bäume vorspiegelt. Bereits RUF (2011:11f) beschreibt, dass die
heute meist als Synonym benutzten Worte Wald und Forst sich
unterscheiden und es gab den Spessart als Forst im Sinne einer
Nutzfläche bereits im 9. Jahrhundert! In der Urkunde vom 7.7.839
findet sich auch die erste urkundliche Erwähnung des Namens
Spessart (RUF 2014).
Auch in der ganz neuen Dissertation von Anika MAGATH über den
Spessart kommt sie zu dem gut begründeten Schluss, dass es im
Spessart keine Natur mehr gibt, sondern alles vom Menschen seit
Jahrhunderten (wenn nicht Jahrtausenden) überformt und beeinflusst
ist. Somit erhält man mit der Bewahrung der historischen
Kulturlandschaft eine Art "Museum im Freien" (MAGATH 2020:37, 69,
134ff, 147, 164f, 166ff).
Auch BÜDEL et al. (2021:9) kommen zu
dem Ergebnis ihrer unfangreichen Erhebungen und eigenen
Forschungen:
"Der Spessart, wie wir ihn
heute vorfinden, ist eine vom Menschen tiefgrefend veränderte
Landschaft. "Urwald" im Sinne eines ursprünglichen,
unberührten Waldes finden wir hier seit Jahrhunderten nicht
mehr. ..."
Dies wird auch in dem aktuellen Artikel von MOSANDL (2023) für das
Naturschutzgebiet Metzger[graben-Krone] bestätigt. Hier verdrängt
gerade die Buche, die an ihrem Lebensende angekommenen Eichen (500
- 600 Jahre), die im Schatten der Buchen als Sämlinge keine Chance
haben, zu wachsen. Also auch dies ist kein "Urwald", sondern ein
sich selbst überlassener Wald, der seinen Beginn in einem
mittelalterliche Hutewald zur Eichelmast hatte, durch forstliche
Nutzung (Herausschlagen der wertvollen Eichen) und sich zu einem
Buchenwald entwickelt. Ohne menschliches Zutun kann unter den
gegenwärtigen klimatischen Bedingungen keine Eiche hochkommen.
Unberührte oder einer sich selbst überlassene Natur gibt es weder
in Deutschland noch in Europa (mit Ausnahme der Flächen über den
Schneegrenze in den Hochgebirgen und im Wattenmeer; MALKMUS
2017:11 gibt 0,35 % der Fläche in der BRD an) und auch weltweit
kaum noch (HERING 1939, GLASER, GEBHARTD & SCHNEK 2007:23f,
SEITZ 2017:156, KORNFELDT 2018:90, siehe dazu auch WINIWARTER & BORK 2019, HÄRTL 2022:25f).
Bei dem Hochgebrige der Alpen muss man bereits schon wieder eine Einschränkung machen, denn die heutige Baumgrenze in den Alpen ist nicht natürlich, sondern eine Folge einer jahrtausende bestehenden Almwirtschaft. Diese besteht nachweislich seit der späten Jungsteinzeit, wie Untersuchungen von Gernot PATZELT in den Ostalpen zeigen (PAZELT 2019:202f). Die Brandrodung dieser hoch gelegenen Wälder erfolgte hier großflächig in der Bronzezeit; bemerkenswert ist, dass die Gletscher zu dieser Zeit wesentlich kleiner waren als heute. Der Vorstoß erfolgte in der "kleinen Eiszeit" mit dem Höchststand - seit dem würmzeitlichen Maximum - in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Diese Ergebnisse aus der Analyse von Hölzern und organischen Materialien wie Torf aus den heutigen Gletschern ist auch aus den schweizer Alpen bekannt (Christian SCHLÜCHTER aus Bern in einem Vortrag).
Dieses von Menschen beobachtete, vermutlich relativ schnelle und klimatisch bedingte Anwachsen der Gletscher über mühsam kultiviertes Land, wurde als die Existenz bedrohend angesehen - was ja auch war - und führte zu einem Sagen- bzw. Märchenschatz der übergossenen Almen. Diese sind im Kern immer ähnlich: Menschen lebten sehr wohlhabend und diese wurden von Gott bestraft, in dem das schnell vorrückende Eis die Grundlagen der Existenz vernichtete. Gletscher als Bedrohung!
Und auch das, was man heute
weltweit als Natur ansieht, ist eine vom Menschen veränderte Erde.
Nur ist das nicht dokumentiert, weil bereits einige zehntausende
Jahre her. Überall auf dem Globus, wo der modernde Mensch ankam,
wurden größere Tiere ausgerottet. Überlicherweise wird das dem
Klima und seinen Veränderungen zugesprochen, aber die Indizien,
dass das der Mensch war, sind nicht zu übersehen und auch
schlüssig (HARARI 2013:85ff). Bei uns war es das Mammut, das
Wollnashorn und die kaltzeitlichen, großen Säugetiere. Auf den
anderen Kontinenten traf es eine Megafauna, die wir nur fossil
kennen. Mit jeder Insel im Pazifik, die entdeckt und besiedelt
wurde, wiederholte sich der Vorgang, bis der Mensch um 800 n. Chr.
Neuseeland erreichte. Und das ging im Prinzip weiter bis ins 20.
Jahrhundert. Hätte man keinen internationalen Stopp des Walfanges
und den Schutz der Walrosse, Robben usw. eingeführt, so gäbe es
heute sicher diese großen Säuger nicht mehr. Man könnte das auch
auf andere Großsäuger wie Elefanten, Nashörner, Giraffen, Tiger,
usw. übertragen.
Infolge der weiter ungehemmt wachsenden Weltbevölkerung mit
wachsenden Ansprüchen werden die restlichen Flächen auch noch im
Sinne einer menschlichen Verwendung genutzt werden müssen.
Die Veränderungen sind auch global feststellbar, so dass man sogar
ein neues Zeitalter einführen wollte (HORNUNG 2022/2023) und will,
das Anthropozän (HÄRTL 2022). Denn der Mensch bewegt inzwischen
mehr Erde und Felsen als die Natur. Die Abfälle sind überall
nachweisbar; diese sind besonders die Kunststoffe. Und die
radioaktiven Isotope, erstmals verbreitet und auch heute noch kaum
beachtet, von den Atombombenversuche in den 1960er Jahren.
Laurion bei Athen in Griechenland: Hier hat der Bergbau und die
Land-
wirtschaft den Boden bis auf den Fels aus weißem Mamor abgetragen,
so dass nur noch eine Maccie aus dornigen Pflanzen wächst. Dies
ist
keine Natur, sondern eine völlig degenerierte Landschaft. Infolge
einer
Beweidung durch Schaafe und Ziegen in den folgenden 2000 Jahren
konnte weder ein Wald aufkommen noch eine Bodenbildung einsetzen,
aufgenommen am 05.04.2017
Gerade im lange kultivierten Mittelmeer-Raum treten die Schäden
durch die (Über-)Nutzung sehr eindruckvoll zu Tage, wenn man den
"Urlaubsblick" oder "Touristenblick" ablegt. Alles was an
touristischen Sehenswürdigkeiten aufgesucht wird, liegt in einer
kargen Landschaft, bei der seit der griechischen Antike sowohl der
Wald als auch die einst vorhandene Boden entfernt wurde. Daran
ändern auch einzelne Pinien nichts. Für einen Schiffsbau geeignete
Bäume sind seit der Antike in den Flotten der Griechen, Römer usw.
verarbeitet worden. An ein Aufforsten dachte niemand. Ganz im
Gegenteil. In den vielen Kriegen wurden die spärlichen Ressourcen
gezielt zerstört, um dem Feind die Basis zu entziehen (WEEBER 1990
- Der Titel des Buches ist eindrucksvoll und treffend: "Smog über
Attika").
Neben dem Bergbau ist vor allem das Abholzen der Wälder dafür die
Ursache, dass der Boden bis auf geringe Reste abgespült wurde und
an vielen Stellen die Küsten weit ins Meer verlagert wurden, so
dass die antiken Häfen weit im Landesinnern ausgegraben werden
können. Oder die antiken Stätten finden sich viele Meter unter
einer Sedimentschicht als Folge der Erosion. Wegen der nie
eingestellten landwirtschaftlichen Nutzung konnten sich nur
Macchien entwicklen, die aufgrund der Vielfalt - besonders im
Frühjahr - als Natur angesehen werden könnte.
Als tatsächlich heute von Menschen völlig unberührt kann wohl einzig auf der Erde die extrem eisige, abiotische und einige Millionen km² umfassende und etwa 3.000 m über dem Meer liegende Hochfläche der Ostantarktis gelten; als repräsentativ für die Klimaverhältnisse kann hier die russische Forschungsstation Wostok gelten, wo über Jahre eine Jahresdurchschnittstemperatur von -55° C (mit einem Maximum von etwa -20° C im Süd-Sommer und Minima von -90° C Süd-Winter) ermittelt wurde. Es ist wie auf dem Mars, denn auch Menschen bzw. Forscher können hier nur mit erheblichem Aufwand tätig werden.
Auch das was man als Reisender oder Tourist sieht und für natürlich hält, ist es nur ganz selten, denn alles gehört jemanden und der beeinflusst und verändert - bereits durch seine temporäre Anwesendheit. Und wenn nicht heute, dann in der Vergangenheit, denn es gab auch früher Menschen in nahezu allen Teilen der Welt, je nach der Fruchtbarkeit halt ganz wenige oder wenige- aber leer im Sinne von unbewohnt war es nirgendwo. Das gilt für Nationalparke in "überall", denn auch hier wird die Natur nicht sich selbst überlassen (ja, ich weiß, es gibt einige Ausnahmen, die man dann auch nicht besuchen kann). Denn in den anderen Fällen gibt es einen Weg, eine Straße usw. Und auch die Menschen dort leben von dem, was es dort gibt. So sind die meisten schönen Gebiete dann auch keine Natur, sondern das Produkt einer langen Entwicklung zu einer Kulturlandschaft, so exotisch diese auch für uns aussehen mag.
Das heute menschenleere Hochland im Innern Islands mit der
Hochlandstraße F35.
Man liest und denkt, das ist unberührte Natur. Aber das ist ein
völliger Irrtum. Als
die Wikinger um das Jahr 1000 mit der Besiedlung Islands begannen,
stand hier
Wald. Der wurde schnell abgeholzt und durch eine Weide ersetzt.
Die Schafe
verhinderten einen neuen Aufwuchs. Der immer wehende Wind trug an
jeder
kahlen Stelle den Boden weg, bis ein Steinpflaster den weiteren
Abtrag verhinderte.
Es ist eine von Menschen verursachte Wüste; das mag bitter sein,
aber es ist
die Wahrheit; siehe auch BORK 2006:151ff.
Aufgenommen am 19.08.2002
Es ist ein wertvolles und herausragendes Verdienst
des Archäologischen Spessartprojektes (ASP), dass dieses
Bewusstsein der Kulturlandschaft über die Kulturwege im Spessart
und seiner Umgebung in die lokale Bevölkerung getragen worden
ist (MOLLENHAUER 1985, Projekt-Büro Spessart et al. 1996,
Autorenkollektiv 2003, 2005, 2009, 2012, 2020, MAGATH 2020).
