Das Foto des Monats:
Nicht aus dem Spessart, aber trotzdem schön:
Eisenkiesel-
Sternquarz aus Chella in Spanien - Slg. B. SCHNECKENBURGER,
Bildbreite 5 cm.
Eine der vielen Konkretionen, die bei uns in
der Regel nicht so schön aussehen.
Jetzt haben wir ein
normales Frühjahr. Tagsüber warm, wenn die Sonne scheint und
nachts wieder kalt. Gegenwärtig spannt sich ein wolkenarmer
Himmel über dem Spessart auf; wobei sich die Wetterprognosen
doch von der wenig treffsicheren Seite zeigen. Der Frühling
zeigt sich von seiner schönsten Seite, denn vieles blüht. Das
ist die Zeit zum Wandern oder dem Besuch von Mineralienbörsen.
Es gibt ja viele Kulturwege im Spessart.
Die seit dem 22.03.2020 verordneten bayerischen CORONA-Maßnahmen wurden bis auf Reste am Sonntag, den 03.04.2022 abgeschafft. Bei den einen kommt Freude auf, die anderen sehen Deutschland in den Abgrund fallen.
Bleiben Sie in jedem Fall fern von den bis zu 30 m hohen den
Wänden der Steinbrüche - bei Regen, nach Frost mit Schnee und
längerem Sonnenschein ist immer mit herabfallenden Steinen zu
rechnen!
Eine
gefährliche Unsitte, das Herabschmeißen von Steinen an
den Steinbruchwänden wird zunehmend beobachtet (dabei
wird man an die Autobahnbrücken erinnert). Es
gefährdet nicht nur die Besucher, sondern die
kullernden Steine lösen auch weitere Steine aus der
Wand, die dann abstürzen. Oder sie lockern Steine, die
später fallen. Die auf den Fahrwegen liegenden Steine
müssen dann von den Steinbruchbetreibern weggeschafft
werden, das diese die Reifen der Fahrzeuge beschädigen
können.
Der
große Steinbruch im Rhyolith der Hartkoppe
bei Sailauf:
Der wurde zum 31.12.2017 auf
der 7. Sohle eingestellt:
Wie bekannt, findet seit
2018 kein Abbau mehr statt. Der Rückbau der Betriebseinrichtungen ist
abgeschlossen, so dass es so aussieht, als sei da nie was
gewesen; alle Gebäude und Einrichtungen sind weg. Da bekommt
man schon feuchte Augen. Da der gesamte Steinbruch eingezäunt
ist, kann man auch nicht mehr in den Steinbruch gehen, so dass
es auch gar keine Fundmöglichkeiten mehr gibt. Wegen des
Vogelschutzes (Turmfalke, Wanderfalke und Uhu) gibt es darüber
hinaus noch ein Betreteungsverbot. Es ist auch nicht ratsam,
in den Steinbruch zu gehen, da aus den Wänden durch den Regen
und den Frost viele Steine fallen bzw. bereits gefallen sind,
wie man oben in dem Foto sehen kann. Das ist lebensgefährlich,
selbst mit Schutzhelm.
Und durch den Samenflug aus der Umgebung wachsen die Bäume. Da
kein Wasser mehr abgepumpt wird, hat sich im Tiefsten cin See
aus Regenwasser gebildet, der inzwischen die gesamte unterste
Sohle überflutet hat. Die reichlichen Niederschläge und die
geringe Verdunstung im Tiefsten haben dazu geführt, dass das
Wasser weiter angestiegen ist.
Die Bermen
sind natürlich begrünt.
Der Steinbruch
am Rehberg bei Sailauf:
In einem weiteren
Rhyolith-Vorkommen am ca. 0,5 km von der Hartkoppe entfernten
Rehberg wurde ein Steinbruch eingerichtet. Der Abbau erfolgt
nur zeitweise. Das stark alterierte Gestein wird teilweise
auch in einer mobilen Brecheranlage gebrochen und gesiebt.
Auch etwas weiter östlich
ist an einem Schurf ein plattig absondernder Gneis
aufgeschlossen.
Wie zu erkennen ist, fand
bis Ende 2021 ein Abbau statt und es liegen noch die Reste
eines Haufwerkes am Bagger; man hat bereits begonnen, Teile
des Steinbruchs zu verfüllen (rechts im Foto). Dann wird auch
dieser Steinbruch als potentielle Fundstelle wegfallen.
Leider gibt es hier keine der für die Hartkoppe so typischen
Gangmineralisationen, so dass die Fundmöglichkeiten sich auf
wenige Mineralien wie Fluorit, Calcit oder Malachit
beschränken. Die Zone mit dem Azurit und Malachit ist nur noch
in Resten vorhanden und schwer erreichbar, da hier Aushub
eingefüllt wird. Die Achatfundstelle ist abgefahren worden, so dass
man auch so gut wie keine Achate bzw. Lithophysen mehr finden
kann.
Der Steinbruch
im Diorit bei Dörrmorsbach:
Der Abbau erfolgt
gegenwärtig besonders auf der 1. und 2. Sohle und geht langsam
voran. Dabei werden auch größere Mengen an Verwitterungsgrus
frei.
Der Abbau ist an der Zufahrt
des Bruches fortgesetzt worden. Infolge der locker liegenden
Felsen ist das Begehen des Haufwerkes gefährlich. Ich sah ein
großes Haufwerk mit ganz wenig Pegmatite und so gut wie keine
mineralisierte Klüfte.
Der kleine Steinbruch
der
Fa. HUFGARD bei Feldkahl:
Der Steinbuch ist in weiten Teilen bereits wieder
verfüllt. Hier waren infolge der geringen Abbautiefe bisher nur
unbedeutende Funde möglich.
Die alte Zufahrt wurde abgetragen und es wird die
Erweitungen gegen den Golfplatz fortgesetzt. Die früher so reichlichen Drusen mit Calcit kommen
derzeit noch sporadisch vor. Ich sah etwas weißen Baryt und
kleinere Drusen in einem manganreichen, weil schwarzen Dolomit
mit weißlichem Calcit.
Bemerkenswert sind auch die seltenen Golfbälle, die
man hier finden kann.
Die hier vorgestellten Bilder sind Dokumente des letzten Besuchs. Infolge der Lage ist es oft nicht möglich die guten Fundchancen und gute Bilder gleichermaßen haben zu wollen bzw. zu machen. Für gute Funde in Steinbrüchen und Baustellen muss man früh unterwegs sein, weil man sonst oft nur die Reste der Konkurrenz auflesen kann. Da die Steinbrüche oder Aufschlüsse oft erst am Nachmittag oder im Winter gar keine Sonne erhalten, kann man morgens oft keine guten Fotos schießen. So sind die Bilder ein Kompromiss und Zeitdokumente.
Alle anderen Aufschlüsse weisen keine
nennenswerten Veränderungen auf; meist weil sie aufgelassen
sind, als Naturdenkmal geschützt oder sind so nur historisch
interessant sind.
Zurück zur Homepage
oder zurück an den Anfang
der Seite