- Krokeischer Stein
- Lapis croceus
- Lapis spartanus
- Lapis Taygetas
- Grüner Porphyr
- Lakonischer Porphyr
- Andesitischer Porphyr
- Porfido serpentino verde
- Aphanitporphyr
- Lapis lacedaemonius
- Marmor lacedaemonius
- Porfido verde di Grecia
- "Serpentin"
- Porfidio serpentino
- Marmor lacedaemonium viride
- Serpentino duro antico
- Serpentino verde antico
- Porfido verde risato
- ....
Grüner antiker Porphyr. Grüne Grundmasse, vom Olivengrünen bis Schwärzlichgrünen wechselnd, mit weißen oder grünlichen, einige Linien großen Feldspatkrystallen. Man glaubt, daß ihn die alten aus Ägypten erhalten haben, ...Die Wiederentdeckung des Vorkommens erfolgte erst wenige Jahre später, als Griechenland die türkische Herrschaft abschüttelte. Heute findet kein Abbau statt, auch weil keine für einen maschinellen Betrieb wirtschaftlich notwendigen Blockgrößen gewonnen werden können.
Von Plinius dem Älteren wurde der attraktive Stein als "lapis lacedaemonius" beschrieben (in Griechenland wird er heute als Krokeatis bezeichnet).
Im klassischen Griechenland wurde das Material wohl nicht mehr verwandt, denn es sind keine entsprechenden Kunstwerke gefunden worden. Der Grund dürfte einerseits darin liegen, dass sich keine großen Blöcke gewinnen ließen. Da ist ein Marmor eindeutig im Vorteil und der ist auch viel leichter zu bearbeiten, da ein Marmor aus dem weichen Mineral Calcit besteht. Da die Griechen andererseits die Skulpturen sehr farbig anmalten, spielt die Farbe im Untergrund keine Rolle; im Gegenteil, man hätte strukturiert grüne Farbe zumindest teilweise übermalen müssen, was mit den antiken Farben vermutlich nicht so einfach war. Dafür ist der neutral weiße Untergrund eines Marmors viel besser geeignet.
![]() Der Gotthardsberg vom Amorbach aus gesehen, aufgenommen am 22.10.2001. So sahen die Teilnehmer der Tagung den Berg aus dem Tagungsraum des Pfarrsaals der katholischen Gemeinde St. Gangolf in Amorbach. Übringens besteht das Pflaster um die Kirche in Amorbach aus Buntsandstein,an vielen Stellen ergänzt durch ein kleinstückiges Porphyr-Plaster aus Italien! |
![]() Ausschnitt aus dem Bild links, die Kirche auf dem Gotthardsberg, aufgenommen am 22.10.2011 |
![]() Herr Rainer KUHN beim Festvortrag in Weilbach (infolge der schwachen Beleuchtung links schwer erkennbar) |
![]() Der Rathaussaal in Weilbach mit den ca. 30 Zuhörern der Tagung am 21.10.2011, die Qualität der Redebeiträge hätte mehr Besucher verdient! |
![]() Die ca. 60 Zuhörer der Tagung am Nachmittag lauschen den Ausführungen von Harald ROSMANITZ zur den Ergebnissen der Ausgrabung am Gotthardsberg |
![]() Frau Orly SSENIOR-NIV aus Israel beantwort unter der Moderation von Dr. Gerhard ERMISCHER Fragen der Teilnehmer in englischer Sprache. Sie war extra aus Israel ange- reist, nachdem Sie über das Internet von der Tagung erfahren hatte! |
![]() Da Dr. Vilma RUPPINIE von der Universität Würzburg nicht kommen konnte, spricht Prof. Dr. Martin OKRUSCH über die Ergebnisse der Dissertation zu den fremden Gesteinen, die bei den Ausgrabungen der Colonia Ulpia Traiana (CUT) in Xanten gefunden wurden. |
![]() Helga LORENZ trug auf der Tagung erstmals einen Anhänger aus einem in 750er Gold gefasstes Blättchen des lakonischen Porphyrs (Bildbreite 9 cm) mit einer ausgeprägten Zeichnung und dessen Wiederholung am Rand in Gold. Das außergewöhnliche und sehr dekorative Schmuckstück wurde von Theresia KONRAD aus Aschaffenburg angefertigt (ehemaliges Schmuckatelier Theresia Konrad, Im Hofgut Schweinheim, Unterhainstr. 50, 63743 Aschffenburg). |
Helga und Joachim LORENZ mit dem zur Abholung bzw. zum Verkauf stehenden Porphyrbuch (Foto Johann Thut, Mühlheim) |
Der Oberbürgermeister von Aschaffenburg, Klaus HERZOG, hielt eine beachtlicheRede an die über 50 Zuhörer; der weitest angereiste Autor kam extra aus Magdeburg! (Foto Johann Thut, Mühlheim) |
Der Archäologe Harald ROSMANITZ vom Archäologischen Spessartprojekt berichtete in wenigen Sätzen über die besonderen Verhältnisse im Spessart und dem Sinn der Grabungen in der Vergangenheit (Foto Johann Thut, Mühlheim) |
Nach dem Vortrag über die Entstehung des Buches und der Entwicklung seit der Tagung von Joachim LORENZ traf man sich zum Imbiss und Gedankenaustausch im Foyer des Museums. (Foto Johann Thut, Mühlheim) |
Porphyre machen hungrig: Vom nahen Hotel Wilder Mann gab es leckere belegte Brötchen, frische Brezeln, Geflügel- und Obstsalate, Käse und Weintrauben und dazu lokales Mineralwasser und Apfelsaft. (Foto Johann THUT, Mühlheim) |
Das Buch wurde
gefördert durch die Unterfränkische Kulturstiftung ![]() des Bezirks Unterfranken ![]() der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau ![]() und dem Hotel "Wilder Mann" in Aschaffenburg . |
"Spessart-Nachrichten"
Porphyre
"...