Davon zeugen neben den Grabungen an den zahlreichen Burgen und
Klöstern auch über 110 Kulturwege im und um den Spessart, auf
denen der Besucher, Spaziergänger, Wanderer und Radfahrer die
Kulturlandschaft und seine Besonderheiten auf den bekannten
Tafeln erläutert bekommt. Und die aktuellen Forschungen mit dem
ASP zur Pfinzing-Karte aus dem Jahr 1594 im Staatsarchiv
Nürnberg (Karten und Pläne Nr. 230) zeigt, dass es sich bei der
zwischen 1562 und 1564 von Jörg NÖTTELEIN geschaffenen Karte um
eine Wirtschaftskarte handelt; der Spessart trägt darauf kaum
einen Wald! Der gesamte Spessart war damals in vielfältiger Art
und Weise in Nutzung und keine sich selbst überlassene Natur.
Dass dies bereits seit dem Hochmittelalter so war, kann man auch
den vielen Burgenstandorten erkennen, die damals weithin
sichtbar auf Hügel und Vorberge gebaut wurden. Eine Wald mit
hochstämmigen Bäumen hätte weder einen Schutz geboten noch hätte
man von dem Bauwerk weit in das Gelände schauen können.
Und wer sich ein
Bild der kleinbäuerlichen Landwirtschaft im Spessart machen
will, der lese nicht im Internet, sondern alte Schriften; damit
kann man dann auch spiegeln, wie es um die Kulturlandschaft
bestellt war: "... so ist auch die Bienenzucht auf dem Lande
fast erloschen. ..." (RAUCH 1987:14).
"Rettet die Bienen" - die Bienen?
2019. Das bayerische Volksbegehren erhielt viel Zuspruch und politisch enorme Aufmerksamkeit. Aber es rettet keine Bienen und auch die Partei, die sich das werbewirksam auf die Fahnen schreib, rettet auch keine. Die meisten (Honig-)Bienen (und das ist mit „den“ Bienen wohl gemeint) ist inzwischen ein Haustier wie Kühe und Schweine der Landwirte; sie gehören den Imkern und werden gehalten (MALKMUS 2003). Der Bestand wird nicht durch natürliche Prozesse geregelt, sondern durch eine derzeit in Deutschland wachsende Schar von Imkern, die die Königinnen handeln, Völker aufbauen, liebevoll pflegen und damit vermehren. Sie stellen und verfahren die Völker dorthin, wo reichlich Nahrung (Tracht) vorhanden ist und bestäuben dabei viele Pflanzen. Und wir profitieren von einen günstigen Lebensmittel Honig und die Bienen bestäuben eine große Zahl von Blütenpflanzen wie z. B. Obstbäume.
Selbstverständlich
gibt es darüber hinaus eine große Zahl von Insekten, die
ebenfalls als Bienen (Hautflügler) bezeichnet werden, aber nicht
von Menschen kultiviert wurden. Sie bilden in der Regel keine
großen Staaten und leben auch solitär. Als man noch
Kastenschlösser („Chubb-Schloss“) ohne Schließzylinder in den
Türen hatte, fand ich nach einem Problem im Schloss unserer
Haustüre die Reste von „Erdbienen“ (wohl Gattung Andrena). Die Biene konnte wohl
zwischen den wenigen Schließungen die Kammern aus Ton für den
Nachwuchs in dem Schlosskasten bauen. Nicht an Insekten
interessierte Menschen werden diese Bienen kaum wahrnehmen. Die
Ausnahme ist die hummelähnliche Holzbiene (Xylocopa spec.),
die aufgrund der Größe und der Farbe sehr auffallend ist.
Mit den Bienen
werden alle Insekten gleich gesetzt, denn die meisten Menschen
mögen Bienen, lehnen aber sonstige Insekten ab oder haben sogar
Phobien dagegen. Zweimal im Jahr kann man das beobachten. Nach
dem warmen Sommer 2018 suchten im Herbst 2018 die großen
Baumwanzen einen Unterschlupf und wählen dafür auch Büros. Im
Frühjahr wollen die dann wieder zu den Pflanzen und versuchen
die Büros über die Fenster zu verlassen, was die meisten
Menschen mit Ekel quittieren, wenn man dann erklärt, dass es
sich um harmlose Wanzen handelt, die sich von Pflanzensäften
ernähren und mit den Bettwanzen nichts zu tun haben.
Aber es gibt eine Vielzahl weiterer Insekten, die wirklich nicht
erwünscht sind und bei den Menschen als "Schädlinge" angesehen
werden:
Pinien-Prozessionsspinner-Raupen (Thaumetopea pityocampa)
an einem Gespinst mit Kotpillen,
aufgenommen im Mai 1979
Ohne Zweifel ist
die Wahrnehmung, dass es weniger sichtbare Insekten gibt als
früher (also vor 30 oder 50 Jahren), richtig, auch wenn ich
denke, dass die zur Ermittlung der Arten verwandten klassischen
Lichtfallen nur einen kleinen Teil der Insekten erfassen, denn
es gibt sie auch unbeachtet im Boden (z. B. Ameisen,
Springschwänze – Collembola
- wer zählt die?). Und dann fallen einfach Schmetterlinge und
große Insekten wie Libellen, Hautflügler usw. mehr auf und sind
auch leichter bis zur Art bestimmbar. Und damit wird auch das
Fehlen wahrgenommen. Aber wer kennt oder interessiert sich für
Wanzen? Ich kannte mit Dr. Edmund WOLFRAM(†)
aus Mainaschaff bzw. Bonn nur einen Spezialisten für Wanzen.
Obwohl kaum jemand selbst eine Bettwanze sah, sind die
überwiegend harmlosen Tiere (z. B. sind Wasserläufer auch
Wanzen) sehr negativ belegt.
Und man hat den
Eindruck, dass auch hier eine Selektion betrieben wird:
Schmetterlinge (vor allem die bunten Tagfalter) bitte gerne,
aber Eichen-Prozessionsspinner, den Kohlweißling und Nachtfalter
wie Motten nein. Blühwiesen ja, Disteln und Brennesseln nein.
Mit den jetzt überall angebotenen Samenpackungen für
"Blühwiesen" wird sich langfristig nicht viel ändern; allenfalls
werden weitere standortfremde Pflanzen verbreitet; wie mit dem
winterlichen Vogelfutter.
Bunte Samenpackung aus einer Frauenzeitschrift vom Mai 2020: Eine
Biene als Sympathieträger suggeriert, dass hier etwas für die
"Natur" und die Bienen getan wird. Der Klatschmohn ist rot, aber
er ist keine heimische Pflanze, sondern kam mit dem Getreide aus
dem Nahen Osten und galt Generationen von Bauern als
"Ackerunkraut", d. h. der war als Nährstoffkonkurrent unerwünscht.
Und die Aufschrift "Nützlingswiese" suggeriert die überholte
Teilung der Umgebung in Nützlinge und Schädlinge. Übringens die
Packung reicht für 1 m² Wiese. Sie wird auch nicht von Dauer sein,
denn spätestens nach 2 oder 3 Jahren haben die besser angepassten
Pflanzen diese "Blühwiese" verdrängt; so ergeht es allen
"Blühwiesen" am Untermain.
Die Gründe für die Verminderung der in der Luft
vorkommenden Insekten kann man aber ebenfalls wahrnehmen. Die
Vielfalt und die Masse der Insekten fußt auf einer kleinräumigen
und vielfältigen Kulturlandschaft mit artenreichen Pflanzen als
Nahrung – nicht auf der Natur. Wenn man Natur als ungesteuertes
Stück Land, als Gegensatz zur Kultur ansieht, dann gibt es in
Deutschland seit Jahrhunderten keine Natur (mehr). Und alles was
als solches gesehen wird, sind die vielfältigen
Kulturlandschaften und die sind vom Menschen, wenn auch für
einen anderen Zweck geformt, entstanden. Die Heiden als Folge
der Abholzung und anschließende (Schaf-)Beweidung; bekanntes
Beispiel ist die Lüneburger Heide durch die Salzsiederei in
Lüneburg. Auch die Weikertswiese im Spessart ist eine
Rodungsinsel, also vom Menschen geschaffene Wiese zur Gewinnung
von Gras bzw. Heu. Die Forste sind einstige Wälder mit einem aus
wirtschaftlichen Gründen angepflanzten Baumbestand. Die Liste
ließe sich sehr lange fortführen. Sie ist in der einschlägigen
Literatur beschrieben.
Das Verschwinden der
Insekten geht einher mit der langjährigen Reduzierung der
Nutzgärten, kleinteiligen Landwirtschaft (Flubereinigungen), das
Vorrücken des Waldes in eine von Wiesen geprägten und ohne große
Maschinen auskommenden Landwirtschaft, Neophyten (wie z. B. das
Drüsige- oder Indische Springkraut (Impatiens glandulifera)
oder der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica)
mit einer Wuchsgeschwindgigkeit von bis zu 25 cm am Tag),
welches die heimische Flora an den Bachrändern an vielen Orten
verdrängt hat.
Bis in die 1980er Jahren waren die Hausgärten vom eigenen Anbau
des Gemüses, kleine Obstbäume und von Blumen geprägt. Die, die
keinen Garten hatten, bauten solche Pflanzen auf Äckern oder in
"Schreber-Gärten" an. Das wird heute in einem viel geringerem
Umfang praktiziert, da Samen und Pflänzchen manchmal teurer
sind, als die daraus gewachsenen Produkte im
Lebensmittelgeschäft. Blumen kauft man an der Tankstelle, im
Blumenladen, selbstpflückend am Acker oder an der Straße.
Auch die Flächen des Staates, der Länder, der Kreise und
Kommunen wie Straßenränder, "Norm-Böschungen" an Straßen,
Rasen-Wiesen an Gewässern und kommunale Flächen werden
größtenteils damit bewirtschaftet, dass man mäht, wenn das Gras
oder was da auch immer wachsen mag, größer als 30 cm geworden
ist. Ohne Rücksicht auf was da wann blüht oder wächst. Damit
stellt sich eine daran angepasste "Einheitsflora" aus reichlich
Neophyten ein, die überall in Deutschland ähnlich zusammen
gesetzt ist und nahezu gleich aussieht, so ähnlich wie ein
Rasen. Ein Artenreichtum kann sich da nicht entwickeln. Felsen
werden hier auch nicht geduldet, so dass es auch keine
Sonderstandorte mit dafür angepassten Pflanzen gibt.
Hinzu kommen sicher
viele weitere Faktoren. Ein Erhalt des Insektenbestandes, z. B.
von 1970, ist keine Natur, sondern das Gleiche, als würde man
viele kleinen Zoos für Insekten einrichten.
Grünpflege an einem Hang der Eisenbahn: Trotz der
anhaltenden Trockenheit werden hier die üppig
blühenden Pflanzen (auch durch Samenflug gewachsene Bäumchen)
weggemäht, damit die
planfestgestellten Pflanzen (Bäume) am richtigen Ort wachsen
können,
aufgenommen am 26.05.2018
Wenn man in Deutschland ein Land
sich selbst überlässt, wie zum Beispiel im Nationalpark
Bayerischer Wald, dann ist das Ergebnis immer der Wald (wenn die
Pflanzenfresser wie Rehe und Hirsche zurück gehalten werden), je
nach Lage, Boden und Höhe sehr unterschiedlich aussehend, aber
eben Wald (Klimaxgesellschaft). Und der ist gegenüber der einer
Kulturlandschaft artenarm, wenn man die "sichtbaren" Arten
vergleicht. Deshalb ist eine Unterschutzstellung von weiteren
Wäldern sinnlos, denn die viel gelobte Artenvielfalt begründet
sich auf einer keinteiligen Kulturlandschaft. Und der Wald brennt
auch mal ab und für die Nachfolge auf den abgebrannten Flächen
gibt es natürliche Spezialisten, die diese geschwärzten Flächen
schnell wieder begrünen. Aber das darf in Deutschland nicht sein,
denn der Wald darf auch im Naturschutzgebiet nicht brennen und
wird von der Feuerwehr in jedem Falle gelöscht, weshalb die
Wiederbesiedler dann selten sind. Es wäre aber Natur, den Wald
brennen zu lassen, denn das tat er jahrtausendelang auch.
