Vermutete oder nicht sicher bestimmbare Minerale
von der Hartkoppe bei Sailauf






F e - C a - M g / A l - S i - M i n e r a l
In Hohlräumen des derben Braunits, in der Paragenese von glaskopfartigem Todorokit, weißem Quarz und seltener dunklem Arseniosiderit konnten kleine, deutlich rosa bis rote Kügelchen beobachtet werden. Die max. 0,2 mm großen, kugeligen Aggregate sitzen teils auf zelligem, weißem Quarz oder auf samtigem Todorokit. Sie zeigen keine Fluoreszenz unter UV-Licht.

unbekanntes Mineral
Bildbreite 3 mm

Bei einer Mikrosondenuntersuchung konnten die Elemente Ca, Fe, Mg, Al und etwas Si gefunden werden. Nach den an der Zusammensetzung beteiligten Elemente und den übrigen beobachteten Eigenschaften kann es keinem bekannten Mineral zugeordnet werden. Aufgrund der Zusammensetzung wäre Julgoldit-(Mg) passend. Weitere, sehr winzige Proben des Minerals befinden sich in den Sammlungen MOHRHARD, Aschaffenburg und im der Sammlung des Naturwissenschaftlichen Museums der Stadt Aschaffenburg. Da keine neuen Funde gemacht wurden, ist die Identifikation noch nicht möglich.

 

C a - U - A s - S i - M i n e r a l
An Rhyolith-Stücken mit den Flecken aus ged. Arsen mit Uraninit finden sich bis zu 1,5 mm große Aggregate aus einem stengeligen bis nadeligen, orange- bis sattgelben Mineral. Die max. 0,1 mm langen, strahlig angeordneten Kristalle sind viereckig im Querschnitt und in der Mitte bauchig verdickt. Weder bei Bestrahlung mit kurzwelligem noch mit langwelligem UV-Licht ist eine Fluoreszenz zu beobachten.
Aufgrund der Nähe zur Pechblende war ein Uranmineral zu vermuten. Die geringe Probenmenge ließ nur eine Untersuchung mit der Mikrosonde zu. Dabei wurden neben viel Ca noch die Elemente U, As und etwas Si gefunden. Es könnte sich um einen As-haltigen Uranophan handeln.

 

U - A s - Mineral
Auf den ged. Arsen-Flecken mit Uraninit finden sich rötlich-braune, dunkelorangene oder rote Ringe von bis zu 2 cm Durchmesser und 2 mm Breite. Sie bestehen aus einem blendeartig glänzenden Mineral, welches ebenfalls keine Fluoreszenz bei Bestrahlung mit UV-Licht zeigt. Am ehesten erinnern sie an einen etwas bräunlichen Realgar. Als Begleitmineral tritt noch Calcit auf.
Auf den seltenen, nur wenige 1/10 mm breiten Klüften des ged. Arsens werden die längsgestreiften, flachtafeligen und durchscheinenden, rot-orangenen Kristalle bis zu 2 mm lang. Sie sind gut spaltbar und haben eine Härte von 1-2. Die Kriställchen sind in einem Fall teilweise von schwarzem, glaskopfartigen Uraninit überzogen. Das Mineral wurde erstmals im Sommer 1992 auf der 3. Sohle gefunden.