Es ist im deutschen
Sprachraum nach dem lange vergriffenen Werk von DELBRÜCK
(1932) das erste umfassende Buch über Porpyhre. Neben der
Historie werden auch geologische, mineralogische und
archäologische Gesichtspunkte berücksichtigt. Selbst antike
und neuzeitliche Imitate sind erwähnt."
(Jürgen Schreiner, Spessart. Monatsschrift für die
Kulturlandschaft Spessart, 106. Jahrgang, Heft
November 2012, S. 26).
"Buchbesprechungen
von H.-J. Gregor"
Porphyre
"...
Fazit: ein gelungener Tagungsband über Porphyre mit vielen
wissenswerten Details, Reiseanregungen, Ideen zu weiteren
Studien, Einblicke in Archäologie und Kunstgeschichte, Politik
des Mittelalters und Ideen der Machthaber.
Fazit: Unbedingt zu empfehlen - für einen Preis von 27.- €
fast geschenkt für den dargebotenen Aufwand. Kompliment dem
Schriftleiter Joachim LORENZ und dem Verlag LORENZ."
(Dr. Hans-Joachim Gregor, documenta naturae no. 189.
München 2012, S. 27).
Links:
Eine Bruchfläche des faszinierenden Gesteins Porfido verde
antico mit dem porphyrischen Gefüge und einer andesitischen
Zusammensetzung. Gefunden 1973 am Denkmal zur Schlacht an den
Thermophylen von Prof. Dr. Martin Okrusch, Universität Würzburg
(heute in der Belegsammlung des Instituts für Geodynamik und
Geomaterialforschung), Bildbreite 7 cm.
Rechts:
Zonierter Feldspat-Kristall (alteriert) in einer geschliffenen
Fläche des gleichen Stückes, Bildbreite 3 cm.
Das auch als "Labradorit-Porphyrit" beschriebene, andesitische
Gestein
von der Fundstelle "Maratonisi", Peleponnes Halbinsel,
Griechenland,
Sammlung Martin SCHUSTER, Schöllkrippen, Bildbreite 9 cm. Hier
ist die Grundmasse dunkelbraun und die alterierten
Feldspat-Kristalle
grünlich.
Zur Sicherung des Befundes fuhren wir im heißen Juli
2011 nach Griechenland, suchten das Vorkommen und nahmen
Proben am originalen Fundort:
![]() Die Stadt Krokees (früher Krokee) südlich von Sparti auf dem Peleponnes, in dessen Nähe sich die Fundstellen befinden, aufgenommen am 14.07.2011 |
![]() Denkmal aus weißem Marmor auf dem zentralen Platz in Krokees in Griechenland. Im Sockel sind Bruchstücke des Porphyrs eingemauert, aufgenommen am 14.07.2011. Vor Ort war über das markante Gestein damals kaum etwas bekannt. |
![]() Die Fundstelle an einer Straßenböschung bei Krokees in Lakonien in Griechenland mit Geologenhammer als Maßstab. Das sind unvergessliche Momente, nach einer langen Fahrt von 2.200 km und 35 °C im Schatten - und auch Stechmücken. Die in der Sonne liegenden Steine waren so heiß, dass man diese mit der bloßen Hand nicht angreifen konnte! Aufgenommen am 14.07.2011. |
![]() Der Porphyr in plattiger Absonderung als Fundstücke (Lesestein) aus einem Olivenhain bei Krokees in Griechenland, Bildbreite 20 cm |
![]() Bruchrauhe Fläche des Porfido verde antico aus der Gegend von Krokees in Griechenland, Bildbreite 20 cm |
![]() Anstehender Fels - leider tiefgründig verwittert - des andesitischen Porphyrsbei Krokees in Griechenland, aufgenommen am 15.07.2011. |
![]() Frische Bruchfläche des ornamenatalen Gesteins, welcher auch als "Krokeischer Stein" bekannt ist, Bildbreite 6 cm |
![]() Im berümten Mykene auf dem Peleponnes in Griechenland wurde das Gestein bereits um 1.250 v. Chr. zur Herstellung von Kunstgewerblichen Gegenständen verarbeitet, wie man im örtlichen Museum sehen kann. Aufgenommen am 14.07.2011 SCHOFIELD (2009:63) vermutet, dass die befestigte Siedlung durch den Handel mit dem grünen Porphyr zu Reichtum gekommen sein könnte. |
![]() Kieselsteine aus verschiedenen Varianten von porphyrischen Gesteinen aus dem südlichen Peleponnes, gesammelt 2013 von der sehr rührigen Lena EKERABASI aus Krokees. Bildbreite 13 cm (das Stück in der Mitte vorne ist lackiert) |
![]() Das geschliffen und polierte Gestein zeigt sehr schön die teils kreuzförmig verwachsenen Feldspäte, aber auch Risse und ehemalige Gasblasen, die mit weißem Quarz gefüllt sind, Bildbreite 10 cm |
![]() Das Schliffbild offenbart 3 Arten von Rissen: der helle links ist rezent, der im unteren Viertel parallel zur Bildkante ist mit Quarz verheilt und der diagonal in der rechten Hälfte weist eine Vergrünung auf, Bildbreite 8 cm |
![]() Unterschiedlich intensiv alterierter, grüner Porphyr, angeschliffen und poliertes Handstück, Bildbreite 17 cm. |