Und wer hat im Mittelalter einen Waldbrand gelöscht? Es wäre doch sehr verwunderlich, dass bei den vielen Feuerstellen wie Hütten, Aschenbrennern, Köhlern, Waldschmieden, usw. in den Wäldern keine Schadenfeuer gegeben haben sollte. Oder es gab einfach keine Waldbrände, weil es durch die vielfältige Nutzung, in dem auch das letzte Laub und Kraut entfernt wurde, keinen "brennbaren" Wald gab?
Übrigens brennt ein Wald nicht von selbst. Dazu ist eine Zündquelle notwendig, denn selbst trockenes Holz braucht 230 °C bis man es entflammen kann und je nach Holzart (und Literaturquelle) liegt die Zündtemperatur bei >280 °C, d. h. bei der Temperatur brennt das Holz von selbst. Solche Temperaturen gibt es bei Sonnenschein an der Oberfläche nicht, so dass Holz sich nicht selbst entzündet, denn sonst würden ja jeden Sommer die Wälder abbrennen.
Wäre theoretisch noch die Fäulnis möglich, denn nachweislich brennen Scheunen ab, wenn das Heu frisch eingelagert wird und gärt. Aber so große Massen an dicht gepacktem Gras fällt in der Natur nicht an, so dass man diese Möglichkeit ausschließen kann. In der freien Natur kann auch ein Blitz eine Zündquelle sein, was aber selten vorkommt, da bei uns Blitze meist im Gefolge von Gwittern auftreten und es dabei regnet. Bliebe noch die viel genannte Glasscherbe. Da man dafür eine gute Sammellinse braucht und den Abstand so regeln muss, dass der Brennpunkt am Brennstoff ist, ist es extrem unwahrscheinlich. Sie können ja mal versuchen, an einer Glasflasche den Bereich zu erkennen, der eine Sammellinse darstellen könnte.... Also geht nicht. Bleibt die Unachtsamkeit (Fahrlässigkeit) des Menschen. Zigarettenkippen, Nutzfeuer (Verbrennen von Abfällen), Grillen, Lagerfeuer, Kurzschlüsse an elektrischen Leitungen, Abstellen von Fahrzeugen mit einem heißen Katalysator über Gras oder technische Defekte an Geräten im oder am Wald (Eisenbahn). Oder ganz selten wohl auch Explosionen in technischen Anlagen, Unfälle und brennende Fahrzeuge. Und schließlich noch das willentliche Anzünden - Brandstiftung; das dürfte wohl mit Abstand die häufigste Ursache von Waldbränden sein.
Der Vollständigkeit halber gibt es auch noch Vulkanausbrüche, aber derzeit nicht in Deutschland. Und noch seltener: Meteoriteneinschläge.
Wie man - wenn auch selten - an fossilem Holz feststellen kann, brannten auch Wälder vor Millionen von Jahren, denn Holzkohle ist über geologische Zeiträume erhaltbar (siehe Holzkohle im fossilen Holz). In den USA unterscheidet man in den Nationalparken zwischen natürlichen Feuern und solchen, die durch Menschen verursacht wurden. Man lässt dann die natürlich entstandenen Feuer in den Nationalparken brennen - und löscht die, die von Menschen verursacht wurden.
Von einem Blitzschlag angezündeter und abgebrannter
Wacholder-Baum nahe einer Straße. Vor ihm war ein
Zettel am Boden gepinnt, in dem die Besucher gebeten
wurden, es nicht zu löschen, da es sich um ein natürliches
Feuer handelt;
Canyonlands National Park, USA.
Aufgenommen am 04.09.1994
Dass selbst in den
so genannten „Naturschutzgebieten“ eine Reduzierung der Insekten
(und damit ein "Artenschwund") zu beobachten ist, ist auch
logisch. Das System des gesetzlichen und regelkonformen
Naturverständnisses und sein Schutz kann keine dynamische
„Natur“ erhalten. Sinngemäß schrieb das auch der Reptilenkenner
Rudolf MALKMUS (2019) für die Echsen
und Schlangen: "Der weggepflegte Reptilienbestand" (MALKMUS (2019:19ff). Solche Gebiete
entwickeln sich langsam und oft kaum merklich weiter, weil die
darin lebenden Pflanzen eine relativ kurze Lebensdauer haben,
auch wenn sie gepflegt und vom Menschen („Naturschützer“ mit
Roten Listen; MALKMUS 2017) ein bestimmtes Stadium der
Sukzession erhalten werden soll. Da dies auch bei den kaum
wahrnehmbaren Bakterien, Flechten, Moosen und Pilzen so ist,
folgen mit Verzögerung auch die höheren Pflanzen und mit dem
Wechsel der Pflanzen folgen die darauf fußenden Tiere.
So genannte
Naturschutzgebiete entstehen nach einem sehr ähnlichen Muster.
Es werden keine "normalen" Flächen wie Wälder, Äcker oder Wiesen
geschützt, sondern Sonderstandorte, die gegenüber den übrigen
Flächen unterrepräsentiert sind und dann von Spezialisten
besiedelt werden. Da diese selten sind, werden sie "geschützt".
Es ist doch
auffällig, dass nicht nur im Spessart, meistens (Beispiele):
zu „schützenswerten“ Naturschutzgebieten oder Naturdenkmalen erkoren werden. Die Pflanzen und Tiere gibt es dort nur, weil der Mensch dort eine unnatürliche Freifläche geschaffen hat, die eine vielfältige Sukzession erzeugt, die selten ist, weil sonst die menschliche Nutzung als Forste, Gärten, Häuser, Äcker und Wiesen das verhindern. Würde man die Naturschutzgebiete nicht pflegen, dann werden die sich zu einem Wald entwickeln. Dies kann man sehr schön in den flächigen Gebieten verfolgen, so dass nach 20 oder 30 Jahren keines der einst schutzwürdigen Pflanzen oder Tieren hier nachzuweisen sind. Dies ist für viele Menschen schmerzhaft, aber die Dynamik der Natur ist hier nicht aufhaltbar.
Das vor einigen Jahren durch das geplante "Eichenzentrum" medial bekannte Hafenlohrtal im östlichen Sandstein-Spessart ist ein typisches Beispiel für eine Kulturlandschaft, aber ohne geschlossene Ortschaft. Es gab oder gibt dort Landwirtschaft (Wiesen, einst extra bewässert), Fischwirtschaft (Teiche), Gastronomie & Tourismus (Lichtenau), einen Eisenhammer (Lichtenau), eine Glashütte (Karlshütte in Einsiedel), Papiermühle (Windheim), Pferdezucht und Holzwirtschaft (Sägewerk) (PAULI & HIMMELSBACH 2002). Nach einem mehr als 30jährigen Widerstand durch engagierte Bürger wurde 2008 verhindert, dass in dem Tal ein Trinkwasserspeicher für die Fränkische Platte erbaut wurde. Weite Teile des Tals wurden als Naturschutzgebiet unter Schutz gestellt. Die kleinteilige und landwirtschaftlich genutzte Kulturlandschaft kann heute mit 1.600 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten aufwarten. Hätte man die Landwirtschaft eingestellt, dann würde der nahe Wald den vom Mesnchen künstlich vom Wald frei gehaltenen Talraum schnell wieder besiedeln. Aus diesem Grund hat man 2009 exotische, aber pflegeleichte und damit kostengünstige asiatische Wasserbüffel (Bubalus bubalis!) eingeführt, die die Flächen beweiden und damit vom Bewuchs frei halten (SALOMON 2012). Natürlich wären das Reh, der Rothirsch (der aus "fürsorglichen Gründen" nur in bestimmten Gebieten leben darf, die von Verwaltungen bestimmt werden! - siehe GEBNER 1994), der Elch (im Spessart ausgerottet), Wisent oder europäischer Bison (im Spessart ausgestorben) und der Auerochse (ausgerottet) (SCHÖNMANN 2002a, 2002b, 2002c). Zäune verhindern das freie Bewegen der Tiere. Damit wird mit der Begründung des Artenschutzes ein unnatürlicher Zustand erhalten, wobei es sich nicht um eine Natur handelt. Es ist damit eine Kulturlandschaft des 18. und 19. Jahrhunderts bewahrt worden, damit die darin lebenden Pflanzen und Tiere erhalten bleiben; also eine Mischung aus Botanischem Garten und Zoo, nur ohne Eintritt. Durch die Einwanderung von weiteren Pflanzen und Tieren, wie z. B. von Insekten (z. B. das Verdrängen der heimischen Marienkäfer durch die asiatischen Verwandten), aber auch von invasiven Vögeln (z. B. Nilgans, Kanadagans), aber auch ansteckenden Krankheiten bei Amphibien, werden sich unaufhaltsame Veränderungen ergeben.
Ein Bewahren eines bestimmten
Zustandes über einen längern Zeitraum (eine Art
Fließgleichgewicht) ist nicht möglich, denn das gelingt selbst bei
den klassischen Denkmälern nur eingeschränkt, denn die
Verwitterung und die Biologie nagt unaufhaltsam an den im Freien
stehenden Bauten, so dass diese - je nach Materialauswahl - immer
wieder erneuert werden müssen; man denke dabei an die großen
Kirchenbauten, die infolge der Gesteinsverwitterung immerwährend
erneuert werden müssen. Es bleibt dann die Form oder die Idee,
aber nicht das Material erhalten.
Zum Begriff der "Umwelt" schreibt TREPL (1996:23f):
"... Es gibt in einem Raum so viele Umwelten, wie es Lebenwesen (oder, je nach dem, Lebensgemeinschaften) gibt, und es ist keineswegs so, daß sich all diese Umwelten zu "der" Umwelt summieren ließen, und schon gar nicht bildet "die" Umwelt ein System; das widerspräche dem ganzen Sinn des Systembegriffs. Es ist auch nicht etwa so, daß man die Lebewesen wegnehmen oder sich wegdenken könnte, und dann z. B. Hydrologen, Meteorologen, Chemiker u. a. untersuchen lassen könnte, wie hier "die Umwelt" beschaffen sei. "Die Umwelt", "der Naturhaushalt", der Landschaftshaushalt sind klassische Nonsens-Formulierungen.
Völlig unzulässig ist es schließlich, von einem in irgendeinem Sinne intakten Funktionieren eines ökologischen Systems oder von seiner ökologischen Vielfalt auf die Harmonie und die Schönheit der ästhetischen Landschaft zu schließen. - Daß das alles dennoch geschieht, führt dazu, daß die wissenschaftliche Literatur über die Landschaft wie kaum eine andre von Leerformeln und Zirkelschlüssen wimmelt.
..."