U-As-Mineral
Bildbreite 7 mm

Die Paragenese schien zuerst für Realgar zu sprechen. Aufgrund einer Mikrosonden-Analyse, bei der die Elemente U und As (und etwas Si, Al, K und O) gefunden wurden, handelt es sich um ein sekundäres U-As-Mineral. Ein Vergleich über die chem. Zusammensetzung und der Morphologie mit den bekannten U-Mineralien gab keine befriedigende Übereinstimmung. Eine röntgendiffraktometrische Untersuchung erbrachte nur wenige, nicht verwertbare Peaks, weil sich das Material nicht ohne den Untergrund aus Calcit gewinnen ließ.
Ein weitere Untersuchung mittels Gandolfi-Methode und 8 h Belichtungszeit brachte nur wenige, diffuse Beugungslinien, die sich nicht zuordnen ließen. Das Mineral scheint demnach stark metamikt zu sein.
Das offensichtlich weiter verbreite Mineral wurde auf etwas angewittertem, ged. Arsen als orangener, teils kristalliner Belag in nur 2 Stücken auf der 4. Sohle geborgen. Er bildet bis zu 3 mm große, teils kristalline, orangene Beläge von 1/10 mm Dicke und ist reichlich bei einem Handstück vorhanden, so dass das Erkennen mit bloßem Auge möglich ist.

 

G i b b s i t  ?
Bei der Röntgen-Pulveraufnahme des Illits konnte eine Interferenzlinie des Gibbsits gefunden werden. Das Vorhandensein ist aufgrund der Paragenese möglich und wahrscheinlich, aber nicht sicher nachgewiesen.

 

"U - M i n e r a l"
Bei der Untersuchung des Chalkosins mit der Mikrosonde unter der REM wurden kleine Körnchen (<1  m) eines "U-Minerals" entdeckt. Sie lassen sich mit dem Lichtmikroskop nicht ausmachen. Folgende Elemente wurden gefunden (in abnehmender Reihenfolge): Si, K, U, Al, Mg und Ca. Da jedoch wegen der Kleinheit nicht gesagt werden kann, was zum Untergrund und was zu dem "Mineral" gehört bzw. keine weiteren Eigenschaften ermittelt werden können, ist eine Zuordnung zu einem Mineral nicht möglich.
Sehr wahrscheinlich ist jedoch, dass es sich um ein "Zerreibsel" von Rhyolith mit einem geringen U-Gehalt aus dem Kontakt mit Uraninit handelt, welches beim oder nach dem Sprengen auf dem Stück im Kontakt mit anderen entstand.

 

Fe-Silikat
In Höhlungen, ausgekleidet mit Calcit-Kristallen, finden sich selten bis zu 1 mm große, ockergelbe bis grünliche Aggregate eines Eisensilikates. Die stumpfen, glaskopfartigen Massen sitzen nur lose zwischen den Calcit-Kristallen und enthalten manchmal Risse. Auch wurden igelartige Aggregate aus transparenten, glänzenden Kriställchen gefunden, die auch netzförmig verwachsen sein können. Meist erscheinen sie jedoch wie "verklebt" - möglicherweise eine Folge der Reinigung mit Wasser.
Bei der Analyse mittels WDX konnten die Elemente O, Si, Fe und etwas Ca nachgewiesen werden. Aufgrund der Zusammensetzung, der Paragenese wie auch der Ausbildung wurde das Mineral als K- und Al-freier Seladonit angesprochen. Damit ist der Name Greenalith belegt.

 

"gelbliches  C u - A s - F e - B i - Mineral"
Neben den Mixit-Büscheln konnten aufgrund der Kleinheit, kaum erkennbare, idiomorphe Kriställchen eines gelblichen Erzminerals gefunden werden. Es läuft im Gegensatz zum ged. Arsen nicht an, weshalb ein Sulfid vermutet wurde. Mittels 2 EDX konnten folgende Elemente in wechselnden Anteilen nachgewiesen werden: Cu, As, Fe und Bi. S wurde erstaunlicherweise nicht gefunden!

 

"C u - M g - C a - Mineral"
Neben dem "Liebigit" und Calcit als ehemaliger Fleck auf Rhyolith kommt ein dunkelgrünes Mineral vor. Mittels EDX konnten folgende Elemente nachgewiesen werden: Cu, Mg, Ca und in Spuren Fe.
 

Anmerkung:
Leider konnten die aufgeführten Mineralien wegen Substanzmangel und keine besseren Funde und die damit verbundenen Untersuchungen nicht weiter fortgeführt werden, so dass die Natur dieser Phasen nicht sicher bestimmt werden konnten.


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