Der nicht grüne Porphyr unter dem Mikroskop: Ein Teil der Feldspäte sind noch als Plagioklase erkennbar. Diese sind dann nicht grün. Bild eines Dünnschliff SE1 mit einer Bildbreite von 5 mm im polarisiertem Licht bei gekreuzten Polarisatoren |
Der grüne Porphyr: In der Grundmasse finden sich zahllose Körnchen aus schwarzem Magnetit. Die Feldspäte sind teils gänzlich verändert und im Randbereich mit einem Reaktionssaum (hier hell) umgeben. Dabei handelt es sich vermutlich um einen Druckschatten. Bild eines Dünnschliffs (SE2) bei 5 mm Bildbreite und linear polarisiertem Licht. |
![]() Ausschnitt aus dem Stück links mit den stark veränderten Plagioklas-Kristallen, Bildbreite 3 cm. Anmerkung: Die Bilder der Nahaufnahmen scheinen unscharf, aber das liegt an den Feldspäten, die nicht ganz scharf gegen das Gestein abgegrenzt sind (Reaktionssaum), so dass eine "Unschärfe" entsteht. |
Barbeitung:
Die Bearbeitung des dichten und harten Gesteins mit der
porphyrischen Struktur gestaltet sich als schwierig. Das
Schlagen eines Handstückes wird von den vielen trennenden
Klüften bestimmt, so dass es nicht einfach ist, ein ausreichend
großes, frisches und rissfreies Stück zu finden, welches auch
durchgängig grün ist. Das Material ist etwas zäh, so dass das
Abschlagen von kleinen Stücken nur bei dünnen Stücken gelingt.
Die Härte beim Sägen wird vom Epidot und auch vom Quarz
bestimmt. Beim Schleifen zeigt es sich, dass die bereits die
Quarze dazu neigen, ein Relief zu erzeugen, da dieser Härter ist
als die Grundmasse. Das Problem ist das Polieren. Hier macht
sich der große Härteunterschied zwischen dem Epidot und dem
Chlorit bemerkbar. Bei einer normalen Politur wird ein leicht
"matter" Glanz erreicht. Wirklich sehr gute Polituren können nur
angebracht werden, wenn neben einem dafür geeigneten
Poliermittel auch ein Zusatz verwandt wird, der die Unterschiede
im Korngefüge ausgleicht.
Dies Fertigkeit war den römischen Steinbearbeitern bekannt und
so finden sich gut polierte Belegstücke aus dieser Zeit in den
Museen. Im Mittelalter war dieses Können verloren gegangen,
weshalb die Porphyrplatten in den Tragaltären immer matt
aussehen. Erst die Steinschneider der Neuzeit waren in der Lage,
nahezu perfekte Polituren zu erzeugen.
![]() ![]() ![]() Nun liest man auch in Griechenland im Internet, aufgrund der sprachlichen Hürden mehr die Bilder. Dabei entdeckte man diese Seite und musste erkennen, dass man einen besonderen Stein im Gemeindegebiet hat. Lena Karampasi erkannte das Potential und sie positionierten den grünen Prophyr auf das Etikett ihres Olivenöls. Die Familie produziert ein qualitativ hochwertiges Öl und weitere landwirtschaftliche Produkte (die Internetseite ist in Griechisch verfasst). Die hier abgebildete Flasche enthält als Prototyp in der Füllung noch 23-karätige Goldflitter - wie beim Danziger Goldwasser. Auf den Etiketten der Marke "Maistros" ist ein Schmuckstück aufgedruckt. Und auf dem Packpaier ist das stilsierte Muster der kreuzförmigen Feldspäte wiederholt. |
Hauptbestandteile in Gew.-% |
"Porphyr" von Molai Probe M819, ohne nähere Beschreibung (nach PE-PIPER & PIPER 2002) |
SiO2 |
47,21 |
TiO2 |
1,18 |
Al2O3 |
16,87 |
Fe2O3 |
3,51 |
FeO |
3,8 |
MnO |
0,12 |
MgO |
7,6 |
CaO |
8,84 |
Na2O |
3,77 |
K2O |
0,25 |
P2O5 |
0,2 |
SO3 |
n. b. |
LOI |
2,31 |
Summe: |
99,48 |
Spurenelemnte in ppm |
|
Ba |
112 |
Ce |
25 |
Co |
42 |
Cr |
528 |
Cu |
42 |
Eu |
1,28 |
Ga |
20 |
Hf |
2,05 |
La |
10,7 |
Lu |
0,34 |
Nb |
5 |
Nd |
14,7 |
Ni |
99 |
Rb |
<5 |
Sc |
36 |
Sm |
3,8 |
Sr |
351 |
Ta |
0,09 |
Tb |
0,68 |
Th |
2,3 |
U |
1,76 |
V |
370 |
Y |
18 |
Yb |
1,85 |
Zn |
64 |
Zr |
94 |
Die Aufschlüsse (Steinbrüche) am Porphyrberg
zwischen Krokees und Stephania
Bei dem griechischen Ort Krokees (früher auch Krokeä) wurde
in römischer Zeit der berühmte grüne Porphyr gewonnen. FIEDLER
(1840:326) zitiert PAUSANIAS (III. Buch 21. 3.; nieder
geschrieben zwischen den Jahren 160 und 175 n. Chr.), der die
schwierige Gewinnung größerer Stücke beschreibt, da es keine
zusammen hängenden Felsen gäbe. Wann die römische
Gesteinsgewinnung eingestellt wurde ist nicht bekannt. Bis zum
Mittelalter war das Wissen um die Herkunft verloren gegangen und
es erfolgte auch keine Gesteinsgewinnung mehr.