Nun stehen bei einer solchen
Betrachtung alle Beteiligten in einer Wechselwirkung. Dabei
spielen in einer urabanen Umgebung die Hauskatzen eine sehr
unnatürliche Rolle. Im Gegensatz zu Hunden werden sie nicht
eingesperrt. so dass diese zu jeder Tages- und Nachtzeit durch die
Gärten und siedlungsnahen Gegenden streifen und dabei keinesweg
nur auf das Erbeuten von Mäusen fixiert sind. Bei Freunden brachte
die Katze neben Eichhörnchen, Schlangen, Eidechsen und Vögel als
"Geschenk" nach Hause. Die unnatürlich hohe Katzendichte in den
Siedlungen führt mehr zu einer Veränderung der Fauna - und damit
auch der Flora, als viele andere Maßnahmen, wie beispielsweise das
Verbot von "Schottergärten". Hier kann man aber nicht ansetzen, da
man sich dann einer kulturell bedingten Tierliebe entgegen stellt,
die von sehr vermenschlichten "Tierschützern" hoch gehalten
werden. Wenn man rein den Schutz der Lebewelt im Auge hätte,
müsste man den größten Teil der Katzen, das sie keine Feinde
haben, abschaffen.
Pflanzen der Gattung Phacelia werden auf
landwirtschaftlich genuzten
als Monokultur angebaut. Unter anderem als Bienenweide", da die
Pflanze erheblichen Mengen an Nektar erzeugt. Die Pflanze stammt
aus
Amerika und ist wohl nicht frostfest, so dass die sich kaum
ausbreitet,
aufgenommen am 02.07.2019
Steingarten-Stopp im Markt Mömbris? Bauausschuss: Gremium empfiehlt Gestaltungssatzung gegen die Versiegelung von Vorgärten - Debatte im Sinn von verboten - Rat entscheidet Da ist der Titel eines Artikels im Main-Echo vom 16. April 2021 Seite 16 Stadt und Kreis Aschaffenburg. Ähnliche und sinngleiche Beiträge waren in der letzten Zeit öfters zu lesen und der Auslöer für Maßnahmen, diesen "Wildwuchs" regulieren zu müssen. Gärten mit einer pflegeleichten Schotter- oder Kiesbedeckung werden auch abwertend als "Schottergärten" bezeichnet und die werden von einer Minderheit der Bevölkerung als ökologisch "wertlos" angesehen. Deshalb wurden die im grün regierten Baden-Württemberg seit dem Sommer 2020 über §21a des Landesnaturschutzgesetzes verboten! Aber wo bitte ist in einem Garten Natur? Sind das "Schottergärten"? Ab wieviel % Steine im Garten ist ein Steingarten ein "Schottergarten"? Bei genauem Hinsehen erkennt man in beiden Gärten, dass sich zwischen den Steinen (Diorit links, Quarz rechts) Leben angesiedelt hat. Man muss sich dazu aber bücken. In unseren Breiten gibt es kein Biotop, in dem sich kein Leben ansiedelt. Auch dafür gibt es Spezialisten, wie beispielsweise die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens), die auch in ähnlichen Habitaten in Steinbrüchen leben. Infolge der Tarnfarben sind sie dort kaum sichtbar; aufgenommen in Krombach und Dörrmorsbach am 01.05.2021 Ähnlich wie bei dem Schutz der Insekten (man erzähle das einem Menschen in Afrika, der gerde seinen Besitz an Nahrungsmitteln durch Wander-Heuschrecken verloren hat) glaubt man durch Verbote die "Natur" bis in die kleinste Parzelle regeln zu müssen und denkt, dass es keine mündigen Bürger gibt. Dem "grün" denkenden Menschen sind alle Steine ein Graus, so dass das verboten gehört! Es ist dann die logische Konsequenz, wenn das weiter denkt, dass man eines Tages auch Grabsteine auf dem Friedhof verbietet. Also Ersatz der Steine durch ein von der Vorschrift (Satzung) geregeltes, amtliches Grün, so wie an den Straßenrändern, die infolge der Einheitssaat keinen Beitrag zu irgendeinem Artenschutz leisten. Mir selbst muss kein Garten gefallen, denn das ist ein Ausdruck des Eigentümers, was der glaubt, der Umgebung präsentieren zu müssen; ich denke, dass hier die Eigentumsverpflichtung anzuwenden, übers Ziel hinaus reicht; wenn man das zu Ende denkt, müsste man das menschliche Leben verbieten. Wenn endlich so was eingeführt wird, dann auch noch eine Liste der zu pflanzenden Bäume, Sträucher und wann die geschnitten und die Rasen gemäht werden müssen/dürfen. Dann noch einen %-Anteil für Steine für Eidechsen, Masse an Totholz für Insekten und soviel % Wasserfläche für die Insekten im Wasser. Letztendlich muss das dann auch einer kontrollieren und man schafft eine weitere Stelle (oder begründet eine Kommission) in einer ausufernden kommunalen Verwaltung. Man könnte das als typische deutsche "Regelunsgwut" bezeichnen. Der Stein des Anstoßes sind in dem Fall (Vor-)Gärten, in denen jedwede Steine einen großen Anteil der Fläche bedecken. Sicher kann man das als bei uns "fremd" einstufen, aber weite Teile der Erdoberfläche sind mit Steinen belegt, die von keiner Vegetation bedeckt ist. Also ist das keineswegs unnatürlich. Die von uns nächste Möglichkeit, so etwas anzuschauen, bieten die Schuttfächer der Felsen in der Rhön, im Saar-Nahe-Raum und in den Alpen. Oder die ohne Stauhaltungen fließenenden Voralpenflüsse. Oder noch viel einfacher und ganz nah still gelegte Steinbrüche, Kiesgruben und Sandgruben*. Dabei sind auch solche Biotope keineswegs tot, sondern werden von Spezialisten besiedelt; die sind selten, weil solche Biotope selten sind:Der mit vielen Regeln bereits überschüttete Bürger regt sich über die komischen EU-Vorschriften auf und produziert auf kommunaler Ebene gleichermaßen neue Vorschriften. *Im Kahler Wald zwischen (Alzenau-) Hörstein und Kahl hat man nördlich (und ein wenig südlich) der Autobahn A45 mit viel Aufwand 1993 genau das hergestellt, eine weitgehend vegetationsfreie Fläche, für die Pflanzen und Tiere, die auf die Besiedelung solcher Flächen spezialisiert sind. Es scheint absurd, hier wird das unter dem Deckmantel Naturschutzgebiet "Alzenauer Sande" eine "Natur" geschaffen und im Garten nebenan ist es unerwünscht oder verboten? |
"Das einzig Stetige ist der Wandel".
Bis vor etwa 2,6 Millionen Jahren war es bei uns wärmer und feuchter als heute. Während des Miozäns lagen wir am Rand eines kleinen Meeres mit Sümpfen. Dieses erstreckte sich vom Rand des heutigen Spessarts bis nach Alzey. Die Verhältnisse waren ähnlich denen im heutigen Florida. Davon zeugen beispielsweise auch die Kalksteine am Schneckenberg (mit dem einstigen Kalkwerk Grix), Lohwald und Bieberer Berg in Offenbach (siehe OTT et al. 2009). Damals gab es hier sicher keine Menschen.
Mariner, untermiozäner Kalkstein aus Foraminiferen, Schnecken
und Peloiden vom Schneckenberg am Lohwald zwischen Bieber und
Offenbach am
Main, angeschliffen und poliert,
Bildbreite links 13 cm, rechts im Ausschnitt 2 cm
Mit der globalen Abkühlung („Eiszeiten“)
verbreitete sich der Mensch weltweit und so kamen vor etwa 0,7
Million Jahren die ersten Menschen nach Deutschland. Sicher
waren deren Einflüsse infolge der sehr kleinen Zahl noch
vernachlässigbar klein. Aber es gibt ernst zu nehmende Hinweise,
dass das Aussterben der kaltzeitlichen Großsäuger am Ende der
letzten Kaltzeit durch den Menschen zumindest gefördert wurden,
wenn nicht verursacht, weil die klimatischen Änderungen mit den
anthropogenen Einflüssen nicht mehr zu kompensieren waren.
Spätestens seit dieser Zeit ist es mit der von Menschen
unbeeinflussten Natur im heutigen Deutschland vorbei. Während
der kältesten Phase des Würm (der letzten "Eiszeit"), so um
20.000 Jahren, war es so kalt, dass auch die großen
Pflanzenfresser abhahmen und somit auch nur noch ganz wenige
Menschen hier überleben konnten. Damit ist gemeint, dass es
vielleicht keine 1.000 Menschen in Deutschland waren oder
vielleicht auch gar keine mehr. Die Vegetation war der im
heutigen Nordeuropa sehr ähnlich, so dass das Studium dieser
Pflanzengesellschaften zu Schlüssen der einst hiesigen
Vegetation führen kann (DIERßEN 1996).
Nach der letzten Kaltphase („Eiszeit“) vor 18.000 Jahren sind Pflanzen und Tiere aus klimatischen Inseln und von Süden wieder nach Deutschland und in den Spessart eingewandert. Ihnen folgten die Menschen und so wurde der Spessart bereits in der Steinzeit, wie Streufunde darlegen (MENDE 2015). Spätestens seit der Jungsteinzeit kam der Mensch zurück und brachte weitere Pflanzen und Tiere „mit“ (HIMMELSBACH 2010:34f) in den Spessart. Mit jeder innovativen Welle zu Ackerbau und Viehzucht kamen neue Pflanzen und Tiere dazu. Wie die zahlreichen Funde bei Ausgrabungen des Archäologischen Spessartprojektes zeigen, gab es die erste Besiedelungwelle des Spessarts in der Jungsteinzeit. Dass es damals bereits weit reichende Handelsbeziehungen gab, belegen die Steinbeile aus dem 600 km entfernten Isergebirge im heutigen Tschechien (LORENZ 2010:541). Mit der deutlichen Klimaverschlechterung in der Bronzezeit (POSCHLOD 2015:38f) wurden die Höhen des Spessarts wieder aufgegeben.
Mit dem Handel und
der größer werdenden Mobilität spätestens seit der Ankunft der
Römer wurde die Vielfalt immer bunter. Hierbei wurde eine
Vielzahl von Nutz-Pflanzen und damit auch Tiere eingeführt und
auch versehentlich verschleppt. Mit den Römern kam
beispielsweise der Weinbau hierher.
Das Klimaoptimum im Mittelalter führte zu einer Ausbreitung der Besiedelung, auch im Spessart. Damit wurde der Bodenabtrag gefördert. Die Erosion führte um das Jahr 1100 im Maximum unter anderem zu auch erheblichen Verluste am fruchtbarem Löss (LARSEN 2014:15). Durch den Mehrbedarf an Ackerflächen kam es zum weitgehenden Abholzen des Waldbestandes in ganz Deutschland auf auf unter 15 % der Fläche um das Jahr 1300 (WINIWARTER & BORK (2019:20f), ein so niedriger Wert, der später nicht mehr erreicht werden wird. Neben dem Konstruktionsholz ("Holländerholz") verbrauchte die industrielle Glasfertigung sehr große Holzmassen; einmal zum direkten Schüren den Glas-, Kühl- und Strecköfen und andererseits zur Produktion der Holzasche, die im Mittelalter direkt ins Gemenge kam. Später war das der Rohstoff für das Waschen der Pottasche, die man für farbloses Glas benötigte. Weitere Holzverbraucher waren: Salzsieder, Seifensieder, Kalkbrenner, Aschenbrenner, Köhler, Hammerwerke, Eisenhütten, Hausbrand, Schmiede, . Für den Forst setzte man eine Umtriebszeit von 30 bis 60 Jahren an, so dass man das Holz leicht einschlagen konnte. Diese Art Forst wäre in Kombination mit den konkurrierenden Nutzungen (siehe unten) für uns sehr fremd.
Insbesondere die "Magadelenenflut" vom 19. - 25. Juli 1342 führte zu einem massiven Einschnitt und zu einer heute noch sichtbaren Veränderung der Landschaft. Eine deutschlandweite Vb-Wetterlage erbrachte in wenigen Tagen unglaubliche Niederschlagsmengen, die auf den bestellten Akerflächen zum "Schluchtenreißen" führte; die Wassermassen schnitten tiefe Rinnen in den Boden, die je nach Untergrund zu Schluchten wurden und deren Wände später nachrutschten. Solche Formen kann man beispielsweise heute noch am Westrand des Spessarts erkennen. Dabei wurden große Massen an Sedimenten abgetragen und in den Tälern wieder abgelagert; dabei wurden wohl auch ganze Weiler oder Ortschaften weggespült und verschüttet. Beispiele sind Sahsen und Winden im Elsavatal, wo Aufschüttungen von 2 - 3 m festgestellt wurden (HARTMANN 2011). Die Abflussmengen der großen Flüsse wurden gegenüber den Hochwässern des 19. und 20. Jahrhunderts um das 10 bis 100fache übertroffen! Für den Main bei Keinheubach, der sonst im Mittel 175 m³/sec führt, wurden anhand bekannter Pegelstände und Rechnungen des Niederschlags, Einzugsgebiet und Abflussverhaltens des Mains zwischen 3.500 und 3.600 m³/sec errechnet (TETZLAFF et al. 2002).
Mit dem Beginn der neuzeitlichen Klimaverschlechterung (bekannt als "kleinen Eiszeit") (KIERMAYR-BÜHN 2009, FOUQUET & ZEILINGER 2011, GERSTE 2018) wurden viele Weiler und Gehöfte im Spessart wieder aufgegeben und sie fielen wüst, z. B. Neuendorf bei Steinau a. d. Str. Zusammen mit der Pest, dem 30jährigen Krieg und der klimatischen Abkühlung eroberte der Wald die wüsten Flächen wieder zurück. Die Erosion wird durch die Wiederbewaldung verhindert, so dass man nach 1670 keinen nennenswerten Abtrag mehr nachweisen kann (LARSEN 2014:15). Der heutige Wald fußt auf der Täigkeit der nachhaltig wirtschaftenden Förster seit dem 18. Jahrhundert.
Namenloser, V-förmiger Graben zwischen Hörstein und Kleinostheim,
südlich
des Häuserackerhofes, entstanden bzw. vertieft beim Unwetter im
Juli 1342.
Ein Großteil der Pflanzen am Boden ist das Kleine Springkraut (Impatiens
parviflora), welches aus Asien stammt (Neophyt). Das damit
vergesellschaftete
Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis) ist heimisch,
aufgenommen am 22.05.2019
Mit Segelschiffen der Neuzeit wurden sehr viele Nutzpflanzen eingeführt. Besonders nach dem man reichlich exotische Pflanzen (und Tiere) aus allen Teilen der Welt in (botanische) Gärten verfrachtete, konnten Pflanzen (und damit auch Tiere) aus den Gärten den Rest des Landes eroberten (sogn. Neophyten). So sind etwa 1/3 der gesamten deutschen Flora Neophyten, je nach dem was man seit der Eiszeit als „natürlich“ definiert. Beispielsweise stammen die in den Wäldern des Spessarts verbreiteten Springkräuter (Impatiens) alle aus Asien oder Nordamerika. Bei den Insekten sind mir keine Zahlen bekannt, aber da diese auf Pflanzen angewiesen sind, sind ähnliche Zahlen zu erwarten. Es gibt kaum ein größeres Stück Land, wo keine Neophyten wachsen. Und dies geschieht heute entlang der Straßen und Eisenbahnen weitgehend ungebremst. Nur dort wo Menschen Probleme erleben oder erwarten, regt sich ein Widerstand: So breitet sich das Beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisifolia L. (1753) als Neophyt von Nordamerika seit 1860 in Deutschland aus. Der Pollen der Pflanze gilt als starkes Allergen und somit wird die Pflanze bekämpft. Da die botanischen Artenkenntnise nur bei wenigen modernen Menschen vorhanden sind, sind die Ergebnisse nicht in die Fläche zu tragen und damit auch nicht nachhaltig.
Mit dem
frühindustriellen Bürgertum (nach heutigem Terminus
„Citizen-Science“ der Naturwissenschaftlichen Vereine in
Deutschland im 19. Jahrhundert) wurde die Möglichkeit
geschaffen, die Kulturlandschaft zu dokumentieren. Herbarien
wurden angelegt und naturwissenschaftlichen Sammlungen zusammen
getragen, die nur zum Teil öffentlich zugänglich gemacht werden
konnten. An dem Level wird das Heute verglichen und gemessen (z.
B. WOLFSTETTER 1990; es wäre in dem Zusammenhang auch mal
interessant wieviele Pflanzen sind seit der Zeit hinzu
gekommen). Parallel schaffte eine kleinteilige Land- und
Gartenwirtschaft viele Nischen, die maximal mit Tieren und
Kulturfolgern („Unkraut“) besetzt wurden. Hinzu kam eine
wachsende Zahl an Büchern, die das Wissen weiter gab. In diese
Zeit fallen auch die ersten Bestimmungsbücher, teils mit schönen
Farblithographien, heute gesuchte Bücher. Bestimmungsschlüssel
helfen bei der genauen Zuordnung von Gattungen und Arten.
Das wurde von den heute lebenden Menschen als „Natur“ angesehen
und auch in Gesetzen, Verordnungen und Verwaltungsvorschriften
festgeschrieben.
Mit den immer besser werdenden Möglichkeiten der farbigen Fotografie - gepaart mit den wachsenden Druckmöglichkeiten im Vierfarbendruck zu geringen Kosten in der 1980er Jahren - wurden Bücher produziert, die dem Leser eine attraktive und schöne Welt der "Natur" zeigen, versehen mit der Botschauft diese Schöpfung zu erhalten. Ein Beispiel ist der damals auflagenstarke, großformatige und durchweg farbig illustrierte Bildband von BLÜCHEL (1982) mit einem Gang vom alpinen Hochgebirge bis zum Wattenmeer der Nordsee. Auch hier ist klar, dass die Mehrzahl der abgebildeten Tiere eine menschlich positive Botschaft in sich tragen. Es sind hervorragende Fotos von sehr zahlreichen Photographen, die hier abgeruckt und komentiert wurden. Und der Text vermittelt ein rundes Bild von den Wechselwirkungen, Artenkenntnissen und den vielfältigen Beziehungen zwischen den Pflanzen und Tieren.
Insbesondere die vielen Naturwissenschaftlichen Vereine und Fördervereine der notleidenden Naturkunde-Museen leisten hier nach wie vor einen wesentlichen Beitrag zur Dokumentation der biologischen Vielfalt. In den Tauschbibliotheken der Vereine befinden sich die gesammelten Werke aus nahezu 2 Jahrhunderten.
Jedwede Veränderung
wird als Verlust oder Aussterbebedrohung gesehen, obwohl die
Verbreitungsgebiete vieler Pflanzen (und wohl auch Insekten)
nicht originär bei uns liegen. Diese Sicht nach Stadt-, Kreis-
oder Ländergrenzen produzieren dann viele Gefährdungen, denn je
kleinteiliger die Sicht, um so größer die Gefährdung.
Bespielsweise ist das Wollgras durch die Trockenlegung der
Sümpfe in Deutschland in seinem Bestand sehr klein und ist damit
im Bestand gefährdet. Wer aber mal die nördlichen Teile
Skandinaviens bereist hat, weiß, dass das Wollgras nicht vom
Aussterben bedroht ist, da es hier auf tausenden von km²
vorkommt. Also ist der mit hohem Aufwand betriebene Schutz des
Wollgrases bei uns in Deutschland für das Überleben der Art ohne
Bedeutung.
Hat schon mal jemand
gefragt, wie viele Insekten oder Bienen es zur Zeit der Römer,
im Mittelalter oder um 1750 gab? War das Natur? Und wo waren all
die Rote-Liste-Tiere und -Pflanzen in dieser Zeit der
Intensiv-Nutzung der Gebiete um die Dörfer und Städte?
Man erinnere sich daran, dass 1850 alle Hammerwerke im Spessart
den Betrieb einstellen mussten, weil die Köhler im Spessart kein
Holz mehr kaufen konnten, um Holzkohle zu schwelen! Was
bedeutet, dass weite Teile des Spessarts keinen Wald bzw. Forst
nach unserer heutigen Definition trug (man lese dazu die
Bemerkungen des Russischen Finanzminsters Grafen Georg Cancrin
auf der Fahrt durch den Spessart im August 1843). Das war
sicher im Harz und in anderen Bergbau- und Hüttenregionen
ähnlich. Der Wald musste dem Bergbau das Holz
zur Verfügung stellen und alle anderen Nutzungen wurden hinten
angestellt (GLEITSMANN
1984). Der restliche Wald wurde in
einer heute unvorstellbaren Art intensivst und vielfältig
genutzt (siehe STERN
et al. 1979, KAMPFMANN 1990):
Kiefern mit den Einschnitten zur Baum-Harzgewinnung bei
Limsdorf,
Gemeinde Storkow in Brandenburg in der ehemaligen DDR,
aufgenommen am 10.06.1992
Die Harzgewinnung (Harzen) gab es auch im
Spessart (MALKMUS 2010a) und
davon leitet sich der Familienname Harzer ab.
Hinzu kamen
die Hüttenrauchschäden aus den Hütten und Industriebetrieben
wie die Schmelzhütten in Bieber und Laufach, die Hammerwerke,
die Kalkbrennereien, die Pottaschesiedereien und die vielen
Glashütten. Diese Rauchschäden an den Pflanzen und besonders
der Bäume wurden in der Fläche erst in den 1970er Jahren
wahrgenommen ("Waldsterben"), waren aber bei den Forstleuten
bereits lange bekannt und ausführlich, auch analytisch und
experimentell, beschrieben worden (von SCHROEDER & REUSS
1883).
Dazu kamen wirkliche Wetterextreme, die trotz der heutigen
Diskussionen um das sich änderende Klima, mit den heutigen nicht
vergleichbar sind, da die damals eine existenzielle Bedrohung
waren und von den Menschen auch so empfunden wurden. Der Hunger
war auch im Spessart allgegenwärtig, auch wenn man sich das kaum
vorstellen kann (SCHMITTNER 2016). Zum Beispiel gab es in den
Jahren nach 1816 sicher nichts mehr für Menschen essbares in den
Wäldern (DE BOER & SANDERS 2004, WOOD 2015, BEHRINGER 2018).
Oder man schaue alte Bilder und frühe Fotos vom Main, z. B. in
Stadtansichten, an; die Zeitschrift "Spessart" ist voll davon
(z. B. Spessart 12/2001 S. 9, KITTEL 2008, auch
Titelbild, Spessartbund 1921:35, 43, 44, 57). An den
kahlen Ufern des ungestauten Flusses gab es gar keine
Vegetation wie Schilf und Weiden, denn die hätten die
Leinreiter behindert, d. h. die Menschen, die die kleinen
Schiffe und Schelche mittels Seilen und Pferden mainaufwärts
zogen, da es ja keine Motoren gab und für das Segeln war der
unregulierte Main wohl zu schmal. Im Bereich der Werften,
Steinbrüche, Anlegestellen und Waschstellen waren deren
Betriebe direkt am Ufer angesiedelt. Die heute als "natürlich"
angesehene Vegetation aus Brennesseln, Riesenbärenklau,
Topinambur, Kanadische Goldrute, Springkraut, Waldrebe,
Schilf, Weiden, Erlen, Robinien und Pappeln war zumindest vor
einigen Jahrhunderten nicht vorhanden. Auch sonst waren die
Feldfluren weitgehend frei von Bäumen, wie man auf alten Fotos
sehen kann.