Die modernen landwirtschaftlichen Terrassierungen für das intensive Kultivieren des Olivenbaumes einschließlich einer Schlauchbewässerung, der Straßenbau aus dem 20. Jahrhundert und das aktuelle Feldwegenetz haben das Gelände der bis zu 273 m hohen Berge (Hügel) und auch der Umgebung so nachhaltig verändert, so dass es schwer ist, zu erkennen, was morphologisch aus römischer Zeit noch vorhanden ist. Hinzu kommt der Bau von Gebäuden und die Beweidung mit Schaf und Ziege, die durch den Tritt auch die Erosion und damit das Gelände nivelieren. Dabei spielen die angeschnittenen Hangschuttmassen eine große Rolle, denn es lässt sich kaum erkennen, was als Abraumhalde oder was als natürliche Bildung zu gelten hat. Hinzu kommen zahlreiche Schürfe zur Gewinnung von Wegbaumaterial in unterschiedlichen Altersstufen; dies kann man aus dem Bewuchs und dem Zustand der Böschungen schließen. Dabei ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine aus erdig verwittertem Gestein bestehende Böschung 1.600 Jahre erhalten sein kann. Die wenigen frei liegenden Felsen und Blöcke in den Steillagen der Olivenbestände bestehen aus nicht porphyrischem, vulkanischen Gesteinen mit basaltartigem Aussehen und andesitischer Zusammensetzung.
Ein - vermutlich römischer - stark verwachsener
Steinbruch am Hügel Psephi (auch Psyphia) neben einem der
vielen Wege für die landwirt-
schaftliche Nutzung als Olivenhain und als Weide für Schafe
und Ziegen. Die hier sichtbaren Felsen an den Böschungen
bestehen nur zum
Teil aus einer porphyrischen Gesteinsform und sind
kleinstückig verwittert und somit für eine Nutzung nicht
verwendbar. Deshalb ist es merk-
würdig, dass sich keine volumetrisch passenden Abraumhalden
erkennen lassen,
aufgenommen am 10.04.2017
Die Fortsetzung des ansteigenden Weges aus dem Foto oben.
Der Weg ist bis auf den anstehenden Fels eingeschnitten
und zeigt den hier zu 10 m mächtigen grünen Porphyr in der
rissigen und angewitterten Form. Blick nach Südosten bis
zum Meer und den Bergen des Südöstlichen Lakoniens. Länge des
Geologenhammers auf dem Porphyr 33 cm,
aufgenommen am 10.04.2017
Für das gegenwärtige Studium der Verbandsverhältnisse eignen sich besonders die Böschungen der Wege und die sehr großen und derzeit brach liegenden Terrassen südlich des Porphyrberges, die vermutlich um 2003 angelegt worden sind. An den steilen Flanken sind die unterschiedlichen vulkanischen Gesteine gut, frisch und teils wenig bewachsen aufgeschlossen.
An zahlreichen Stellen ist das Gestein in der rötlichen wie
auch grünen Variante sichtbar und im Bereich der bis zu 10 m
hohen Böschungen auch in relativ frischer Ausbildung. Der
Porphyr streicht fast NW - SE und fällt mit ca. 60 - 80 ° steil
ein. Die Mächtigkeit variiert von etwa 1 m bis zu ca. 15 m. Die
Verwitterung ist als Folge der tertiären Tiefenverwitterung zu
deuten. Da die Terrassen mit einer dornenreichen und bis zu
einer Wuchshöhe von 1,5 m aufragenden Ruderalflora bestanden
sind, ist das Besuchen der Aufschlüsse nur mit hoch
geschlossener Kleidung zu empfehlen. In den grasigen Flächen
wachsen Zungenständel (Serapias spec.). Eidechsen sind
selten und Schlangen wurden nicht beobachtet.
Der weithin sichtbare Steinbruch als Teil einer Terrasse (GPS
Daten N 36° 51´ 04,4" E 22° 35´ 36,7") führt nur rötlichen und
alterierten Porphyr. Auf Klüften ist Hämatit in schuppiger
Ausbildung zu sehen; dies wird auch von FIEDLER (1840:327)
erwähnt. Derber bzw. feinnadeliger, grüner Epidot mit etwas
Quarz konnte in bis zu faustgroßen Stücken aus den zahlreichen
Klüften in der vulkanischen Gesteinsabfolge geborgen werden.
Verwitterter Porphyr als ca. 25 cm großes Stück, der durch ein Hämatit-Pigment rötlich gefarbt ist, aufgenommen am 07.04.2017 |
![]() Kluftsystem, welches mit grünem Epidot und im Zentrum mit weißem Quarz gefüllt ist. Gesehen an einem Felsaufschluss der Großterrassen, Bildbreite 12 cm |
![]() Kluftfüllung aus strahligem Epidot in einem andesitischen Vulkanit; gesehen im einem Schurf des Porphyrberges, Bildbreite 4 cm |
![]() Stellenweise sind in dem vulkanischen Gestein ehemalige Gasblasen enthalten. Diese Hohlräume sind meist mit weißem Quarz (z. T. als gebänderter Chalcedon) ausgefüllt. Im Hangschutt sind die sehr beständigen Quarze dann isoliert zu finden. Sie erreichen eine Größe bis zu etwa 8 cm, Bildbreite 3 cm |
![]() Basaltischer Andesit mit einer fleckigen Alteration aus einer Grundmasse aus Chlorit mit Quarz, teils löchrig, so dass in den kleinen Hohlräumen Quarzkristalle sprossen konnten. Es sind eindeutig keine Hohlraumfüllungen, sondern Verdrängungen, Bildbreite 11 cm |
![]() Völlig epidotisierter Andesit mit einem Harnisch. Mittels Röntgenverfahren konnte am 06.07.2015 neben Quarz noch Klinozoisit und Epidot nachgewiesen werden. Bildbreite 6 cm |
Bei der geologischen Aufnahme des Gebietes fällt auf, dass
es das porphyrische Gestein auch in einer rötlichen Variante
gibt, die durch Hämatit gefärbt ist. Dieses Gestein ist im
Bereich der großen Terrassen sehr weit verbreitet und meist sehr
stark verwittert - insbesondere die Feldspäte. Die ehemaligen
Plagioklas-Kristalle sind zu einem weichen Ton verwittert. Die
meisten Gesteinsbrocken mit einer porphyrischen Struktur der
Hangschuttdecken (und der in den Straßengräben) sind an der
Oberfläche einfach braun und nicht grün. Bei den größeren
Stücken fällt diese, meist rissige Verwitterungsrinde leicht ab
und so kann man erst nach einem Anschlagen erkennen, ob im
Innern noch frisches Gestein vorhanden ist. Ein weiteres
geeignetes Mittel zum erkennen der Qualität ist das Anschlagen,
denn die rissfreien Stücke klingen hell, während die rissigen
und verwitterten Brocken dumpf klingen; dieses Prüfverfahren ist
bei Steinmetzen seit langem bekannt.
An einer leicht zugänglichen Stelle ist der grüne Porphyr
unmittelbar auf der Südseite der Straße von Krokees nach
Stephania an einer Böschung frei gelegt und hinter dornigen
Ginsterbüschen sichtbar: N 36° 51´ 20,9" E 22° 35´ 17,8". Aber
auch diese Felsen sind kleinstückig durch trennende Klüfte
zerteilt und angewittert. Frische, aber außen angewitterte
Gesteinsproben lassen sich aber ohne Aufwand aus den
Straßengräben und Böschungen des Verwitterungs- bzw.
Hangschuttes im unmittelbaren Umfeld anschauen.
Frühmorgendlicher Blick vom Porphyrberg auf das einige km entfernte Krokees (weiße Häuser in der Mitte rechts) und dahinter die schneebedeckten Gipfel des über 2.400 m hohen Taygetosgebirges, aufgenommen am 07.04.2017 |
Der hügelige Porphyrberg in der Abendsonne mit dem schütteren Bewuchs aus Olivenbäumen und den teilweise terrassierten Hängen, aufgenommen am 06.04.2017 |
Die südliche Flanke der Straßenböschung an der asphaltierten Straße von Krokees nach Stephania mit dem anstehenden grünen Porphyr hinter den Ginsterbüschen, aufgenommen am 07.04.2017 |
Die 2015 errichtete Stele aus weißem Marmor mit dem Krokeischen Stein in der Ortslage von Krokees auf dem zentralen Platz, aufgenommen am 07.04.2017 War die Gewinnung von großen Werksteinen in der Antike ein Problem, so gilt dies im abgesuchten Gelände heute noch. Auch die Schöpfer des Kunstwerks hatten das Problem keinen großen Block zu finden zu können, mit dem man die Stele hätte zieren können. So blieb es bei einem "wilden" Zusammenwürfeln von teilweise anpolierten Stücken. |
Rest einer Mauer für ein undatiertes Gebäude in der Morgensonne, dessen Verwendung heute nicht mehr nachvollziehbar ist. Es steht auf dem höchsten Punkt des Porphyrberges inmitten eines Olivenhains. Aufgrund der Lage ist es weithin sichtbar bzw. hat man von dort oben einen unverstellten, weiten Blick in die hügelige Umgebung und nach Süden bis zum Meer bei Gythio, aufgenommen am 07.04.2017 Das aus Porphyr und Andesit erbaute Mauerwerk enthält sehr dünne Ziegelsteine, wie sie im Altertum hergestellt wurden, aber ohne die typische Verwendung im Mauerwerk. So kann man schließen, dass hier die Steine eines ehemaligen antiken Gebäudes zum Bau mit Holz verwandt wurde. Mit dem Holz im Mauerwerk könnte eine C14- oder dendrochronologische Datierung erfolgen. |