Ein typisches Beispiel ist der Weiler des Hammerstandortes
"Höllhammer" bei Heimbuchenthal, der vor 1921 völlig frei
stehend im Tal von der Straße aus zu sehen war (Spessartbund
1921:64). Heute würde man ohne Kenntnis und Hinweisschild
einfach daran vorbei fahren, weil von der Straße aus infolge
der Belaubung kaum ein Haus zu erkennen ist.
Vermutlich sind "natürliche" Ökosysteme bei uns im Spessart
gar nicht mehr erhaltungsfähig, ohne dass der Mensch nach
irgendwelchen Kriterien eingreift. Einerseits weil die für
einen Erhalt aus sich heraus selbst zu klein sind und
andereseits, weil zu den Verfälschungen, wie Bisam, Waschbär
und Nilgans, ständig neue Teilnehmer in den Ökosystemen
hinzukommen und eine stete Änderung bewirken. Eine Ausrotten
dieser extrem anpassungsfähigen Arten ist aufgrund eines
vermenschlichten Tierschutzes politisch weder durchsetzbar
noch dann in der Praxis ausführbar. Oder es fehlt das Geld,
weil man für tausende € Eidechsen "rettet" und dann umsiedelt,
was für den Erhalt der Art belanglos ist. So werden wir
ungewollt auch Zeuge von Verdrängungen, die letztendlich auch
zu einem Aussterben von Arten führen werden, weil die Zahl der
Nischen für Nahrung usw. in einem Ökosystem begrenzt
sind.
Das über Jahrzehnte anhaltende selektive Sammeln von wenigen Pilzarten ("Fresspilze") hat die Zusammensetzung der Pilze im Wald nachhaltig verändert; Pilze sind aber fü die meisten Pflanzen existenziell notwendig (HOFRICHTER 2018:31ff). Die früher häufigen und auch für Unkundige leicht bestimmbaren Pilze wie Maronen, Steinpilze, Pfifferlinge usw. wurden durch das gezielte Absammeln selten oder in manchen Orten praktisch ausgerottet. Pilze sind wohl darauf angewiesen, unglaublich große Massen an Sporen zu verbreiten, weil die Wahrscheinlichkeit einer Keimung und das Ausbilden eines Myceliums in einer Mykorrhiza mit einer Pflanze sehr klein ist. Werden die Sporen tragenden Organe (Fruchtkörper der Pilze) abgesammelt, dann fehlen diese Sporen und die Pilze können sich nicht mehr verbreiten. Das Mycelium in der Erde wird zwar einige Jahr weiter existieren, ohne Fruchkörper zu bilden, aber infolge der Veränderungen im Baumbestand müssen frische Sporen eingetragen werden.
Die Pilzschwemme nach den Trockenjahren 2018 und 2019 führte im Herbst 2019 zu einer selten gesehenen "Blüte" von Pilzen, die aufgrund des späten Austreibens auch ohne die typischen Larven der Pilzfliegen ("Maden") waren. Diese wurden dann zentnerweise gesammelt.
DOHRN (2017) sieht nahezu monokausal das Verschwinden vieler
Arten als Folge einer auf Optimierung gewachsenen
Landwirtschaft, von der wir alle mit niedrigen
Lebensmittelpreisen profitieren (dass das für viele Landwirte
ein Existenzproblem ist, ist bekannt, kann aber im
europäischen Kontext derzeit von der deutschen Politik kaum
gelöst werden). Aber sie erkennt auch, dass unsere "Natur"
eine Folge eines kulturellen Erbes ist, welches über
Jahrtausende gewachsen ist (DOHRN 2017:15).
Sie erkennt auch, dass die tausendjährigen Eichen keine
Urwaldreste, sondern einstige Hutewälder (auch Hudewälder)
sind (LANG 1994:253, DOHRN (2017:20f).
Und dass die Mehrzahl der verschwundenen Ackerwildkräuter
nicht heimisch sind: Archäophyten (DOHRN
(2017:50). Damit hat man einen Widerspruch
geschaffen, denn man sieht in der Kulturlandschaft synonym die
Natur, was definitionsgemäß nicht sein kann: es findet sich so
gut wie keine Natur mehr. Die Vielfalt ist eine Folge der
Kultur, aber nicht Natur. Die meisten der "schützenswerten"
Ackerpflanzen sind mit der Landwirtschaft eingeschleppt wurden
und wurden zu einem Bestandteil der bäuerlichen
Landwirtschaft; man konnte diese nicht ausrotten. In der Folge
passten sich andere Pflanzen und Tiere an. Und man tut so, als
sei das schon immer so und muss erhalten werden, weil es vor
50 oder 100 Jahren so war. Der gegenwärtige Rückgang wird als
Verlust gesehen.
Diese Pflanzen aus der Schar der Ackerwildkräuter oder auch damit gekoppelten Tiere heute auf eine "Rote Liste" setzen, die dann noch kleinteilig nach Bundesländern oder anders geteilt wird, erzeugt eine Gefahr des Aussterbens, die nicht da ist, denn wir sind in vielen Fällen nicht das natürliche bzw. ursprüngliche Verbreitungsgebiet. Das wäre so, als würde man die gegewärtig sich in Deutschland ungehemmt ausbreitende und sehr aggressive Nilsgans bejagen - und wenn der Bestand in ein paar Jahren zurück gegangen ist, von einer Gefährdung für die Art sprechen.
Somit sind die gegenwärtig geplanten Maßnahmen zum Erhalt der Insekten bzw. zum "Artensterben" nichts anderes, als viele kleine Botanische Gärten und Zoos ohne Zaun und Eintritt. Ein Erhalt dieser Stadien in einer natürlichen Sukzession ist immer mit einem dauerhaften Aufwand durch Menschen verbunden, denn sonst kommt der (artenärmere) Wald! Es wäre wohl ein Rotbuchen-Tannenwald (FREY & LÖSCH 2010:163); auch wenn ZERBE (1999:42) bezweifelt, dass die Tanne natürlich im Spessart vorgekommen ist. Aber das wäre Natur. Und der natürliche Wald (je nach dem was man darunter versteht) ist gegenüber der vielfältigen Kulturlandschaft artenarm.
Er sieht auch nicht
„schön“ aus.
Daran würde auch ein
Nationalpark im Spessart nichts ändern, denn ein Gebiet, in dem
keine menschlichen Aktivitäten mehr erwünscht sind, würde sich
zu einem Wald entwickeln. Selbstregulatorische Prozesse würden
alle Kulturfolgen wie Wiesen und Wege in etwa 50 Jahren tilgen,
so dass man auch kaum mehr sich darin bewegen könne. Da sich
auch das Wild darin vermehren würde, müsste man doch wieder
eingreifen, aber wie viel Jagd auf was ist dann genug? Und
spätestens nach dem ersten Feuer in einer längeren
Trockenperiode würden die Rufe nach dem Löschen kommen; aber
wenn es keine Wege mit einem Lichtraumprofil für
Feuerwehrfahrzeuge gibt, kann die Feuerwehr nicht löschen. Einen
Schaden gäbe es nicht, denn das Holz und alles was sonst im Wald
ist, ist ohne Wert. Den Wert in € erhält man erst im Forst.
Nach den Ausführungen der Forst- und Waldfachleute, würde bei
einem Sich-selbst-überlassen des Waldes die Buche über die Eiche
dominieren, so dass langfristig die Eiche aus den Wäldern des
Spessarts verdrängt werden würde (MALKMUS 2009:4). Dass dies
tatsächlich so sein würde, kann man aus der "Eichenlücke" des
Spessarts schließen, denn es gab bis um 1800 über etwa 150 Jahre
keine natürliche Eichenverjüngung. Erst das nachhaltige Pflanzen
der Förster führte zu einer Neubegründung des Eichenbestandes im
Hochspessart (SCHÖNMANN 2009).
Hinzu kommen schleichende Veränderungen der Baumzusammensetzung
in den Wäldern bzw. Forsten durch Pilze. So werden ohne
menschliches Zutun die Ulmen verschwinden (Pilz Ceratocystis ulmi), dann die Eschen
(Eschentriebsterben durch den erst vor etwa 15 Jahren entdeckten
Pilz Hymenoscyphus pseudoalbicans) und auch die Buchen
und Eichen sind neuerdings durch einen Pilz (Phytophtora
ramosum) bedroht. Ich allen Fällen sind an der Ausbreitung
Insekten beteiligt. Dies führt in der Folge zu einer erheblichen
Veränderung der darauf fußenden Tier- und Pflanzenwelt; bei den
Bäumen kommen auch noch Pilze hinzu, die in einer wenig
bekannten Symbiose mit den Bäumen leben (Mykorrhiza).
Die medial wirksame Aktion "Rettet die Bienen" hat dazu geführt, dass jetzt überall "Blühwiesen" geschaffen werden und ganze Gemeinden "summen". Man erhält in Zeitschriften als Beilage, als Werbegeschenk und kommerziell sowieso Samenpackungen als "Blühmischungen" angeboten, damit Pflanzen in den Gärten blühen sollen. Das ist einfach blinder Aktionismus, denn nur von den Blühwiesen wird es nicht mehr Insekten geben. Man ignoriert dabei den Umstand, dass die überwiegende Mehrzahl aller Insekten einen komplexen Lebens-Zyklus durchlaufen, der vom Ei über die Larve zur Puppe und dann zum fertigen Insekt geht, welches sich paaren, Eier legen und dann noch einen Winter überleben muss. Nahezu alle benötigen einen Lebensraum und Nahrung. Eine Änderung der Zahl der Insekten (welche?) und der Arten ist nur zu erreichen, wenn eine kleinteilige und an Pflanzenarten reiche Kulturlandschaft geschaffen wird. In wie weit die umfangreiche Verwendung von Insektiziden eine Rolle spielt, kann ich nicht beurteilen. Aber - Ordnung im Garten und sonst wo führt garantiert nicht zu mehr Insekten.
Links: Die Blüten des Einjährigen Berufskrauts am Rand des Zauns.
Mitte: Die nur etwa 7 cm hohe Pflanze des Acker-Vergissmeinnichts
in der Ritze des Verbundpflasters, darüber die Brennessel und die
blühenden Brombeeren; in
einigen Wochen kann man hier lecker schmeckende Brombeeren ernten.
Rechts: Moos mit gestielten Sporenkapseln, gewachsen am Rand der
Straße gegen die Mauer der Einfriedigung. Der 1-cm³-Würfel dient
als Maßstab.