Der basaltische Andesit ohne das porphyrische Gefüge bildet am Hang rundliche Felsen und auch abgerundete Felsen. Sie sind die Folge einer Wollsackverwitterung in einem Feuchtklimat, aufgenommen am 06.04.2017 Frei liegende Felsen auf der Nordostseite des Hügels mit dem Porphyr, hier aber aus einem nicht porphyrischen Andesit, aufgenommen am 06.04.2017 |
Relativ frischer (weil nicht bewachsener) Schurf innerhalb des Vorkommen des grünen Porphyrs. Das Gestein zerfälllt in faust- bis kindskopfgroße, scharfkantige Bruchstücke, aufgenommen am 07.04.2017 |
Anstehender Porphyr an einer der Großterrassen mit vielen trennenden Klüften, so dass eine Gewinnung von größeren Gesteinsstücken kaum möglich ist; der Geologenhammer dient an Größenvergleich, aufgenommen am 07.04.2017 |
Die frische, kluftarme und porphyrische Variante des basaltischen Andesits an der Felswand einer Großterrasse mit dem Geologenhammer als Maßstab, aufgenommen am 07.04.2017 |
![]() Ein kaum vergrünter Porphyr, bei dem die Plagioklas-Kristalle noch die Spaltbarkeit aufweisen und die Grundmasse noch nicht vergrünt ist. Ursprünglich war das Gestein fast schwarz und die Feldspat-Kristalle weiß, Bildbreite 10 cm |
![]() Das Gestein mit dem porphyrischen Gefüge (geschliffen und poliert). Man erkennt sehr schön die vom Rand (ehemals Klüfte) aus vordringende Alteration (Verwitterung) des einst grünen Gesteins als auffällige Verfärbung in ein helles Braun. Dabei wird das Eisen2+ in Eisen3+ umgewandelt (oxidiert), so dass die grüne Farbe verloren geht. Bildbreite 14 cm |
![]() Die meisten Bruchstücke im Gelände zeigen die auf der Außenfläche eine porphyrische Struktur, aber keine grüne Farbe. Die Verwitterungsschicht ist sehr unterschiedlich mächtig und kann bei kleinen Stücken das gesamte Stück durchziehen, so dass kein grüner Porphyr mehr vorhanden ist, Bildbreite 13 cm |
Die Verwendung:
![]() Kapitolische Museen Im Vorraum zur Gemäldesammlung ist ein ca. 1,5 x 1 m großes Mosaik an der Wand eingelassen, welches einen Tiger zeigt, der ein Kalb schlägt. Dabei sind Streifen des Tigers und der Hintergrund aus dem grünen Prophyr aus Griechenland gefertigt worden. Ein sehr ähnliches, beeindruckendes Mosaik ziert das Titelbild des bebilderten Führers, der in vielen Sprachen verkauft wird! aufgenommen am 1.6.2012. |
![]() In der berühmten Kirche Santa Maria Maggiore (St. Maria im Schnee) findet sich ebenfalls grüner und roter Porphyr. Zur Kirche aus dem 4. oder 5. Jahrhundert gehört ein 75 m hoher Turm - der höchste einer Kirche in Rom. Das Gebäude wird von großen Marmor- und Granitsäulen gestützt. Über dem Altar wird ein Baldachin von vier großen Säulen aus rotem Porphyr getragen. Daneben befindet sich das sehr schlichte Grab des berühmten Baumeisters Gian Lorenzo BBERNINI (*1598, †1680). Der Kosmatenfußboden aus dem 12. Jahrhundert ist mit Mosaiken aus Marmor, farbigen Kalksteinen und Porphyr ausgelegt. Neben viel rotem Porphyr aus Ägypten ist hier auch grüner aus Griechenland in erheblichen Anteilen verarbeitet worden: kleine Dreiecke, Quadrate und kreisrunde Ronden in sehr unterschiedlichen Größen von rotem und grünem Material im Wechsel. Beim roten Porphyr erreichen die zahlreichen Ronden (zersägte Säule) bis zu ca. 1 m Durchmesser, beim seltenen grünen bis etwa 25 cm. aufgenommen am 31.5.2012.. |
St. Petersburg, Russland
In der weltberühmten Eremitage (Museum) in St. Petersburg befinden
sich einige Tische in Pietre-Dura-Technik, die sowohl den grünen
als auch den roten Porphyr als kleine Gesteinsplatten enthalten.
Aber es ist merkwürdig, dass es keine Kunstwerke gibt, die
ausschließlich aus dem grünen Porphyr bestehen.
Wien, Österreich
London, Großbritannien
Eine römische Amphore soll sich in der Northwick Collection
(Captain Spencer-Churchill) befinden (WARREN 1969:133).
Canterbury, England:
Mosaik in der Kapelle von St. Thomas in der Kathedrale von
Canterbury (PAJARES-AYUELA 2002:22).