Aufgenommen am 08.06.2019
Wenn man keinen
konventionellen Garten pflegt, gefällt das vermutlich nicht
allen Nachbarn, denn man hat ja nur "Unkraut". Auch die
Gemeindeverwaltung nimmt sich den "Wildwuchs" vor:
Die Gemeinde Karlstein ließ 2015 gegen den Willen der meisten Anwohner bei einer Kanalsanierung die Graslitzer-, Taunus-, Rhön- und Erlenstraße in eine verkehrsberuhigte Betonwüste aus Verbundpflaster umbauen - die Anwohner mussten das auch noch bezahlen. Jetzt gibt es breite, leere Straßen und zu wenige Parkplätze, logisch auf dem Zwang von einer Vielzahl an Gesetzen, Verordnungen, Normen und Ausführungsbestimmungen, die sklavisch beachtet werden müssen. Und wenn jemand in den leeren, breiten Straßen mit einem Verbundpflasterbelag neben der Markierung parkt, dann wird das auch kontrolliert und gegen Geld sanktioniert.
Und man erwartet seitens der Gemeindeverwaltung, dass die Anwohner auch alle Ritzen frei von Pflanzen halten - es muss ja alles seine Ordnung haben. Wenn man den typischen (und wegen des "Ordnungswahns" damit seltenen Kulturfolgern) etwas Raum am Straßenrand lässt, bekommt man ein erläuterndes Schreiben vom Ordnungsamt der Gemeinde (bei mir vom 14.11.2018) mit dem Inhalt "... Zudem ist der Fahrbahnrand mit Gras bewachsen ... Darüber hinaus muss der Fahrbahnrand von Gräsern etc. befreit und künftig mindestens einmal im Monat - bei Badarf auch öfter - gereinigt werden".
Gras ist da nicht vorhanden; ich machte mir die Mühe, das "Gras" zu bestimmen. Hier stehen innerhalb eines Jahren oder lugen aus den Ritzen folgende Pflanzen, teils infolge des Nährstoffmangels als "Kümmerform":
Manche der oben aufgeführten Pflanzen in einer Kümmerfom, denn die Ritzen zwischen dem Verbundpflaster gibt ja keine großen Nährstoffe frei.
- Hundsrose
- Großer Sauerampfer
- Efeu
- Hirtentäschel
- Hungerblümchen
- Mahonie
- Brombeere
- Johannisbeere
- Himbeere
- Einjähriges Berufskraut (siehe Foto oben)
- Rainkohl
- Weg-Rauke
- Acker-Vergissmeinnicht (siehe Foto oben)
- Löwenzahn
- Breitwegerich
- Brennessel
- Echte Nelkenwurz
- Zaunrübe
- Buddleja
- Kanadisches Berufkraut
- Echter Lavendel
- Wilde Möhre
- Moose (nicht leicht bestimmbar; siehe Foto oben)
- ...
Den Straßenrand kann keiner nutzen, denn geparkt werden darf hier nicht und die Fahrbahn ist so breit, dass man im Gegenverkehr fahren könnte, wenn denn das bei den wenigen Fahrzeugen passieren würde. Deshalb wachsen dort auch die Pflanzen, denn da fährt keiner (die heutigen PKW haben so ausladende Spiegel, dass man sowieso nicht an den Zaun fahren kann). Ganz im Gegenteil, denn die Kinder freuen sich und essen die reifen, leckeren Johannis-, Him- und Brombeeren durch den Zaun.
Würden bayernweit mehr solche Randstreifen bestehen bleiben, wäre der Effekt weit höher als ein paar Blühwiesen, die mit viel Geld und Energie erhalten werden. Der nicht gepflegte Rand kostet nichts. Dies hat auch Senckenberg in Frankfurt erkannt und ein Projekt "Krautschau" ins Leben gerufen, bei dem man diese Pflanzen in der Stadt bestimmt und ist auf ~320 Arten gekommen (KROHMER 2023:59).
Die Ernte eines Tages: kostenfrei im Garten wild gewachsene
Brombeeren,
aber ich gebe zu, wegen der spitzen Stacheln schwierig zu ernten.
Es ist
eine der etwa 300(!) Rubus-Arten in Deutschland,
aufgenommen am 09.07.2020
Selbst die Medien sind inzwischen auf den Zug der
nicht gepflegten Gärten, und damit weg vom Aufgeräumt sein
müssen, aufgesprungen. So titelte das Main-Echo am 21.05.2020 im
Teil TOP SHOP unter Alzenau und Kahlgrund in großen Buchstaben "Je
schlampiger, desto besser" Den Garten bienen- und
insektenfreundlich zu gestalten, ist ein Beitrag gegen das
Artensterben und begründet auf fast einer Seite die
Vorzüge eines verwilderten Gartens.
So fußt auf einem
falsch verstanden Naturschutz 2019 eine weitere sinnentstellende
Gesetzgebung in Bayern. 1,7 Millionen Wähler haben den Rest von
etwa 9,5 Millionen Wählern mit "Rettet die Bienen" überstimmt.
Und die Politik finanziert über den Steuerzahler eine
Landwirtschaft zum Erhalt von künstlich "natürlichen"
Ökosystemen.
In ein paar Jahren wird man diesen
Luxus wieder aufgeben müssen, da man dann jeden m²
landwirtschaftlich nutzbare Fläche nutzen muss, um die weiter
exorbitant wachsende Zahl von gegenwärtig 7,7 Milliarden
Menschen auf dem begrenzten Globus ernähren zu können.
Derzeit (2020) steigt die Weltbevölkerung täglich um ca. 230.000 Menschen an (etwa die Einwohnerzahl von Mainz), was im Kalenderjahr etwa 80 Millionen ergibt; also etwa die gegenwärtige Bevölkerung von Deutschland - und das jedes Jahr!
Die seit 2020 grassierende CORONA-Pandmie wird daran kaum etwas
ändern, denn durch die Gegen-Maßnahmen wird es weniger
Infektionen mit anderen Erregern und damit weniger Erkrankungen
und durch die gesunkene Mobilität weniger, auch tödliche Unfälle
geben. Im Gegenteil kann man dezeit vermuten, dass die
Ausgangbeschränkungen einen merklichen Anstieg der Geburten Ende
2020 erwarten lassen kann.
Und dies bei
weltweit zurück gehender Anbaufläche für die Landwirtschaft,
denn diese Menschen müssen ja auch irgendwo wohnen, essen,
heizen, arbeiten und diese haben auch Wünsche. Das größte und
ungeregelte Wachstum findet in den eh schon schwierigen
klimatischen Regionen statt, so dass das globale Artensterben
längst nicht mehr steuerbar ist. Hinzu kommen Wetterereignisse,
die zu einer immer größeren Verschärfung führen werden, weil
eben überall Menschen gerade am Limit (Existenzminium) leben.
Der Druck auf die verbleibenden Gebiete wird so groß, dass man
über ganz andere Konzepte nachdenken muss; die dadurch
verursachten Veränderungen sind dramatisch und werden aber
aufgrund des punktuellen Gedächtnisses kaum wahrgenommen (PEARCE 2007).
Hier hinkt die lokal bis nationalstaatlich denkenden und in
Wahlperioden handelnden Politik der Realität wie auch den
prognostizerten Daten weit hinterher. Eine Regelung in
Deutschland, eines Bundeslandes oder gar einer Kommune mag
Gewissen beuhigen, löst aber global kaum ein Problem.
Hier besteht kein Zweifel. Eine extreme Kulturlandschaft oder
ein Garten auf der Bundesgartenschau in München (ehemaliger
Flughafen Riem), Veilchen mit den einst typisch deutschen
Gartenzwergen,
aufgenommen am 04.05.2005
Ein ungelöstes Problem sind die
ungefähr 15 Millionen frei laufenden Hauskatzen, dazu 2
Millionen verwilderten Hauskatzen in Deutschland. Diese werden
aus einer falsch verstandenen Rücksicht nicht einmal erwähnt,
weil man dem Bürger die "Schmusekatze" nicht madig machen will
(LOTTRMOSER 2024). Aber jeder kennt die Mitbringsel der Katzen,
die Eichhörnchen, Marder, Vögel und Eidechsen bei dem Herrchen
abgeben. Würde man hier ansetzen, so wäre für den Naturschutz
mehr
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9 Abb., [Main-Echo Kirsch GmbH & Co. KG] Aschaffenburg.
MENDE, R. (2015): Steinzeitliche
Kulturen im Spessart. Bodenfunde belegen Besiedelung - Fünf
Jahrzehnte archäologische Feldbegehungen.- Spessart
Monatszeitschrift für die Kulturlandschaft Spessart Juli 2015, S.
9 - 17, 18 Abb., [Main-Echo Kirsch GmbH & Co. KG]
Aschaffenburg.
MOLLENHAUER, D. (1985): Ein winziges
Stück der Biosphäre, welches Spessart genannt wird. Natur- und
Kulturgeschichte als Beitrag zurlange vernachlässigten regionalen
Landeskunde.- Spessart Monatszeitschrift des Spessartbundes.
Zeitschrift für Wandern, Heimatgeschichte und Naturwissen Jahrgang
1985, Heft Januar 1985, S. 3 - 27, 17 Abb., [Main-Echo Kirsch
& Co.] Aschaffenburg.
MOSANDL, R. (2023): Ein Urwald im
Spessart. Wegen der Buchen, nicht wegen der Eichen: Das
Naturschutzgebiet Metzgergraben-Krone bei Weibersbrunn ist
einzigartig in Deutschland - Einschätzung von 1906 bestätigt.-
Spessart Monatszeitschrift für die Kulturlandschaft am Main 117.
Jahrgang, Januar 2023, S. 8 - 15, 12 Bilder, [Main-Echo]
Aschaffenburg.
MÜLLER, C. (2005): Pflanzen schützen
das Trinkwasser. Gezielte Aufforstung im Wald des Wasserwerks
Aschaffenburg begann vor 20 Jahren - 100 Hektar Fläche.- Spessart
Monatszeitschrift für die Kulturlandschaft Spessart September
2005, S. 21 - 23, 3 Abb., [Main-Echo Kirsch GmbH & Co. KG]
Aschaffenburg.
OTT, W.,
KADOLSKY, D. & WIESNER, E. (2015): Von der Lagune zum
"trockenen Kalkhügel": Geologischer Untergrund und Fossilien des
Lohwaldes bei Offenbach am Main.- S. 113 - 213, 23 Abb, 5 Tab., 12
Tafeln.- in WITTENBERGER, G. & BATHON, G.
[Hrsg.] (2009): Der Lohwald. Vom tertiären Meer zur Mülldeponie.-
Abhandlungen Offenbacher Verein für Naturkunde Band 10,
227 S., zahlreiche Abb., Profile, Tab., Fotos und Karten,
Offenbach.
PATZELT, G. (2019): Gletscher
Klimazeugen von der Eiszeit bis zur Gegenwart.- 256 S.,
zahlreiche, großformatige Abb., Tab., Profile, [Hatje Cantz Verlag
GmbH] Berlin.
PAULI, P. & HIMMELSBACH, G.
(2002): Einst Standort von Hütten und Hämmern, heute ein Tier- und
Pflanzenrefugium.- Spessart Monatszeitschrift für die
Kulturlandschaft Spessart Dezember 2002, S. 4 - 5, 3 Abb.,
[Main-Echo Kirsch GmbH & Co. KG] Aschaffenburg.
PEARCE, F. (2007): Die Erde früher und heute. Bilder eines dramatischen Wandels.- 288 S., sehr viele, meist farb. Abb., [Fackelträger Verlag GmbH] Köln.
POSCHLOD, P. (2015): Geschichte der Kulturlandschaft. Entstehungsursachen und Steuerungsfaktoren der Entwicklung der Kulturlandschaft, Lebensraum- und Artenvielfalt in Mitteleuropa.- 320 S., 199 Abb., 38 Tab., [Eugen Ulmer KG] Stuttgart.