Venedig, Italien
Die Erbauer der Scoula Grande di San Rocco in Venedig hatten sehr
reichlich grünen und auch roten Porphyr zur Verfügung. In der aus
weißem Marmor bestehenden Außenfassade des Palastes der größten
Bruderschaft Venedigs aus dem 16. Jahrhundert sind geschätzt etwa
50 polierte Platten bis zu einer Größe von ca. 45 x 45 cm
eingelassen. Die ovale Platte im Bild rechts hat eine Höhe von ca.
15 cm und befindet sich rechts neben dem Eingang.
Der 44 x 17 m umfassende, steinerne Fußboden im Obergeschoß unter
den prachtvollen Deckengemälden besteht aus perfekt geschliffenen
Einlegearbeiten aus Marmor usw. unter reichlicher Verwendung
ebenfalls von rotem und grünem Poprhyr. Das Gebäude dürfte den
größten Bestand an grünem Porphyr überhaupt besitzen (aufgenommen
am 25.06.2016).
Schale aus dem grünen Porfido Verde Antico in San Marco (Foto Jörg
LIEBE).
In dem Palast Ca d´Oro in Venedig ist zwischen dem weißen Marmor
grüner und roter Porphyr eingesetzt (Foto Jörg LIEBE).
Ravenna, Italien
Das unscheinbare achteckige Battistero Neoniano in Ravenna stammt
aus dem 5. Jahrhundert und ist innen reich mit Mosaiken und an den
Wänden zahlreichen Porphyrplatten bestückt, darunter auch
reichlich grünem Porphyr als Einlegearbeit und auch als große
Platten, die aus kleinen Stücken zusammen gesetzt sind
(aufgenommen am 26.06.2016). Die Größe und Machart der Platten,
deren Einfassungen und Größe erinnern an die in der Hagia Sophia
in Istanbul.
Auch die außen schlichte Backstein-Kirche San Vitale (erbaut 526 -
547 weist einen beeindruckenden Schmuck aus Porpyhr auf.
Insbesondere der Fußboden ist unter der Verwendung von rotem und
grünem Porphyr verlegt worden. Darunter sind Rotae eingelassen,
die aber aus Einzelstücken zusammen gesetzt wurden (aufgenommen am
26.06.2016). Auch hier zeigt es sich, dass es von dem Material aus
Griechenland nur ganz wenige Stücke gibt, die 50 cm übersteigen.
In der Kirche Sant´Appolinare Nuovo (erbaut 493 - 496) befinden
sich auf zwei Säulen aus Calcit die behauenen und nicht
geschliffenen Kapitelle aus dem grünem Porphyr aus Griechenland.
Sie tragen heute keine Last mehr, so dass vermutet werden kann,
dass sie früher einem anderen Zweck oder an anderer Stelle
standen. Infolge der Dunkelheit und der randlichen Aufstellung in
der Kirche ist das Gestein der beiden Kapitelle schwer erkennbar
(aufgenommen am 26.06.2016).
Florenz, Italien
Vasenförmige Urne mit Bronze von 1728 im Museo delle Argenti des
Palazzo Pitti in Florenz. Das zugehörige Schild (nicht im Foto)
weist das Material fälschlich als "Serpentino" aus. Es handelt
sich aber zweifelsfrei um den grünen Poprhyr aus Griechenland.
Aufgenommen von Dr. Jörg LIEBE im Mai 2015.
Tuscania, Italien:
Grüner Porphyr und Roter Porphyr im Mosaik im Türrahmen der
Kirche San Pietro (PAJARES-AYUELA 2002:38ff).
Bari, Italien:
Grüner Porphyr im Mosaik im Chor der Basilika di San Nicola
(PAJARES-AYUELA 2002:21).
Ostia, Italien:
Opus sectile als Wandmosaik mit grünem Porpyhr der Porta Marina
(PAJARES-AYUELA 2002:143f).
Monte Cassino, Italien:
Das sehr alte Kloster liegt zwischen den Städten Rom und Neapel.
Im Bodenmosaik ist auch grüner Porphyr verarbeitet worden. Es ist
ein Wunder, dass der Boden des in dem im 2. Weltkrieg zerstörten
Klosters überlebt hat.
Veliko Tarnovo, Bulgarien
Im Archäologischen Museum in der alten Stadt Veliko Tărnovo in der
Mitte von Bulgarien befinden sich in den Vitrinen mehrere Platten,
flache Steine und Tesserae zusammen mit Marmor aus Grabungen. Dies
ist nicht verwunderlich, denn die Römer haben einst auch in
Bulgarien (Provinz Thrakien) regiert, aufgenommen von Helga LORENZ
am 06.09.2017.
Duff Hounse, Banff, Schottland
In einer Vitrine im Duff House (ein Schloss aus der Mitte des 18.
Jahrhunderts, nordwestlich von Aberdeen gelegen) steht eine Vase
aus dem grünen Porphyr zusammen mit anderen Antiken aus Stein und
Keramik. Man beachte den abgebrochenen Rand daneben. Aufgenommen
von Helga LORENZ am 06.05.2018.
Dresden, Staatliche Kunstsammlungen im Albertinum
In der provisorischen Depotausstellung der antiken Kunstwerke
befindet sich eine große, runde italienische Deckel-Vase des 17.
Jahrhunderts (Hase5 150/393) aus dem grünen Poprhyr aus
Griechenland. Vasen mit Deckel, und besonders große, dieser Zeit
aus dem grünen Gestein sind höchst selten, da Werksteine in der
Größe kaum zur Verfügung stand. Da die Herkunft damals nicht mehr
bekannt war, kann das Stück nur aus römischen Spolien gefertigt
worden sein.