Projekt-Büro Spessart, GÜNTHER, H., PRIGGE, W., SCHÖNY-TIETJE, A.
& Main-Kinzig-Kreis [Hrsg.] (1996): Spessart. Bilanz einer
Kulturlandschaft. Dokumentation des bayerisch-hessischen
Spessart-Projektes 1995.- 397 S., wenige Grafiken, Tab. [Verlag
Orbensien] Bad Orb.
RAUCH, E. J. (1987): Wer von der
guten alten Zeit spricht, soll die Anführungszeichen nicht
vergessen. Die Zeit war alt, aber gut war sie nicht. Das gilt
besonders für die kleinen Bauern im Spessart.- Spessart
Monatszeitschrift des Spessartbundes. Zeitschrift für Wandern,
Heimatgeschichte und Naturwissen Jahrgang 1987, Heft August 1987,
S. 9 - 14, 5 Abb., [Main-Echo Kirsch & Co.] Aschaffenburg.
REICHHOLF, J. H. (2018): Eine kurze
Naturgeschichte des letzten Jahrtausends.- 6. Aufl., 336 S., 29
SW-Abb., [S. Fischer Verlag GmbH] Frankfurt.
RUF. T. (2011): Zur Geschichte Aschaffenburgs und des Spessarts im Frühmittelalter (Teil 1).- Spessart Monatszeitschrift für die Kulturlandschaft Spessart November 2011, S. 3 - 23, 12 Abb., [Main-Echo Kirsch GmbH & Co. KG] Aschaffenburg.
RUF. T. (2014): Vor 1175 Jahren: Der
Name "Spessart" erscheint erstmals in einer Urkunde.- Spessart
Monatszeitschrift für die Kulturlandschaft Spessart Juli 2014, S.
17 - 19, 3 Abb., [Main-Echo Kirsch GmbH & Co. KG]
Aschaffenburg.
SALOMON, C. (2012): Wasserbüffel
weiden im Hafenlohrtal.- Spessart Monatszeitschrift für die
Kulturlandschaft Spessart März 2012, S. 3 - 9, 12 Abb., Tab.,
[Main-Echo Kirsch GmbH & Co. KG] Aschaffenburg.
SCHEFFLER, K. (1961): Deutsches Land
in 111 Flugaufnahmen.- 112 S., 111 SW-Abb., [Karl Robert
Langewiesche Nachfolger Hans Köster] Königstein i. Taunus.
SCHODER, J. von
& REUSS, C. (1884): Die Beschädigung der Vegetation
durch Rauch und die Oberharzer Hüttenrauchschäden.- 333 S., XXXV
S. Anhang, zahlreiche Tab., 4 Farbendrucktafeln im Anhang und 2
gefaltete Karten in Umschlag, [Verlag von Paul Parey] Hamburg
(Nachdruck 1986 vom Zentralantiquariat der DDR Leipzig).
SCHMITTNER, M. (2016): 1816: Das
Jahr ohne Sommer. Vor 200 Jahren verfinsterte ein Vulkanausbruch
am anderen Ende der Welt auch den Himmel am Untermain.- Spessart
Monatszeitschrift für die Kulturlandschaft Spessart Oktober 2016,
S. 6 - 13, 7 Abb., [Main-Echo Kirsch GmbH & Co. KG]
Aschaffenburg.
SCHÖNMANN, H. (1992): Seltene
Biotope, Feuchtwiesen, Steppenheiden, Streuobstbestände sind nicht
nur Kulturdenkmäler. Die Lebensgemeinschaften, die sie
beherbergen, sind unersetzbar.- Spessart 5/1992, S. 3 - 10, 12
Abb., [Main-Echo Kirsch & Co.] Aschaffenburg.
SCHÖNMANN, H. (2002a): Zur
ursprünglichen Tierwelt des Spessarts, ein Rekonstruktionsversuch
(Teil 1).- Spessart Monatszeitschrift für die
Kulturlandschaft Spessart Januar 2002, S. 3 - 19, 13 Abb., Tab.,
[Main-Echo Kirsch GmbH & Co. KG] Aschaffenburg.
SCHÖNMANN, H. (2002b): Zur
ursprünglichen Tierwelt des Spessarts, ein Rekonstruktionsversuch
(Teil 2).- Spessart Monatszeitschrift für die
Kulturlandschaft Spessart Februar 2002, S. 11 - 21, 13 Abb.,
[Main-Echo Kirsch GmbH & Co. KG] Aschaffenburg.
SCHÖNMANN, H. (2002c): Zur
ursprünglichen Tierwelt des Spessarts, ein Rekonstruktionsversuch
(Teil 3).- Spessart Monatszeitschrift für die
Kulturlandschaft Spessart April 2002, S. 21 - 23, 2 Abb.,
[Main-Echo Kirsch GmbH & Co. KG] Aschaffenburg.
SCHÖNMANN, H. (2003): Der Wald war
früher eine große Viehweide.- Spessart Monatszeitschrift für
die Kulturlandschaft Spessart März 2003, S. 21 - 23, 3 Abb.,
[Main-Echo Kirsch GmbH & Co. KG] Aschaffenburg.
SCHÖNMANN, H. (2009): Die so
genannte Eichenlücke im Spessart. Rund 150 Jahre lang gab es im
Spessart so gut wie keine natürliche
Eichenverjüngung.- Spessart Monatszeitschrift für die
Kulturlandschaft Spessart März 2009, S. 3 - 8, 7 Abb., [Main-Echo
Kirsch GmbH & Co. KG] Aschaffenburg.
SEIBIG, A. (1976): Von der
Waldlandschaft des alten Gerichtes Wirtheim.- S. 89 - 109 S., ohne
Abb.- in Gemeinde Biebergemünd [Hrsg.] unter Mitwirkung des
Geschichtsvereins Gelnhausen (1976): 976 1976 1000 Jahre
Kassel und Wirtheim.- 190 S., wenige SW-Abb., [F. W. Kalbfleisch]
Gelnhausen.
SEIDENSCHWANN, G. & WISCHER, M.
[Hrsg.] (2020): Themenband Wald.- Jahresberichte der
Wetterauischen Gesellschaft für die gesamte Naturkunde zu Hanau,
gegr. 1808, 170. Jahrgang, S. VI, 494 S., zahlreiche meist
farb. Abb., Tab., Karten, Diagramme, Hanau.
SEIPEL, W. [Hrsg.], AUER, A., RAUCH,
M., SANDBICHLER, V. & SEIDL, K. (2006): Die Entdeckung der
Natur. Naturalien in den Kunstkammern des 16. und 17.
Jahrhunderts.- 288 S., sehr viele farb. Abb., Kunsthistorisches
Museum Wien.
SEITZ, B.-J. (2017): Das Gesicht Deutschlands. Unsere Landschaften und ihre Geschichte.- 240 S., 231 farb. Abb., [Konrad Theiss Verlag/WBG] Darmstadt.
SEYBOLD. S.
(2011): Schmeil·Fitschen. Die Flora Deutschlands und der
angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestlimmen aller wildwachsenden
und häufig kultivierten Gefäßpflanzen.- 95. vollständig
überarbeitete und erweiterte Auflage, 1.293 Zeichnungen, [Quelle
& Meyer Verlag] Wiebelsheim.
Spessartbund [Hrsg.] (1921): Der Spessart.- 84 S., zahlreiche
SW-Abb. als Fotos, [Druckerei der "Nordbayerischen Verkehrs- und
Touristenzeitung" Buch- und Kunstdruckerei Fr. Monninger (Inh. S.
Liebel)] Nürnberg.
STEIDL, B. (2017): Römische
Holzfällerkommendos am Main.- S. 122 - 139, 9 Abb.- in
KLEIN-PFUEFFER, M. & MERGENTHALER, M. [Hrsg.] (2017): Frühe
Main Geschichte Archäologie am Fluss.- 288 S., sehr viele farb.
Abb., Knauf Museum Iphofen [Nünnerich-Asmus Verlag & Media
GmbH] Mainz.
STERN, H., BIBELRIETHER, H., BURSCHEL, P., PLOCHMANN, R., SCHRÖDER, W. & SCHULZ, H.(2001): Rettet den Wald.- 393 S., zahlreiche, teils farbige Abb. als Fotos, Grafiken und Zeichnungen, Tab., [Kindler Verlag GmbH] München.
WINIWARTER, V.
& BORK, H.-R. (2019): Geschichte unserer Umwelt. 66
Reisen durch die Zeit.- 208 S., viele farb. Abb., [wbg/Theiss
Verlag] Darmstadt.
WOLFSTETTER, K. (1990): Zwischen
1888 und 1988 sind im Main-Spessart-Gebiet mindestens 58
Pflanzenarten ausgestorben. Andere existieren nur noch an jeweils
einem einzigen Standort.- Spessart 8/1990, S. 11 - 14, 6 Abb.,
[Main-Echo Kirsch & Co.] Aschaffenburg..
TETZLAFF, G.,
BÖRNGEN, M., MUDELSEE, M. & RAABE, A. (2002): Das
Jahrtausendhochwasser von 1342 am Main aus
meteorologisch-hydrologischer Sicht.- Wasser & Boden 54/10,
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TREPL, L.
(1996): Die Landschaft und die Wissenschaft.- S. 13 - 26, 5 Abb.
in KONOLD, W. [Hrsg.] (1996):
Naturlandschaft Kulturlandschaft. Die Veränderung der Landschaften
nach der Nutzbarmachung durch den Menschen.- 322 S., zahlreiche
teils farb. Abb. als Fotos, Grafiken und Tab., [ecomed
verlagsgesellschaft AG & Co. KG] Landsberg.
WEEBER, K.-W. (1990): Smog über
Attika. Umweltverhalten im Altertum.- 223 S., ohne Abb., [Artemis
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WEISMANTEL, K. (2004): Wässerwiesen
im Jossgrund. Eine verschwundene, einst lebensnotwendige
Bewirtschaftungsform.- Spessart Monatszeitschrift für die
Kulturlandschaft Spessart August 2004, S. 25 - 27, 6 Abb.,
[Main-Echo Kirsch GmbH & Co. KG] Aschaffenburg.
WINIWARTER, V. & BORK, H.-R.
(2019): Geschichte unserer Umwelt. 66 Reisen durch die Zeit.- 208
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WINTER, H. (2019:) Tagebuch des
Kaspar Brenneis aus dem Jahr 1919.- S. 6 - 7, 1 Ab.- in
Karlsteiner Geschichtsblätter Ausgabe 12, 64 S., Hrsg. vom
Geschichtsverein Karlstein [MKB-Druck GmbH] Karlstein.
WOOD, G. D. (2015): Vulkan Winter
1816. Die Welt im Schatten des Tambora.- 336 S., 51 SW-Abb. als
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Darmstadt.
ZERBE, S. (1999): Die Wald- und
Forstgesellschaften des Spessarts mit Vorschlägen zu deren
zukünftigen Entwicklung.- Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen
Museums der Stadt Aschaffenburg Band 19, 354 S., 71 Abb.
(teils farbig), 37 Tab. [Naturwissenschaftlicher Verein
Aschaffenburg] Aschaffenburg.
Zwei gefürchtete Neophyten: Das
Indische Springkraut und der Japanische
Stauden-Knöterich. Beides sind invasive Arten, die die heimische
Flora
verdrängen bzw. überwachsen;
aufgenommen am Steinbruch bei Hemsbach am 28.07.2019
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