Aufgenommen am 05.07.2019
Schleusingen, Musuem in der Bertholdsburg
Das Museum mit einer sehr eindrucksvollen, wohlsortierten und
recht alten Mineralien- und Gesteinssammlung beinhaltet auch das
Rohmaterial von Tabakdosen. Darunter sind auch zahlreiche Scheiben
und Rohstücke aus dem grünen Porphyr ausgestellt. Die hier
abgebildete, polierte Scheibe in Rautenform hat die geschätzte
Maße von etwa 25 x 16 cm,
aufgenommen am 05.07.2019
Etzel, Friedeburg, Krs. Wittmund, Niedersachsen:
Bei einer Kirchengrabung in dem kleinen Ort Etzel (zwischen
Friedeburg und Wilhelmshaven, südwestlich von Wilhelmshaven
gelegen) im Herbst 1974 wurden im Brandschutt aus dem 12.
Jahrhundert vor der Chorstufe grüne Porphyr-Platten-Stücke
gefunden, die man nach einer Untersuchung, einem mitelalterlichen
Tragaltar zusprach (Haiduck, H. in SCHWARZ & SCHWARZ
1975:135f).
Oldenburg, Landesmuseum für Kunst- und
Kulturgeschichte, Niedersachsen:
In der Sammlung des Mittelalters befindet sich ein kleiner
Tragaltar aus Walrosszahn mit Resten einer Vergoldung aus dem 11.
Jahrhundert. In der Oberseite ist eine ovale (eigentlich ein
Zweirund) Platte aus dem grünen Porphyr eingelassen. Der
vermutlich aus einer westfälischen Werkstatt stammende Tragaltar
(Reliquienschrein) wurde 1908 beim Abbruch der Kirche in
Friesoythe gefunden und gehört zur Pfarrgemeinde St. Marien
Friesoythe.
Unbekannter Fundort, vermutlich in Österreich:
In der Gesteins-Sammlung von Philipp STASTNY befindet sich ein
Ackerlesestein eines kleinen Poprhyr-Plättchens von etwa 4 x 2,5 x
0,5 cm aus der Umgebung von Wien. Es zeigt deutliche Sägeriefen
und ist nicht geschliffen oder poliert. Wie man an Farbe, Textur
und den zonierten, ehemaligen Feldspäten sehen kann, stammt das
Material für das Plättchen eindeutig aus Krokees. Ob es eine
römische Spolie ist oder der Rest einer mittelalterlichen
Zweitverwendung ist, kann nicht mehr festgestellt werden. Möglich
wäre auch, dass es sich um ein Bruchstück einer Platte aus einem
Tragaltar handelt.
Gurk, Schatzkammer Gurk, Kärnten, Österreich:
Einst in der Sammlung des Diözesanmuseums in Klagenfurt, befindet
sich der so genannte "Gurker Tragaltar" seit 2014 in der
"Schatzkammer Gurk" im Propsteihof des Gurker Doms im Stift Gurk
(etwa 50 km westlich von Graz gelegen). Der Tragaltar wurde 1895
im Sepulcrum des spätmittelalterlichen Altartisch in der
Hauskapelle des Gurker Domkapititels in Klagenfurt gefunden wurde.
Es wird angeführt, dass der nur 5 cm hohe, sehr einfach
rechteckige Tragaltar um 1220 bis 1230 in Salzburg hergestellt
wurde (FILLITZ 1998:28 (kleines Textbild), 192 (Katalogbild), 577
(Text)). Darin wird die relativ große Platte von etwa 22 x
15 cm aus dem grünen griechischen Porphyr mit einer Grenze aus
unterschiedlichen Varianten fälschlich als "Serpentin"
beschrieben, eine Fehlbestimmung von Gesteinen im
historisch-archäologischen Umfeld, welches selbst in der neueren
Literatur nicht selten vorkommt.
(den Hinweis gab Philipp STASTNY)
Bulgarien, Sofia:
In der Sammlung des Archäologischen Nationalmuseums in der
Hauptstadt Sofia befinden sich 4 kleine Plattenstücke aus grünem
Porphyr; sie gehörten zu einer Wandverkleidung oder waren im Boden
verlegt. Nach der englischen Beschriftung wurden diese in einer
Palast-Aula gefunden und der Ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts n.
Chr. zugeordnet. Die Beschreibung im Museum ist aber mit "grünem
Marmor" falsch, denn es handelt sich eindeutig um den grünen
Porphyr aus Griechenland;
aufgenommen von Helga LORENZ am 23.05.2021.
Iraklion, Kreta, Griechenland:
Im Archäologischen Museum in Iraklion wird ein großer Rhyton in
einem Stahlgestell gezeigt, der aus dem Palast von Zakros stammt
(ZEZZA & LAZZARINI 2002:259 Abb. 2). Das etwa 50 cm hohe Gefäß
wurde aus einem Stück gefertigt und stammt aus der Zeit von 1.500
bis 1.450 v. Chr.
Privatsammlungen, Deutschland:
Weitere Gesteine mit einem porphyrischen
Gefüge finden Sie hier:
Zurück zur Homepage
oder zurück an den Anfang der Seite